Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
versuchte er dennoch seinen Weg zu meistern. Aber mit dem heutigen Tag ist er rein von jeder Sünde und frei von jedem Schmerz. Das Licht wird ihn führen und ihm eine Welt geben, in der er sein kann, wer er nun mal war.“ Die Elfe brach ab und rang um Fassung. Ihr Herz war ihr schwer und doch wusste sie, dass es das war, was sie brauchte und was dieser Mann verdient hatte. „Er war ein Kind, das die Liebe seiner Mutter wollte. Mögen die Götter seiner Seele gnädig sein und sie im warmen Licht Willkommen heißen.“ Es schien ihr als weinte der Himmel mit ihr. Das Wasser klebte ihr blondes Haar glatt an ihren Kopf. Das hinderte sie aber nicht, die nasse Erde wieder in das Loch zu schieben. Mit Trauer im Herzen folgten ihre Gefährten diesem Beispiel, auch wenn sie nicht wussten, warum all das die Elfe so getroffen hatten. Doch keiner würde sie fragen.
Es war bereits tiefe Nacht als sie endlich fertig waren. Mit ein paar alten Wandtrümmern hatte Nuala ihm einen Grabstein erschaffen. Es war kein besonders schönes Grab, aber es war mehr als er sonst jemals bekommen hätte. Jeder sprach letzte Stoßgebete, dann schlugen sie endlich ihr eigenes Lager auf. Viele Fragen waren da. Wer war Zodiak und wieso hasste er Nuala so? Wieso hatte sie ihn nie erwähnt? Und was gab es in diesen Ruinen, dass dieses Monster so viele Leben gefordert hatte, um es zu schützen? Doch es war nun weder die Zeit noch war es angebracht.
Sie legten sich schlafen, während immer einer Wache hielt. Keiner von ihnen träumte diese Nacht etwas, denn die Hoffnung auf eine bessere Welt war tot und für Albträume waren sie einfach zu müde...
Kapitel 8 Hass
„Wer ist Zodiak?“, fragte Argrim. Ihr Lager war am Rand der Ruinen. Sie hatten sich alle ausgeschlafen und danach hatte Andras ihnen Frühstück besorgt. Seither hatten sie alle Leichen verbrannt und für sie letzte Gebete gesprochen. Nun sahen sie zu, wie die Elfe einen Stein nach dem anderen zum Lager brachte und die Texte darauf übersetzte und in ein Notizbuch schrieb, das in teurem Leder gebunden war. Der Zwerg vermutete, dass sie es sich in dem Dorf gekauft hatte, wo sie auch ihre neue Kleidung besorgt hatte.
„Zodiak ist eine Bestie...“, erwiderte Nuala und sah die Gefährten einen nach den anderen an, „Ich weiß nicht genau, was er ist... Das weiß eigentlich niemand. Er hat vor ein paar Jahrtausenden für sehr viel Terror gesorgt. Er hat hunderte Dörfer zerstört und drohte alles, was wir kennen, zu vernichten.“ Stille trat ein. Natürlich hatten sie gesehen, wie mächtig dieser Mann war, aber so mächtig? Das erschien so weit entfernt. „Natürlich ist das nicht seine natürliche Gestalt. Zodiak muss sich diese angeeignet haben, während er gefangen war. Diese Ruinen hier sind sein Gefängnis gewesen. Die Drachen haben das alles erbaut und seinen Käfig mit Magie und Blut erschaffen. Niemand weiß, wie man Zodiak vernichten kann... Deshalb blieb nur das.“ Jalgat war tatsächlich das Gefängnis aufgefallen, während sie gekämpft hatten. Die Decke war nicht mal zu sehen gewesen und die Gitterstäbe waren so breit wie Säulen. Wie riesig musste dann die wahre Gestalt gewesen sein? Was in aller Welt war er nur? „Ich vermute, er hat diese menschliche Gestalt angenommen, um seinen Wächter auszutricksen. Man lässt solch eine Tötungsmaschine nicht alleine... Ein Drache war immer bei ihm. Ich denke, er hat lange bei diesem Drachen abgeschaut, wie er seine Gestalten wechselt und hat daraus gelernt. Als sein Formwechseln perfekt war, hat er dann einen ängstlichen Menschen gespielt, der versehentlich da unten gelandet war und sein Wächter öffnete das Tor und hob die Banne auf.“, erklärte die Blondine und wirkte sehr unglücklich, „Ich weiß es natürlich nicht genau, aber da war nirgendwo ein Wächter. Er muss auf jeden Fall tot sein. Wäre er am Alter gestorben, wäre Zodiak aber nicht raus gekommen. So funktioniert das Ganze nicht... Jemand muss den Käfig geöffnet haben, der die Macht dazu hatte. Aber nach Jahrtausenden in Gefangenschaft durch die Drachen ist Zodiak nicht gerade begeistert von ihnen...“
„Das erklärt zumindest, warum er versucht hat, mir einzureden, dass ich die Falsche begleite.“, sagte Cazie nachdenklich. Die Alchimistin hatte sich die ganze Nacht um die Verletzungen gekümmert, die sie erlitten hatte und am Morgen neue Kräuter besorgt, weil Zodiaks Fluch
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