Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Nichtmenschen niemals Frieden geben kann...“, antwortete die Rothaarige endlich, „Und dass die Drachen von allen Nichtmenschen die sind, die am Wenigsten menschlich sind... Sie seien zu mächtig, um die Schwachen nicht auf die Knie zwingen zu wollen. Zu instinktiv, um Gnade walten zu lassen.“ Nuala schlug kurz schamvoll den Wimpernkranz nieder, denn Cazie musste nicht auf den Matsch deuten, um sie zu erinnern, was eben geschehen war. Das untermauerte natürlich die Behauptung von Zodiak. „Vielleicht bist du kein Drache, aber du nutzt ihre Magie und du wirst von ihnen geführt. Du weißt diese Dinge... Du siehst Dinge. Und das macht mir Angst.“ Es fiel Nuala auf, dass die Lider der Alchimistin flatterten. Zodiak flüsterte in ihrem Kopf seine verführerischen Worte. Er redete auf sie ein und beeinflusste ihre Entscheidungen und was sie sagte.
„Du gehst also davon aus, dass das eine gnadenlose, herzlose Tat gewesen ist, diese Männer zu töten?“
„Was soll es denn sonst gewesen sein?!“, fragte Cazie erzürnt und entsetzt. Das war Zodiaks Einfluss auf sie.
„Sie griffen uns an.“, sagte die Elfe ruhig, „Sie haben Argrim verletzt und mit einer Krankheit infiziert. In ihren Augen gab es keine Gnade für uns, obwohl wir in der Unterzahl waren. Da war nur Hass und blanker Zorn, der uns entgegen schlug.“ Die Alchimistin wurde etwas ruhiger und senkte kurz den Blick. Wirkte nachdenklich. „Was hätten wir deiner Meinung nach tun sollen? Uns töten lassen? Das erscheint mir reichlich dumm.“
Die Rothaarige sah auf und wirkte immer noch kalt und wütend, wenn auch nicht mehr ganz so sehr: „Du hättest sie einfach nur bewusstlos machen können. Es war nicht nötig, sie alle zu töten!“
„Natürlich!“, mischte sich Andras ein und rollte mit den Augen, „Nuala hätte durch die Männer hüpfen und jeden einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf geben können! Das macht ja auch Sinn.“ Der Dämon machte eine wegwerfende Geste und machte damit deutlich, was er von ihrem Argument hielt, das durchaus schwammig war. Immerhin waren es etwa zwanzig Gegner gewesen und die alle auszuschalten ohne sie zu töten oder tödlich zu verletzen, war ein Akt der Unmöglichkeit, so lange man nicht etwa gleich viele Leute zur Verfügung hatte. „Und das von einer Person, die selbst nicht mal kämpfen kann und keine Ahnung hat, wie es ist, sein Leben zu riskieren, indem man sich dem Angreifer stellt. Das Letzte, woran du da denken kannst, ist, ob du ihn nicht irgendwie schonen kannst! Denn sobald man zögert, wird man selbst sterben.“
Das war etwas, was selbst eine Kampfunerfahrene wie Cazie einsehen musste. Wer selbst die Klinge nicht führte, konnte sich schwer vorstellen, wie es war, um Leben und Tod zu kämpfen. Man wollte eben mit allen Mitteln überleben. Deshalb aßen sich die Menschen untereinander seit es kaum noch Nahrung durch den Regen gab. Deshalb legte man sich nicht mit Jemanden an, der einem bei weitem überlegen war. Man wollte überleben.
Doch sie war vom Hass geblendet. Sie zog den blutigen Dolch, den sie noch vor ein paar Tagen in die Seite der Elfe gerammt hatte und umfasste den Griff fest und überzeugt. Zodiak würde diesen Entschluss bestärken und die Alchimistin bejubeln. Vielleicht hatte er von Anfang an versucht, sie zu diesem Entschluss zu treiben. Der Dämon seufzte und hielt seinen Degen bereit, während Argrim endlich wieder auf die Beine gekommen war und seine Streitaxt bereit hielt.
Aber Nuala streckte ihre Hand aus und signalisierte, dass sie nicht angreifen sollten. Ihre blauen Augen behielten den Menschen fixiert, der darüber verwirrt wirkte. Dann erst ergriff die Elfe erneut das Wort: „Warum hast du mich nicht vergiftet, wenn du so überzeugt bist, dass ich gnadenlos bin? Wieso hast du mein Leben verschont, statt es enden zu lassen?“
„Ich habe dich nicht verschont!“, wehrte sich Cazie kreischend.
„Doch, das hast du.“, antwortete Nuala mit strenger Stimme, „Und ich will wissen, wieso du es getan hast. Wieso du dich in dem Moment von Zodiaks Einfluss lossagen konntest und die schwarze Schlacke nicht in meinen Körper hast eindringen lassen, wie den Dolch?“
Der Mensch war erstarrt. Wusste weder ein noch aus. Zodiak kämpfte verbittert um die Kontrolle von Körper und Verstand der Frau. Schrie sie an. Griff nach Herz und Seele. Doch auch dann, wenn der Verstand beinahe vollkommen aufgelöst und die Kontrolle dem Besitzer des Körpers entrissen wurden war,
Weitere Kostenlose Bücher