Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
glitten an seiner Nase vorbei. Jalgat erwischte sich, wie er den süßlichen Duft praktisch zu inhalieren versuchte: „Ja ... Ja, genau. Wir kommen so super zurecht.“
„Natürlich.“, stimmte der Schwarzhaarige spöttisch zu, „Das hat man ja eben gemerkt. Sobald es brenzlig wird, dreht das Prinzesschen durch und versucht die ganze Welt in den Untergang zu stürzen.“ Nuala errötete über die zutreffende Beschreibung. Argrim prustete etwas, fing sich aber rasch wieder: „Wir haben keinen Grund, dir zu vertrauen.“ Andras nickte und trat auf sie zu: „Ja, das habt ihr nicht.“ Jalgat zog sofort seine Axt und sprang auf. Bereit, die Elfe bis auf den Tod zu verteidigen. Sie kam nicht daran vorbei, das als imponierend zu empfinden.
Doch Andras lachte nur darüber und sagte dann etwas sanfter: „Ich habe euch doch eben gerettet.“ Darauf sagte keiner etwas. Denn es war schon ein etwas alberner Grund, immerhin hatte er diese Kreaturen ja selbst auf sie gehetzt! „Du hast nur Angst, dass ich die Mine zum Einsturz bringe.“, wandte Nuala mit gerecktem Kinn ein.
„Ja, das auch.“
Nuala ärgerte sich. Andras wirkte so locker und so unbeirrt. Immer mal wieder kicherte er und zwinkerte ihr zu. Sie war seine Prinzessin. Er würde es nicht leichtfertig wagen, ihr ein Leid zu tun. Der Preis wäre zu hoch. Und dennoch... Es fiel ihr schwer, ihm zu vertrauen. Dämon blieb eben Dämon.
„Argrim ... Entscheide du.“, flüsterte die Goldhaarige schließlich, „Ich bin voreingenommen...“
Keiner schien es fassen zu können. Da gingen sie nun durch die Schächte. Zu dritt. Warum hatte sie nur ihm die Entscheidung gelassen? Immer wieder fluchte die Elfe darüber. Andras schien es eher zu freuen. Er plauderte schon die ganze Zeit mit Argrim. Sie sprachen über das Zechen und wie man am besten eine Frau rumkriegte. Hier und da erzählten sie sogar, was sie nicht alles schon an Stellungen gemacht hatten und welche Frauen sie schon hatten. Da hatte sie wirklich zwei verwandte Seelen zusammengeführt, ohne es wirklich gewollt zu haben.
„Du bist so still, Herzchen.“, sagte schließlich der Zwerg und ließ sich etwas zurückfallen.
„Herzchen?“, fragte Andras und gesellte sich zu ihnen, „Nennst du sie so? Süß!“ Der Dämon grinste feist und musterte ihr grimmiges Gesicht. „Ich nenn’ dich ab heute auch so.“
„Nein!“
Der Schwarzhaarige lachte erfreut als er ihre Empörung bemerkte. Grinsend beugte sich der Zwerg zu ihm: „Ich sag dir bei unserem nächsten Lager ein paar Spitzel, die du ihr geben kannst.“ Das war kein Flüstern. Er sagte es so laut, dass sie es hörte, aber so leise, dass es nicht übermäßig auffällig war. „Aber ein paar Spitznamen sind für mich reserviert. Tut mir leid.“
„Wie schade ...“, sagte der Dämon bedauernd und schüttelte dabei sein dunkles Haupt, „Aber dann muss ich wohl damit leben.“
Nuala schnaubte und wandte den Blick ab.
„Nun könntet ihr mir ja vielleicht mal erklären, was es mit euch auf sich hat?“, wandte plötzlich Jalgat ein und brachte die Elfe zum Versteifen. Andras grinste und sagte nichts. Seufzend schüttelte der Zwerg seinen Kopf: „Ihr müsst es auch nicht tun, aber es wäre nett.“ Keiner sagte etwas. Das schien den Axtschwinger zu nerven. Er knirschte mit den Zähnen.
„Ich bin zum kleinen Teil ein Dämon ...“, offenbarte die Goldhaarige schließlich seufzend, „Und ich bin die Prinzessin der Dämonen, wenn man so will. Aber vor allem bin ich ein Mischblut. Ich gehöre nirgends wirklich hin...“ Nuala wandte den Blick ab und starrte nachdenklich an die Decke. Es wirkte als hinge sie einer sehr alten Erinnerung nach. „Deshalb rede ich nicht gerne über meine... Blutanteile. Ich will die Leute nicht von Anfang an verschrecken.“
„Du kannst mir vertrauen, Herzchen.“
„Ich weiß...“, sagte sie entschuldigend und senkte beschämt den Kopf, „Es tut mir leid.“
„Mir auch!“, grinste Andras erfreut. Er bekam als Strafe ihren Ellenbogen in die Seite. Er verkrampfte sich gespielt, sprang zur Seite und sah sie mit au fgerissenen Augen an: „So viel Kraft in einer Frau!“ Er fuchtelte wild mit den Händen. „Ihr müsst ein Mann sein!“
„Ich bring’ dich um!“, fauchte die Elfe und zog das Schwert. Sie rannte dem Dämon nach, der voran trieb. Argrim lachte, folgte ihnen dann aber rasch. „Beruhigt euch, Kinder!“, rief er ihnen nach.
Sie verließen rasch die Minen. Und es wurde viel gelacht.
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