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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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ich es gestohlen und meine Mutter damit in eine furchtbare Lage gebracht. Sie hat mich zu Recht verstoßen... Doch könntet Ihr ihr bitte sagen, dass ich sie immer sehr geliebt habe? Dass sie mir gefehlt hat?“ Sie war sich nicht sicher, was sie sagen sollte, also nickte sie. „Ich habe viele Menschen bestohlen und umgebracht oder umbringen lassen...“, führte er es weiter aus und Tränen stiegen in seine erschöpften Augen, „Ich wollte mich immer ändern, damit ich der Sohn werden kann, den sie verdient hat, aber auf jeden Abend, bei dem ich schlafen ging und diesen Entschluss fasste, folgte ein Morgen, bei dem ich erkannte, dass meine Sünden nicht auslöschbar sind... Nichts kann uns reinigen, außer wir uns selbst. Ich sterbe als Sünder und das zum Leidwesen meiner Mutter.“ Nuala fühlte sich grässlich. Diese Wünsche kamen ihr so seltsam vertraut vor. „Ich wollte wirklich ein guter Junge sein...“
    „Der Weg zum Himmelreich wird weit und hart sein.“, sagte Nuala mit fester Stimme, obwohl bereits Tränen über ihre Wangen liefen, „Doch das Licht wird warm und herzlich sein. Wankt nicht, seht Euch nicht um. Es wird Euch von Euren Sünden reinigen.“ Gaius sah sie an und hang an ihren Lippen. Es kam ihm seltsam heilig vor und ihre Tränen rührten ihn zutiefst. „Wir bedauern nicht die Wege, die wir gegangen sind und wir waren glücklich über jeden, der uns begleitet hat. Heute werdet Ihr diesen Pfad verlassen, doch es gibt nichts zu bedauern. Die goldenen Tore werden offen sein und wenn es so weit ist, werden die Menschen kommen, die Ihr vermisst. Dann werdet Ihr all das sagen können, wozu Ihr bisher nicht die Kraft hattet.“ Die Elfe beugte sich vor und küsste die Stirn des Braunhaarigen, der die Augen schon müde zu schließen begann. Er lag in einer Lache seines eigenen Blutes. „Ihr habt gebeichtet und man vergibt Eure Sünden.“, sagte sie weiterhin fest und aufrichtig, „Der liebende Vater erwartet Eure Seele.“
    Obwohl Nuala wusste, dass am Tod nichts Ehrbares und Erlösendes war, wirkte Gaius irgendwie erleichtert. Es war erschreckend, welche Macht die Worte haben konnten. „Bevor Ihr zum Himmel aufsteigt, verratet mir doch noch Euren Namen und Eure Herkunft...“ Sie wusste nicht, ob er sie überhaupt noch hörte, aber sie wollte ihn nicht drängen. Wenn es nicht sein sollte, sollte es eben nicht sein.
    „Gaius...“, murmelte er matt, „Aus Daikaran...“
    „Daikaran?“, fragte die Blondine überrascht, „Dann habt Ihr eine lange Reise hinter Euch... Es wird Euch gut tun, Euch mal auszuruhen.“
    Es kam ihr so seltsam vor als der Dieb mit einem Lächeln auf den Lippen einschlief. Dieser Schlaf würde ewig andauern. Er mochte kein besonders guter Mensch gewesen sein, aber wer konnte das schon ehrlich von sich behaupten? Er hatte schwere Lasten getragen und hatte versucht, nicht darunter begraben zu werden. Das bewunderte sie. Vorsichtig wischte sich die Elfe die Tränen aus dem Gesicht und sah auf, um endlich die Umgebung wieder wahrzunehmen. Für die Beerdigung war noch Zeit.
     
    Andras wich nur knapp dem Großschwert des Weißhaarigen aus, während Jalgat gerade nach diesem Monster schlug. Sie konnten ihn gut ablenken und bisher war keiner von ihnen verletzt wurden, aber sie waren chancenlos. Irgendwann würden sie müde werden und sie wussten Beiden, dass sie es zu erst werden würden. Sie hatten natürlich gerne für Nuala Zeit geschafft, aber allmählich wurde es doch schwierig.
    Erneut wurde das riesige Schwert auf sie zu geschwungen und nur knapp entgingen sie erneut dem sicheren Ende. Als der Weißhaarige aber nochmals ausholen wollte, verhinderte jemand den Schlag. Es war die Elfe, die mit einem Kristallschild den Angriff abhielt und mit einem Kristallspeer zu stach. Der Mann wich aus und löste sich von ihr. Seine kalten Augen taxierten sie: „Ar’c ch’ó Dra’cor-sor’car.“ Argrim zuckte zusammen als er diese Worte hörte. Fassungslos starrte er den Hellhaarigen an und wusste kaum, wohin mit sich. Andras schien nicht zu verstehen und sah verwirrt drein.
    „Ach, Zodiak, tu’ nicht so.“, zischte Nuala kalt, „Ich weiß, dass du die Menschensprache beherrscht. So dramatisch brauchst du nicht werden.“
    Zodiak antwortete nichts. In den Augen glimmte schrecklicher Hass. Er preschte voran und holte mit seiner Waffe erneut aus. Nuala wich ihm elegant aus und schnitt ihm mit dem Speer in die Seite. Der Weißhaarige schrie auf und taumelte zurück. Hier

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