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Die Dornen der Rose (German Edition)

Die Dornen der Rose (German Edition)

Titel: Die Dornen der Rose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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ihn ihr auf den Finger schob. Guillaume heiratete sie mit dem Ring ihrer Mutter, dem Trauring ihrer Großmutter, den er ihr während ihrer Reise abgenommen hatte. Guillaume, der William Doyle hieß und noch andere Namen führte, an die sie sich nicht erinnern konnte. Guillaume, der ein Spion war. Und Engländer. Den sie davon abbringen musste, ihren Vater zu bedrohen. Der aus diesem Gefängnis befreit und vor dem Tod bewahrt werden musste.
    Sie war verheiratet. Irgendwann zwischen zwei Worten war es passiert. Sie hatte ihren Namen geändert und ihre Nationalität. Genau in diesem Augenblick war sie zur Engländerin geworden. Das ging ihr alles nach und nach auf. Es war fast so, als würde sie durch einen unbedachten Zauberspruch in einen Baum, eine Statue aus Gold oder ein Reh verwandelt werden.
    Als sie aufschaute, sah Guillaume sie stumm an – mit jedem Zentimeter seines undurchsichtigen, durchtriebenen Daseins. Vielleicht wusste er, was sie dachte. Dass sie gerade einen Ausbund an List heiratete.
    Ich wüsste nicht, wie ich ihn nicht lieben sollte. Ohne ihn gab es für sie keine Luft zum Atmen, keine Sinne, die ihre Nervenbahnen reizten, kein Licht, das sie sehen ließ.
    Vater Jérôme sagte: » Dóminus vobíscum .«
    Ich werde nicht zulassen, dass Guillaume stirbt. Ich werde ihn von diesem schrecklichen Ort wegholen. Alles, was ich war, alles, was ich mit La Flèche in diesen vergangenen fünf Jahren getan habe, ist in diesem einen Augenblick zusammengeflossen. Ich werde ihn aus diesem Gefängnis herausholen.
    »Wie auch immer das bürgerliche Recht in diesen Tagen besagt«, erklärte der Priester, »in Gottes Augen seid ihr jetzt Mann und Frau.«
    »Gut.« Guillaume strahlte eine Ungeduld aus, die er kaum bändigen konnte. Bei den meisten Hochzeiten war der Ehemann ganz erpicht darauf, seine frischgebackene Ehefrau ins Bett zu tragen. Doch Guillaume war versessen darauf, sie loszuwerden. »Wir brauchen Beurkundung.«
    Der Priester öffnete sein Brevier. »Hinten. Hier. Meine Brüder in Saint-Sulpice werden eure Namen ins Pfarrregister eintragen. Für deine Frau werde ich eure Ehe auch schriftlich bestätigen. Ich brauche Papier.«
    Guillaume gab Adrian ein Zeichen. »Geh rein. Schnell. Finde Papier. Ich will euch beide von hier forthaben.«
    »Ich weiß was Besseres.« Adrian zog bereits im Gehen sein Hemd aus der Hose, während er auf eine Säule aus Stein zusteuerte. »Ich will nicht, dass es die ganze Welt sieht. Ich habe …«
    Unter dem Hemd des Jungen kam ein breiter Streifen Stoff zum Vorschein, den er sich um Brust und Bauch gewickelt hatte. Es handelte sich um eine Art Geldgürtel. Er löste das Ende und wickelte den Stoff ab. »Ich habe Papier.«
    »Du hast dich am Geld bedient, wie ich sehe.« Guillaume klang nicht missbilligend.
    »Es stellte eine unwiderstehliche Versuchung dar. Sie haben genau gewusst, wann ich es mir genommen habe.« Adrian schaute sich um. Keiner sah in seine Richtung. Er reichte einen dicken Stapel Assignaten weiter. »Ich würde Ihnen ja alles geben, aber wir werden es noch brauchen. Hier ist Ihr Papier. Ich hab es letzte Nacht mitgehen lassen, mich dann aber entschieden, es nicht an die Frau weiterzugeben, für die Sie arbeiten.«
    »Ich arbeite nicht für sie«, sagte Guillaume.
    »Natürlich nicht. Und wenn diese Frau Ihnen auch keine Angst einflößt, dann fehlt es Ihnen einfach an Fantasie.« Er glättete mehrere Bögen blass cremefarbenen Briefpapiers. »Hier. Mein Weihnachtsgeschenk.«
    Guillaume nahm den obersten Bogen. Die eine Seite war leer. Er strich das Papier an einer Säule glatt und reichte es dem Priester. »Nehmen Sie das hier für die schriftliche Bestätigung der Heirat für Marguerite.«
    »Das werde ich sofort machen.« Der Priester setzte sich auf die niedrige Mauer. »Das hier ist kein Ort für Ihre Frau.«
    Guillaume nahm ihre rechte Hand und sah den Ring an. »Wenn ich überlebe und du es möchtest, werde ich dir einen anderen Ring geben.«
    »Ich bin zufrieden mit ihm.«
    »Dann werde ich dir dazu passende Rubine schenken.« Er drückte einen Kuss auf den Knöchel oberhalb des Rings. »Das muss genügen. Hawker – Adrian – wird dich zu Freunden von mir bringen. Sie werden für deine Sicherheit Sorge tragen.«
    »Ich habe selbst Freunde in der Stadt. Durch die Heirat mit dir habe ich mich nicht in eine hilflose Idiotin verwandelt.«
    Das Lächeln, das über sein Gesicht huschte, ließ nur seine Augen auffunkeln, wie ein Sonnenstrahl, der auf

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