Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
und trat etwas dichter, „Immerhin wisst Ihr, wer ich bin. Und ich habe das nicht an die große Glocke gehangen.“
„Natürlich nicht.“, spottete der Schwarzhaarige, „Ihr seid nur von Daheim weggelaufen, Prinzesschen und tötet täglich mindestens zwei duzend Leute.“ Er hielt seine Hände hoch als wollte er ihr verdeutlichen, wie auffällig ihre Morde und alles an ihr waren. „Ihr seid wirklich die Zurückhaltung in Person.“
„Oh ... Ihr seid also ein witziger Dämon?“
„Allerdings, gnädiges Fräulein.“
Sie hatten sich schweigend angestarrt. Deshalb hatte Nuala erst später gemerkt, dass sich Argrim von hinten an sie heran schlich. Der Dämon hatte ihn schon längs bemerkt und in die Richtung geschaut. Endlich folgte sie dem Blick und lauschte auf das Klimpern von Metall: „Du bist wirklich schlecht darin, Argrim.“
Er seufzte lauthals und kam aus den Schatten. Er stellte sich zu Nuala. Eigentlich eher etwas vor sie. Irgendwie kam die Goldhaarige nicht drum herum, das als niedlich, imponierend und nett zu empfinden. Doch ebenso töricht war es auch. Der Zwerg hielt die Axt immer noch in der Hand, doch nun schaute er viel bedrohlicher drein und wirkte wirklich so als könne er jeden Moment losspringen und jemanden den Kopf von den Schultern trennen.
„Wie reizend, dass ihr nun wieder vereint seid.“, spottete der Hochgewachsene und musterte das ungleiche Duo, „Wie kann ein Zwerg nur einer Elfe trauen?“
„Warum nicht?“
„Ich merk’ schon: Der gleiche Schlag.“
Die Goldhaarige musste etwas kichern, während Argrim verwirrt drein sah. Dass er genau so reagiert hatte, wie sie vor einigen Minuten, war wirklich amüsant. Und ihm selbst war das überhaupt nicht klar.
„Wer bist du, he?“, fragte der Zwerg und hob drohend seine Axt, „Sag’ schon!“
„Ihr wollt sogar das Gleiche wissen.“, seufzte der Schwarzhaarige und machte eine wegwerfende Geste, „Wieso wollt ihr bloß einen Namen? Was hilft euch das?“ Er musterte die Beiden neugierig. Doch sie schienen sich nicht beirren zu lassen. Sie hatten ein Ziel. Und davon wollten sie nicht abkommen. „Ich heiße Andras.“
„Reizend.“, zischte Nuala.
„Was? Kennst du ihn etwa?“
„So würde ich es nicht ausdrücken...“
Andras kicherte ein wenig und sah den Zwerg forsch an: „Nein, sie kennt sich lediglich fantastisch mit der Dämonol ogie aus. Da sie selbst laufend mit ihnen zu tun hat und-...“
„Hal t den Mund!“, zischte die Elfe wütend und trat einen Schritt voran. Dabei zog sie anmutig das Schwert, das ihr eins Argrim gegeben hatte. Ihre eisblauen Augen funkelten gefährlich. „Was hat das zu bedeuten, Nuala?“, fragte Jalgat, bevor sie etwas tun konnte. Sie knirschte mit den Zähnen. Offenbar war das etwas, worüber sie eigentlich nicht vorhatte, zu reden. „Was hat das zu bedeuten?“ Nuala wandte den Blick ab. Sie wirkte bleicher als sonst. Als würde sie gleich in Ohnmacht fallen.
„Hat sie Euch nicht gesagt, dass sie zum Teil eine Dämonin ist, Herr Zwerg?“, fragte Andras mit einer perversen Freude, „Wenn es auch nur ein kleiner Teil ist. Genug aber, um die Menschen zu verführen.“ Er ließ eine Pause. Beobachtete, wie Argrim seine Begleiterin entsetzt musterte. Sie sagte nichts. „Sie kann Menschen besessen machen. Sie kann sie dazu verleiten, dumme Dinge zu tun. Und natürlich gibt sie sich auch mit ihren Artgenossen ab. Sie ist ein wirklich böses Mädchen, unsere Prinzessin.“
Absolut verwirrt sah der Zwerg zu Nuala. Doch sie hüllte sich weiterhin in Schweigen. Er wusste kaum, was er denken sollte. Was er sagen sollte... Alles erschien ihm falsch. Warum verteidigte sie sich nicht? Dieser Dämon beschmutzte doch ihre Ehre? Böse knurrte Argrim und erhob seine Axt: „Es reicht. Kein Wort mehr, Dämon!“
Beide schienen überrascht. Der Zwiespalt, der gesät werden sollte, war nicht entstanden. Stattdessen sprang der Kleinwüchsige voran und ließ seine Waffe sausen. Andras wich gerade so aus und stolperte etwas zurück. Nuala hob ihre Hand, sprach Worte der Macht und schleuderte zahllose Kristallspeere auf den Dämon. Er entging ihnen nur knapp.
„Tötet die Eindringlinge!“, schrie Andras und ergriff die Flucht.
„Warum hauen die bösen Jungs eigentlich immer ab, wenn man ihrem Charme nicht verfällt?“, fragte Argrim und rannte neben Nuala mit der Axt, „Und hetzen natürlich ihr Gefolge auf einen.“
„Weil sie sich selbst zu fein sind, sich die Hände schmutzig
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