Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
trotzdem Jeder so etwas gerne hätte. Doch so viel Gold konnte höchstens ein Adliger aufbringen und selbst die würden heutzutage wohl eher in Essen investieren als in solch einen Luxusartikel. All das kam sowieso nicht für so eine schwierige Reise in Frage, die wohl noch etwas länger dauern und weiterhin unbehaglich sein würde... Etwas Einfaches, das ihre Bewegungsfreiheit nicht beschränkte und unauffällig wirkte. Es war Lederkleidung, die oft von Jägern genutzt wurde. Da der Verkäufer gerade mit einem anderen Kunden beschäftigt war, hatte die Blondine die Möglichkeit, die Nähte zu prüfen und auch die Qualität des Materials. Es war nicht unbedingt gut verarbeitet und die verwendeten Stoffe und das Leder waren nicht unbedingt hochwertig, aber da sie nicht viel Geld besaß und sie in der Preisklasse wohl nirgendwo mehr geboten kriegen würde, hatte sie keine wirkliche Wahl...
„Also, die Dame, wie kann ich Euch helfen?“, fragte der Verkäufer und musterte sie begierig.
Nuala errötete unter diesem Blick ein wenig und sah ihn dann etwas mutiger an: „Das sind doch alles Schnitte für Männer, oder?“
„Aber ja, gnädiges Fräulein.“, erwiderte der Verkäufer und hob ein grobes Hemd hoch, das wohl für einen stämmigen oder muskulösen Mann geeignet war, „Damen bevorzugen ja eher hübsche Kleider, die sie aussehen lassen, wie Prinzessinnen und nicht solch einen Plunder. Leider verkaufe ich solche hübschen Kleidchen nicht. Ich kann also höchstens Euren Gatten versorgen.“
„Ich habe keinen Gatten, Herr.“, antwortete die Elfe unbeirrt und sah die Begierde in seinen Augen mehr aufleuchten. Nuala seufzte genervt auf, denn sie wusste, dass sie mehr bot als viele andere Frauen. Dennoch erhob die Blondine erneut den Kopf und sprach weiter: „Könntet Ihr mir diesen Plunder in meinen Maßen schneidern, Herr? Nur etwas... femininer... Aber genauso robust.“
Der Mann schien irritiert und musterte ihr hübsches Gesicht und den üppigen Körperbau. Offenbar hatte er ehrlich nicht damit gerechnet, dass sie Interesse an solch einem Kleiderstil haben könnte. Betreten nickte er: „Natürlich, gnädiges Fräulein.“
„Wunderbar. Dann hätte ich es gerne bis morgen, wenn das ginge?“, fragte sie mit einem liebreizenden Lächeln auf den Lippen.
„Natürlich. Ich müsste aber vorher Eure ... Maße nehmen, Fräulein.“
Die Begierde in seinen Augen war unverkennbar und wie er sich bereits ausmalte, wie er ihren Körper bemaßt. Sie fand es widerlich, aber irgendwie konnte sie ihm daraus auch keinen Hehl machen. Es war einfach nur ärgerlich, dass er nicht mal versuchte seine Absichten zu verbergen! Er sah sie an als sei sie ein Stück Fleisch. Trotzdem ging Nuala mit ihm und er schloss hinter ihr einen sehr dünnen Vorhang. Ob der wirklich Sichtschutz bot, wagte sie zu bezweifeln. Er nahm sich ein Maßband und musterte sie erneut: „Ihr müsst Eure Beine etwas mehr spreizen und die Arme von Eurem Körper weg halten, gnädiges Fräulein. Sonst kann ich nicht die Maße ordentlich nehmen.“ Erneut seufzte Nuala und tat dennoch, wie ihr geheißen.
Der Mann maß die Länge ihrer Arme und schob dabei immer mal wieder die Schulterschützer fort. Voller Hingabe legte er das Band schließlich um ihren Brustkorb und zog es ein Mal enger als nötig. Viel enger. Doch die Lust in seinen Augen sprach für die Absicht dahinter. Dann maß er ihre Taille und die Hüfte. Schließlich kniete sich der Verkäufer und Schneider vor ihren Unterleib und legte das Band um ihre Oberschenkel. Er hob ihren Rock, damit er den Beinabstand bestimmen konnte und gierte dabei auf ihr Schenkeleck. Betreten versuchte sie es zu ignorieren. Er ließ sich Zeit, ehe er ihre Beinlänge bestimmte.
„Wisst Ihr, Fräulein? E s gibt kaum noch so... bezaubernde Frauen, wie Euch.“, murmelte er als er sich aufrichtete und die Maße von ihr zu notieren begann, „Und erst recht nicht unverheiratet.“
„Das glaub e ich Euch gerne.“, antwortete Nuala angewidert und richtete sich die verrutschte Kleidung und Rüstungsteile. Dann schlug sie den Vorhang zur Seite: „Ich komme morgen wieder. Wie viel wird das kosten?“
„Wir werden uns schon einig, Fräulein. Ihr feilscht sicherlich ausgezeichnet.“
„Sicher.“
Was ihr als das Einfachste vorkam, war am Ende doch die schwierigste Herausforderung... Die Gasthäuser waren fast alle vollkommen überfüllt, besonders die preisgünstigen unter ihnen hatten nicht mal mehr kleine
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