Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Zimmer im Angebot. Deshalb musste sie letztendlich auf eine Gaststätte ausweichen, die wirklich stolze Preise hatte. Nuala konnte nur ein Zimmer mit einem großen Bett bezahlen, sonst wäre sie auf einen Schlag pleite gewesen! Der Wirt schien nicht traurig darüber zu sein, wie viel Geld er ihr abknüpfte. Ganz im Gegenteil! Seine Augen glänzten genauso, wie das Gold in seinen Fingern. Er verbarg das auch nicht als er ihr den Schlüssel übergab und ihr knapp erklärte, wo sie das Zimmer finden konnte. Vorher bat sie ihn aber auch, dass er Argrim diese Information ebenfalls gab und beschrieb ihm, wie dieser aussah. Aber irgendwie bezweifelte die Elfe, dass er ihr zugehört hatte. Und selbst wenn doch, dann nicht besonders aufmerksam. Sie hätte wohl einfach nach Jalgats Rasse fragen können und er hätte es eh nicht mehr gewusst. Seufzend ging sie deshalb lieber hinauf und suchte nach der Tür, die er ihr zugewiesen hatte. Alleine die sah furchtbar aus... Schon extrem morsch und sie hing schief im Rahmen, dennoch hoffte sie, dass es Innen besser aussah. Diese Hoffnung war eindeutig vergebens, denn im Zimmer sah es genauso schrecklich aus. Das Bett hatte eindeutig unterschiedlich lange Beine, was auch auf die Nachttische zutraf und es gab nicht mal einen kleinen Kleiderschrank! Schon als die Goldhaarige den ersten Schritt in den winzigen Raum machte, knarrte der Holzboden unter ihr und sie war der festen Überzeugung, dass nicht mal eine Diele gerade oder überhaupt fest war. Wenn man hier einen falschen Schritt tat, dann krachte man wohl ein Mal durch den Fußboden... Das ganze Gold war hier vollkommene Verschwendung in ihren Augen, aber was gab man nicht alles, wenn man dafür ein Dach über den Kopf hatte! Obwohl es bei ihren Glück sowieso undicht war. Aber bisher merkte sie nichts davon, obwohl es draußen immer noch dauerhaft regnete. Da fielen ihr auch die Gardinen auf, die so dünn waren, wie der Vorhang bei dem Schneider. Sie war überzeugt davon, dass das weder das Licht abhalten würde noch fremde Blicke aus dem Zimmer verbannte. Auch wenn die Elfe sicher war, dass sie es bereuen würde, ging sie dennoch tiefer in den Raum und bemerkte einen modrigen Geruch, den sie nicht so richtig einordnen konnte. Zwischen ungewaschenen Leuten und gammligen Holz, aber sicher sagen konnte sie es nicht. Wahrscheinlich war das aber auch zutreffend, denn als sie die Bettsachen begutachtete, dann war sie sich sicher, dass diese seit Wochen oder Monaten nicht mehr gewaschen wurden waren. Die Krümel und Flecken konnte man sicherlich gut fünfzig verschiedenen Menschen zuordnen. Eher mehr...
Sehr unglücklich mit der Gesamtsituation ließ sie sich dennoch auf das dreckige Bett nieder und fragte sich, ob es die ganze Reise so weitergehen sollte. Sie hatte natürlich nichts gegen Argrim, aber sich jedes Mal mit ihm ein Bett zu teilen und zweitrangiges Essen zu sich zu nehmen, gefiel ihr gar nicht. Und trotzdem wusste sie, dass sie weitermachen musste. Den Widrigkeiten zum Trotz!
Unbewusst rollte sich die Elfe ein und verfiel fast sofort in einen tiefen Schlaf. Seit so langer Zeit hatte sie nicht mehr wirklich geschlafen und war sowieso nicht zur Ruhe gekommen, da war vollkommen egal, wie unbequem das Bett war und wie es hier roch und aussah. Es war auch keine Erholung gewesen als sich ihr Körper, wegen des Schwertstichs regenerieren musste. Dabei wurden all ihre Kräfte auf andere Dinge konzentriert als ihre Erschöpfung. Das war natürlich auch gut so, denn sonst würde sie ewig lang an den Schmerzen leiden und das wollte sie beim besten Willen nicht! Genauso wenig wie die Träume, die sie bekam... Träume vom Untergang der Welt und auch davon, was wohl sein könnte, wenn sie diese wirklich errettete. Sie sah einen Mann mit langem, schwarzem Haar, der grotesk grinste und auf einem großen Thron saß. Die Halle, in der r saß, war riesig und wunderschön geschmückt mit Säulen, Gemälden, Wandteppichen und anderen Luxusgütern. Mehr als sie jemals in ihrem Leben gesehen hatte und mehr als man brauchte. An den Seiten des Durchganges zum Thron standen zahlreiche hünenhafte Gestalten, die alle pervers grinsten und so wirkten als wollten sie Jeden zerfleischen, der diesem Pfad folgte. Es kam ihr etwas so vor als wurde sie gerade durch den Thronsaal vor diesen dunkelhaarigen Mann geführt, um ihr Urteil für ein grauenhaftes Verbrechen zu erhalten. Ein Verbrechen, das für sie keines war. Dann schlug der Traum in eine andere
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