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Die Dornen der Rose (German Edition)

Die Dornen der Rose (German Edition)

Titel: Die Dornen der Rose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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silberne Ringe.
    Justine erstattete mit wenigen Worten Bericht, wie man es ihr beigebracht hatte. »Die letzten Papiere hat er bei Tallien und Vadier abgegeben.«
    »Die große Feinde von Robespierre sind.«
    » C ’est sûr .« Madame fand das amüsant. »Der ach so schlaue Adrian hat mich bei seinen letzten Botengängen mitgenommen. Er meinte, ich würde ihm ja ohnehin folgen, und so würde er uns beiden viel Ärger ersparen.«
    Madame lächelte sie an. »Und hast du herausgefunden, was in diesen Papieren steht?«
    »Leider nicht.« Diese Engländer waren wirklich ernst zu nehmende Gegner. »Ich habe keinen Blick darauf werfen können. Ich hab gebettelt und geschmeichelt, aber der Junge ließ sich überhaupt nicht erweichen. Ich glaube, dass es um eine große Sache geht.«
    Madame wartete. Ihre Hand lag immer noch rugig auf dem Geländer.
    »Der Gärtner hat mir gesagt, dass ich die nächsten Tage drinnen bleiben soll. Ich soll auf keinen Fall allein durch die Stadt gehen. Er hat Angst, dass es zu Aufständen kommen könnte.«
    »Was diese Briefe angeht, da heckt jemand in der Tat etwas Großes aus. Der Gärtner ist nicht gerade ein Dummkopf, deshalb befürworte ich seinen Befehl. Sei vorsichtig, Justine. Wenn du von Unruhen hörst, achte darauf, anderswo zu sein.«
    Es ist schön, jemanden zu haben, der mir sagt, dass ich vorsichtig sein soll. »Der Junge wurde verletzt, als er diese Briefe auslieferte. Er wurde von irgendjemandem angegriffen. Auch in der Hinsicht war er nicht gerade mitteilsam.« Das Letzte sagte sie ganz schnell. »Ich habe ihn heute Nacht in meinem Zimmer untergebracht. Ich hoffe, dass Sie nichts dagegen haben.«
    Madame betrachtete die Ringe an ihrer Hand. Es waren alles breite, kunstvoll gearbeitete Reife. »Ich habe einiges über diesen Adrian erfahren, seit wir uns das letzte Mal unterhalten haben. Er ist Hawker, die Hand von London, ein gefährlicher Spielgefährte für dich. Er hat mehr Männer umgebracht, als du Haarbänder hast.«
    Sie hatte so etwas schon vermutet. In seinem Blick lag manchmal ein Ausdruck, der von solchen Dingen sprach. »Ich unterschätze ihn nicht. Ich bin nicht … ich interessiere mich nur hinsichtlich der De-Fleurignac-Sache für ihn. Ich habe neben mir auf dem Boden ein Bett für ihn gemacht, falls er Wundfieber bekommt und versorgt werden muss. Es ist alles schon kompliziert genug, ohne dass der Junge auch noch krank wird.«
    Madame hüstelte geziert. »Dann planen sie also, William Doyle aus dem Gefängnis zu befreien?«
    »Sie sprechen mit mir nicht darüber. Ich werde morgen hingehen und mich als Verbündete anbieten, dann kann ich Ihnen erzählen, was vor sich geht. Es wird interessant sein, Marguerite de Fleurignac dabei zu beobachten, wie sie einen Plan ausheckt. Ich bewundere sie seit Jahren und werde jetzt die Gelegenheit haben, einen Plan von Anfang bis Ende zu verfolgen. Es ist ein komisches Gefühl, bei der Befreiung eines englischen Spions aus dem Gefängnis zu helfen. Denn nächste Woche schicken Sie mich vielleicht los, um dafür zu sorgen, dass er wieder verhaftet wird.«
    »Es ist über die Maßen amüsant«, sagte Madame. »Das Leben ist doch ein ewiger Quell der Freude, nicht wahr?«
    »Aber gewiss.«
    Madame ging an ihr vorbei die Treppe hinunter. Als sie auf Augenhöhe miteinander waren, blieb sie stehen. Die silbernen Schmetterlinge in ihrem Haar waren mit kleinen Federn an den Nadeln befestigt. Bei jeder Bewegung vibrierten sie, als wären sie lebendig. »Ich weiß sehr wohl, wie gefährlich das für dich ist. Glaube ja nicht, dass mir das alles leichtfällt.«
    »Mir macht das nichts aus.«
    Finger strichen kurz über ihre Wange. Sie vermeidet es, mich zu berühren, wegen der Dinge, die mir widerfahren sind . »Bist du dir sicher, dass ich dich und deine Schwester nicht irgendwohin schicken soll, wo ihr in Sicherheit seid? In Dresden gibt es eine Schule, die von einer guten Freundin von mir geleitet wird. Sie haben ein Haus am Fluss … Nein? Ich bin nicht sehr glücklich bei der Vorstellung, ein junges Mädchen diese Arbeit machen zu lassen.«
    Doch Madames eigene Tochter hatte ebenfalls Anteil an dieser Arbeit. Sie spielte keine unwichtige Rolle. Alle wussten, dass sie den Befehl bekommen hatte, sich im Ausland in Sicherheit zu bringen, sich aber geweigert hatte zu gehen. Sie erhielt sogar auf dem Schlachtfeld gefährliche Aufträge. Und sie ist jünger als ich . »Ich will hierbleiben. Um das hier zu machen. Ich fühle mich lebendig,

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