Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
hörte Nuala plötzlich Legions Stimme in ihrem Kopf als sie fassungslos zum verletzten Zwerg starrte, > Du wolltest wissen, ob du Cazie hättest vor diesem Einfluss retten können. Doch nun willst du wissen, ob du Andras und Argrim vor dem Einfluss Zodiaks retten kannst. Und das kannst du. Das weißt du... <
Es war, wie nach einem Traum. Sie wusste, dass er nicht real gewesen war, obwohl in ihm Wahrheiten und Vergangenes verborgen gewesen waren. Und sie wusste auch, dass sie nun aufgewacht und der Realität direkt ins Auge blickte. Sie kannte die Wahrheit hinter dem Traum und auch die Antwort auf eine Frage, die sie niemals gestellt hatte.
Keinen Augenblick später hockte sich die Elfe auf den Boden, drückte ihre Hand mit gespreizten Fingern darauf und sprach Worte der Macht. Je länger sie sprach desto stärker wurde der Ausbruch der Magie um sie herum. Auf dem Boden malte sich Licht in Form von drakonischen Zeichen, während die Luft um sie zitterte und knisterte. Es ließ das goldene Haar schweben und ebenso die Kleidung an ihrem Körper. Jene, die versuchen die Blondine zu hindern, wurden von einer unsichtbaren Mauer davon abgehalten. Argrim und Andras sahen fasziniert zu, wie sie den Zauber aufbaute. Zwar waren sie Beide große Krieger und Andras ein ausgezeichneter Blutmagier, aber es kam einfach nicht an so etwas heran. Die ihr geschenkte Kraft war einzigartig und es war wohl gesund, dass sie diese zum Wohl Aller nutzte und nicht zu ihrem eigenen.
Plötzlich schleuderte eine Stoßwelle die Angreifer einfach weg. Unsichtbar und niederdrückend. Die Elfe blickte auf und sagte ein Wort auf Drakonisch, dann schloss sich eine riesige Kristallkuppel um die Männer. Man hörte, dass sie sich nach einigen Momenten dagegen stemmten und versuchten, die Mauer einzureißen. Ab und an klirrte das Kristall, wenn etwas davon absplitterte. Dann führte Nuala den Spruch fort und die Kuppel schrumpfte. Es entstanden knackende, schmatzende Geräusche als die Körper zusammengedrückt und gequetscht wurden. Schreie unmenschlich laut und verzerrt kamen aus der Kuppel, dann wurde es still. Nur noch das Knacken von Knochen, das Platzen von Innereien und das Schmatzen von Blut waren zu hören. Irgendwann wurde das lichtdichte Gefängnis nicht mehr kleiner und die Frau löste den Zauber auf. Ein ekliger Matsch verteilte sich unförmig auf den Boden. Es hatte eine Farbe, die weder Andras noch Argrim zuvor jemals gesehen hatten. Hier und da stachen mal zerbrochene Knochen hervor, aber sonst verriet nichts, dass das mal ein Lebewesen gewesen wäre. Dass es mehrere Menschen waren, konnte man gar nicht mehr erkennen! Es erinnerte etwas daran als der Dämon bei dem hirschartigen Wesen die Kontrolle verloren hatte, nur wesentlich ekelhafter.
Nuala erhob sich aus ihrer Hocke als sei nichts gewesen. Ihrem Werk schenkte sie keinerlei Beachtung und auch nicht der entsetzten Cazie, deren Füße in den menschlichen Überresten standen und vollkommen davon besudelt waren. Lieber hockte sich die Blondine zum bleichen Zwerg und drückte ihre Hand auf dessen Wunde, um warmes, blaues Licht in diese hinein gleiten zu lassen. Es schloss die Verletzung wieder und entfernte die schwarze Schlacke, die bei dem Angriff auf ihn übertragen wurden war. Noch etwas länger und sie hätte begonnen, den Körper des Mannes anzugreifen und seinen Verstand zu benebeln. Zwar hätte sie ihn dann immer noch davon befreien können, aber dann gab es keine Garantie mehr, dass nicht irgendwelche Schäden zurückblieben. Ob nun geistige oder körperliche... Nun würde alles sein, wie immer als habe man ihn niemals verletzt und ihn niemals zu infizieren versucht. Das freute sie sehr, dass sie diesen Zustand hatte verhindern können. Zumindest bei ihm.
Nun erst drehte sie sich zu der immer noch irritierten Alchimistin, die als Einzige vom Zauber verschont geblieben war. Das war aber kein Irrtum gewesen. Nuala trat näher und sah sie dabei fest und ernst an, ehe sie zu sprechen begann: „Ich hatte dir eine Frage gestellt, Cazie. Und ich weiß, dass du noch zum Denken fähig bist und sprechen kannst. Sonst würde Zodiak deine Krankheit nicht so schnell voranschreiten lassen.“ Cazie blickte Nuala fassungslos entgegen. Das machte deutlich, dass sie durchaus verstand, aber noch viel zu verwirrt war. „Ich will wissen, womit er dich auf seine Seite brachte.“, sagte Nuala klar und deutlich, „Was flüsterte dir Zodiak ins Ohr?“
„Dass... es zwischen Menschen und
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