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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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hatte auch erwähnt, dass viele nicht glauben wollten, dass Drachen nicht böse waren. Sie war eine tolerante Person und glaubte stets an das Gute und wollte immer mehrere Chancen erteilen. So sah sie es auch bei den Drachen. Vielleicht hatten sie Fehler begangen und sicher waren weder alle gut noch böse, aber auch sie verdienten eine erneute Chance auf Erden.
    Zodiak schien zu spüren, dass ihre Antwort nicht zu seinen Gunsten ausfallen würde und kam grimmig näher. Die Rothaarige war wie gelähmt und wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Egal, wer er war, er war nicht so tolerant wie sie und er sah auch nicht so gnädig aus. Plötzlich preschten aus der Dunkelheit der Dämon und der Zwerg und warfen sich gegen ihn. Alle Drei gingen krachend zu Boden. Andras holte aus und schlug dem Weißhaarigen ins Gesicht, während sich der Axtschwinger erhob und ihm in die Seite trat. Nun sah Cazie, dass der Angreifer bereits verletzt war. Blut floss aus seiner Seite und besudelte den Boden. Irgendwas war komisch daran. Es sah nicht aus, wie Blut aussehen sollte. Allerdings irrte sie sich vielleicht auch durch die Dunkelheit. Sie wollten sich weiter schlagen, dann aber stieß Zodiak einen Schrei aus und warf sie einfach von sich. Er erhob sich und verschwand so schnell in der Finsternis, dass die Alchimistin sicher war, dass er irgendeine Magie beherrschte.
    Ihre Retter keuchten und sahen sich um, doch sie schienen nichts zu finden. Dann wandten sie sich ihr zu und musterten sie. „Alles in Ordnung?“, fragte Argrim besorgt.
    „Ja, danke...“, antwortete Cazie und fühlte sich überhaupt nicht wohl, „Ich war vor Angst wie gelähmt. Es tut mir leid.“
    „Schon gut, Gänseblümchen.“, beruhigte Argrim sie rasch.
    „Ja, du bist eben keine Kämpferin.“, ergänzte der Dämon und grinste sie an, „Du bist ein bezauberndes Gänseblümchen, das gerne Tränke mischt und Leuten hilft. Niemand erwartet von dir, dass du gegen Bösewichte kämpfst und den Anblick von Leichen erträgst. Nicht alle können so hart und kalt wie Nuala sein.“ Er kicherte ein wenig und klopfte der Rothaarigen dabei auf die Schulter. „Niemand ist dir böse, also Kopf hoch.“
    Die Frau nickte und sie gingen dann langsam zurück. Nuala hatte sich erhoben und sprach leise Gebete für die toten Banditen. Als der Fackelschein näher kam, sah sie auf und schien erleichtert, weil es Cazie gut ging. „Wir müssen ihn mitnehmen.“, sagte die Elfe streng. Die Freunde sahen sich verwirrt an und musterten sie dann skeptisch.
    „Warum?“, wollte Andras wissen, „Er ist mausetot. Toter geht es nicht mehr. Außer du hast vor, ihn als Untoten wiederkehren zu lassen, um ihn dann wieder umzubringen.“
    „Nicht witzig.“
    Der Blondine war es offenbar egal, was sie von all dem hielten. Sie griff einfach nach Gaius’ Leichnam und stemmte ihn auf ihre Arme. Schwerfällig und gepackt von Müdigkeit schleifte sie den Mann Richtung Ausgang. Argrim zögerte nicht lange und eilte ihr nach, um ihr vorsichtig zu helfen. Cazie wechselte einen kurzen Blick mit dem Schwarzhaarigen, eilte ihnen dann aber nach, um ebenso zu helfen. Der Dämon folgte schweigend und sah sich misstrauisch um, doch nichts griff sie mehr aus der Finsternis an. Draußen war es noch immer hell, aber es roch auch immer noch nach Tod. Allerdings hatte der Regen bereits das Blut größtenteils fort gewaschen. Dieser Ort schien wahrlich verflucht zu sein.
    „Helft mir, ein Grab auszuheben.“, bat Nuala und spürte kaum, wie sie erneut weinte. Andras verzog das Gesicht und fühlte sich nicht wohl. Er hatte sie hinter ihrem Rücken kaltherzig genannt, aber sie war offensichtlich schrecklich mitfühlend. Dieses Mal war er der Erste, der ihr half. Mit bloßen Händen schufen sie nach vielen Stunden ein Grab. Es war bereits Dämmerung als sie endlich fertig waren. Der Zwerg und der Dämon hievten den Verstorbenen in das Loch und keuchte danach angestrengt. Cazie hatte ein paar Blumen gesammelt, die zwar nicht mehr besonders schön waren, aber in einer Welt des Regens eine Seltenheit. Ehrerbietig warf sie den winzigen Strauß in das Grab auf die Leiche und senkte dann den Blick. Die Anderen folgten ihrem Beispiel.
    „Wir sind hier, um die Seele von Gaius aus Daikaran zu verabschieden.“, begann Nuala mit brüchiger Stimme, „Er lebte ein Leben voller Sünde und Reue. Er wollte ein besserer Mensch sein, doch er wusste einfach nicht, wie. Verlassen von jenen, die er liebte und ohne Hilfe,

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