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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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gab es wache Momente. Auslöser, die ihm ermöglichten, nochmals die Kontrolle an sich zu reißen. Solch einen wachen Moment zu unterbinden, war auch für solch ein mächtiges Wesen wie Zodiak schwierig.
    „Weil ich... Weil ich daran glauben wollte, dass du den Kreis durchschlagen kannst...“, antwortete die Rothaarige bleiern, „Weil irgendwas in mir sagte, dass du anders bist. Dass du nicht die Menschen auslöschen willst, damit die Nichtmenschen die Macht erhalten... Du Gnade und Herz kennst. “ Schwarze Tränen flossen aus den Augen der Frau. Es sah unheimlich aus, aber auch schrecklich traurig. Ihre Haut wirkte dadurch noch bleicher. „Ich wollte daran glauben, dass die Welt sich ändern und bessern kann. Dass Menschen und Nichtmenschen sich irgendwann nicht mehr untereinander abschlachten...“
    „Warum bist du von diesem Kreislauf so überzeugt?“
    „Weil meine Eltern getötet wurden.“, antwortete sie schluchzend, „Vor meinen Augen... Von einer Gruppe Elfen, die ihren Spaß daran hatten, sie zu quälen und sehr langsam sterben zu lassen. Mein Vater musste zusehen, wie sie meine halbtote Mutter vergewaltigten... Wieder und wieder. Bis sie dann verblutet war. Dann musste er zusehen, wie sie... mich vergewaltigten... Irgendwann war dann auch er verblutet und sie wollten es gerade beenden, da kam mir eine Gruppe Söldner zur Hilfe.“ Schmerzerfüllt senkte Cazie den Blick. Erinnerte sich voller Leid an etwas, das schon viele Jahre her sein musste. Doch es hatte sich in ihren Kopf und in ihr Herz gebrannt. Sie war niemals darüber hinweggekommen und das verstand Nuala durchaus. „Sie hatten gar keinen Grund, das zu tun. Wir waren einfache Bauern... Wir hatten Niemandem etwas getan! Die Söldner... sie brachten mich dann zu der alten Alchimistin in dem Dorf, die mich dann großgezogen hat und als sie feststellte, dass ich für ihr Fach Begabung habe, lehrte sie mich alles, was sie wusste.“
    „Und das hat sie wunderbar getan.“, erwiderte Nuala sanft, „Sie wäre sehr stolz auf dich gewesen. So, wie es deine Eltern wären, wie sie das erlebt hätten. Du hast es geschafft, du hast einen Kreis durchschlagen und es nicht mal gemerkt.“ Cazie wirkte verwirrt und verstand keineswegs, worauf die Blondine hinaus wollte. „Du hast nicht den Beruf deiner Eltern geerbt, wie es üblich ist. Man hätte dir diese Rolle aufgezwungen und das wäre sicher nicht im Sinne deiner Eltern gewesen... Du hast gelernt, worin du gut warst, statt dich im Acker tot zu arbeiten. Das hätte sie sicher sehr stolz und sehr glücklich gemacht. Und wie offen du geworden bist, trotz dieser schrecklichen Dinge, die passiert sind.“ Die schwarzen Tränen wurden zahlreicher. Der Mensch wirkte so als würde sie jeden Moment einfach zusammenbrechen. „Aber selbst wenn nicht, sie wären eh stolz. So sind eben Eltern... Sie lieben ihre Kinder über alles und geben ihr Leben für sie, wenn es sein muss. Und noch viel, viel mehr...“
    „Danke...“, schluchzte Cazie herzerweichend und bebte vor Trauer und Freude. All die Jahre hatte sie so sehr gehofft, dass ihre Eltern sie nicht für die Entscheidung hassten, dass sie sich der Alchemie zugewandt hatte. Nun konnte sie sich irgendwie sicher sein, dass dem nicht so war. Es war als erwachte sie aus einem Traum und wusste einfach, dass es ein Traum gewesen war und was Realität war. So, wie es Nuala zu ihr gesagt hatte...
    „Nette Ansprache.“, kicherte die Frau plötzlich und klatschte spöttisch. Ihre Stimme hatte einen seltsamen Unterton. Maskulin, kalt, berechnend. Die Tränen erstarben, wie die letzte Menschlichkeit in ihrem Gesicht. Zodiak hatte die Kontrolle über Cazies Körper und Geist zurückerlangt. Nun war er es, der ihren Körper steuert, ihren Mund sprechen ließ und durch ihre Ohren hörte. „Und was hat das nun geändert?“, fragte er amüsiert, „Dachtest du ernsthaft, dass du sie noch vor mir retten könntest?“
    „Nein, das habe ich nicht gedacht...“, antwortete Nuala ihm wahrheitsgemäß. Das schien Zodiak zu verwirren, wenn er das auch nicht richtig ausdrücken konnte. Gefühle waren ihm zu fremd und die Mimiken der Menschen sowieso.
    Doch offenbar wollte er darüber eh nicht weiter nachdenken. Nun, wo Cazies Körper eine Marionette war, war es nicht verwunderlich, dass sie schnell und präzise vorsprang. Grob, aber zielsicher wollte sie den Dolch direkt in Nualas Herz rammen. Aber dieses Mal war sie vorbereitet und tänzelte zur Seite weg. Mit einer

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