Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
schüttelte: „He, nun wach’ endlich auf, du Idiot!“ Argrim hatte sie erst wegholen wollen, doch dann sah er, wie sie weinte und spürte, wie ihm das Herz schwer wurde. Was auch immer im Reich der Toten geschehen war, es hatte sie dem Dämon näher gebracht. Auch Cazie hielt respektvoll Abstand. Nuala hingegen schüttelte ihn weiter und schrie ihn an, aber es tat sich einfach nichts. Trauer breitete sich in der kleinen Hütte mitten im Sumpf aus. Manchmal, da musste man schwierige Wege beschreiten. Das war erträglich, aber nicht, wenn man jemanden auf diesen Weg verliert. „Du kannst dich doch jetzt nicht einfach umbringen lassen!“, schrie die Elfe schluchzend, „Nicht jetzt, wo ich anfing, dich tatsächlich zu mögen! Nicht, nachdem du gekommen bist, um mir zu helfen!“ Der Zwerg und die Alchimistin senkten traurig die Blicke und ließen ihr die Möglichkeit, ihre Gefühle herauszuschreien. Manchmal war das die beste Medizin.
Kapitel 7 Viel zu lange Reisen
Nuala ließ sich einfach nicht von dem reglosen Körper Andras’ lösen. Argrim und Cazie redeten wie wild auf sie ein, doch der Verlust erschütterte sie zutiefst. Immer wieder schüttelte sie einfach an ihm und schrie ihn an. Es erweichte sogar das härteste Herz. Inzwischen ging die Elfe sogar darauf über, den Dunkelhaarigen zu schlagen. Immer wieder schrie sie dabei: „Komm’ schon! Mach’ die Augen auf!“ Doch es tat sich einfach nichts. Sie schienen ihn tatsächlich im Geisterreich verloren zu haben.
„Oh... Willst du mich töten?“, murrte plötzlich der tot Geglaubte. Es wurde still. Völlig fassungslos starrte Nuala den Mann an, der sie frech angrinste. „Mensch, ich dachte eigentlich, dass die heiße Alchimistin meine Hand halten würde, aber das es die hochwohlgeborene Prinzessin ist, überrascht mich etwas.“
„Idiot!“, wetterte die Blondine und schlug ihm eine schallende Ohrfeige, „Ich hatte geglaubt, du wärst auf der anderen Seite gestorben! Du bist so ein närrischer Narr! Wie kannst du mir das bitte einfach so antun?!“
„Ruhig Blut, Prinzessin.“, kicherte Andras und nahm sie einfach in den Arm, „Ihr schmeißt ja mit schrecklichen Beleidigungen um Euch, die mich tief in meinem Herzen treffen. Sagt nichts, was Ihr nachher bereuen könntet.“ Wütend schlug Nuala auf seinen Brustkorb ein und drückte sich von ihm, aber er konnte darüber nur lachen. Dieser kleine Ausflug schien wirklich viel verändert zu haben. Er meinte sogar, dass Argrim erleichtert war, weil er zurückgekehrt war. „Was in aller Welt ist passiert?“, wollte die Prinzessin wissen als sie sich etwas beruhigt hatte, „Ich hatte noch gesehen, wie Ammit dich angegriffen hat. Du sahst schwach aus... Ich dachte wirklich...“
„Hey, ich bin doch hier.“, spottete er locker, „Es ist nicht wichtig, was passiert ist. Ich bin deiner Bitte gefolgt und bin nun hier.“
Grummelnd riss sich die Blondine von ihm los und stampfte mit dem Fuß auf den Boden. An sich war die Frau natürlich erleichtert, aber es ärgerte sie, dass er mitbekommen hatte, welche Sorgen sie sich gemacht hatte. Argrim lachte herb, während Cazie ein wenig kicherte. Dann kam die Alchimistin zu Andras und tastete ihn ab und prüfte seine Lebensfunktionen. „Hmmm~...“, schnurrte der Dämon, „So habe ich es gerne.“ Keiner ging darauf ein, nicht mal die Betroffene. Daran stören tat sich der Mann nicht, sondern wartete ab bis sie nickte. Er schwang sich sofort auf die Füße und machte ein paar Dehnübungen zum großen Leidwesen der Elfe, die immer noch sauer auf sich selbst war. Unkraut vergeht halt nicht; dachte sie verbittert.
„Ich denke, wir sollten noch eine Nacht ausruhen und dann weiter.“, schlug der Zwerg endlich vor, damit die Kühle des Schweigens nachließ.
„Ich würde euch gerne begleiten.“, warf plötzlich Cazie ein. Alle wandten sich ihr zu und sahen sie vollkommen entsetzt und verblüfft an. Sie war ein hübsches, junges Fräulein, das Alchemie beherrschte, aber sonst nicht so wirkte als könne sie sich zur Wehr setzen. War sie wirklich für eine beschwerliche Reise bereit, dessen Notwendigkeit sie nicht mal kannte? „Warum?“, fragte Nuala und sprach aus, was alle dachten.
„Nun ja...“, murmelte sie verlegen, „Es erscheint mir fast so als hättet ihr etwas Wichtiges vor. Hier gibt es für mich nichts mehr zu tun... Meine Mentorin ist schon lange tot, die Dorfbewohner sind durch den Hunger wahnsinnig geworden und das hier ist ein
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