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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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andere Bedeutung als er sie kannte... Dazu kam, dass sie erstaunlich intelligent und über ein großes Wissen verfügte, das sie jeder Zeit abrufen konnte. Das passte weder zum Adel noch zu einem kranken Mädchen in Nöten. Außerhalb musste also ein Ort sein, der ihn bisher unbekannt war und für sie wie ein Käfig gewesen war. Vielleicht ein goldener Käfig, aus dem sie nun ausbrechen wollte...
    „Wo hast du so kämpfen gelernt, Nuala?“
    Die Elfe antwortete nicht sofort, sondern ließ ihren Blick nachdenklich über die vielen Felsen wandern, auf denen nicht mal mehr Moos wuchs. Irgendwann hatte sie mal gelesen, dass ein solches Gewächs unter allen Bedingungen wucherte und wie ein Unkraut Felsen, Bäume und Böden befiel. Außerdem war es so widerstandsfähig, dass selbst häufiges Getrampel oder Rausreißen nicht viel brachte. Dennoch konnte sie nirgendwo Moos ausmachen und auch nichts Vergleichbares... Niemand mochte dieses Gewächs, aber Nuala schon. Es war so weich und diese Kraft des Überlebens faszinierte sie. Ihre eisblauen Kristalle wandten sich schließlich an den Zwerg: „Von einem Meister. Ich habe eine Soldatenausbildung gemacht.“
    Das überraschte ihn ehrlich. Eine Soldatenausbildung war eine harte Angelegenheit, die viele Jahre in Anspruch nehmen konnte. Bei ihrem Alter war es wahrscheinlich sogar Jahrzehnte oder ein Jahrhundert gewesen. Als Adlige machte man aber eigentlich nicht solch eine Ausbildung durch. Da lernte man nähen, lesen, schreiben, Poesie und solchen unnützen Kram.
    „Wirklich?“, fragte er und sah sie musternd an, „Und die Magie?“
    „Ich bin eine Magie-Begabte. Mein Vater bestand aber darauf, dass ich eine Soldatenausbildung mache, damit ich... ähm... mich verteidigen kann.“, erklärte die Elfe abwesend und sie schwelgte in Erinnerungen, die offenbar zu weit entfernt lagen, „Ich habe ihn so lange genervt bis ich auch zu den Zirkel der Magier durfte. Dort habe ich Kontrolle gelernt. Die Kombination von Kampf und Magie habe ich mir schließlich selbst beigebracht. Allerdings habe ich noch keinen Meisterstatus erlangt, also darf ich keine Anderen ausbilden.“
    „Du bist kein Meister?!“, fragte der Zwerg entsetzt. Nun kam er sich wirkl ich wie ein unbegabtes Kind vor. Sie nickte beiläufig und beantwortete so seine Frage.
    Er wusste nichts mehr darauf zu sagen und sie schien es nicht für nötig zu halten, tiefer in dieses Thema einzudringen und mehr dazu zu offenbaren. Deshalb hüllten sie sich in ein nachdenkliches Schweigen. Aber ihm fiel dennoch auf, dass sie ständig die trostlose Umgebung musterte und nach etwas Hoffnung zu suchen schien, die es nicht gab. Sie konnte lange suchen, aber sie würde weder ein kleines Pflänzchen noch einen fröhlichen Menschen finden. Dafür gab es aber haufenweise Skelette von Weidentieren, Menschen und einfachen Wild. Wenn der Zwerg es nicht besser wüsste, dann würde er behaupten, dass die Überreste zur Abschreckung für Reisende galten... Hier herrschte ein einfaches Sterben und es war schwer vorzustellen, dass man dagegen vielleicht etwas unternehmen könnte. Wenn man ganz genau hinsah, dann würde einem auffallen, dass das nicht nur Matsch war, durch den sie wateten, sondern vor allem Schlacke von Toten. Die letzten fleischlichen Überreste, die von der Zeit und den schlechten Bedingungen aufgelöst und zu einer Pampe zusammengerührt wurden. Dagegen war alles, was Nuala kochte, atemberaubend schön und wohlriechend! Dennoch sagte sie Jalgat nicht, worauf sie liefen, damit er nicht womöglich noch eine Panikattacke bekam, aber wahrscheinlich wusste er selbst genau, worauf sie liefen.
    „Wir erreichen bald ein Dorf.“, sagte er und deutete in eine Himmelsrichtung, die sie als Osten einordnen konnte. Sie hatten bisher keinen Elfen mehr getroffen - auch sonst Niemanden. Doch wenn man Niemanden traf, dann wurde man weder sinnlos noch unerwartet angegriffen. Aber man konnte auch nicht nach dem Weg fragen oder sich nach anderen Dingen informieren und musste nun darauf hoffen, dass es das besagte Dorf wirklich noch gab. Wenn sich Nuala so umsah, kam ihr das eher unwahrscheinlich vor... Es lag nah, dass die Bewohner längs verhungert waren oder sogar von den Elfen abgeschlachtet wurden, die sie vor den Wäldern bekämpft hatten. Beides wäre kein wünschenswerter Tod...
     
    Nach etwa einer Stunde erreichten sie das Dorf und es stand tatsächlich noch. Nuala war dennoch beunruhigt, wenn sie sich hier umsah, denn es gab kaum

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