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Die Drachenflotte (German Edition)

Die Drachenflotte (German Edition)

Titel: Die Drachenflotte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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schließlich zu meinem Beruf. Und meine ganze Ausrüstung ist schon an Bord.»
    «Das kann ich nicht von Ihnen verlangen.»
    «Sie haben nichts verlangt. Ich biete es Ihnen freiwillig an. Und damit Schluss. Okay?»
    Ihr Augen schimmerten feucht. Sie berührte seinen Arm. «Ich weiß nicht, wie ich Ihnen jemals danken soll», sagte sie. «Nicht nur für dies hier, für alles.»
    Er wollte ihr gerade sagen, dass sie sich nicht zu bedanken brauche, als er ein Auto kommen hörte. Scheinwerfer näherten sich, ein Pick-up kam schlingernd auf sie zu und hielt an. Pierre stieß seine Tür auf und wäre in seiner Hast, herauszuspringen, beinahe mit dem Fuß im Sicherheitsgurt hängengeblieben. «Becca», rief er schluchzend. «Ich habe es gehört. Ist es wahr? Haben sie euren Vater gefunden?»
    «Ja, es ist wahr.»
    Mit einem leisen Klagelaut schloss er die Arme um sie. «Ich kann es nicht glauben. Er war der Beste. Der beste Mensch, den man sich vorstellen kann. Und deine arme Schwester.»
    «Emilia ist noch nicht tot», sagte Rebecca scharf. «Wir gehen jetzt los und suchen sie.»
    «Wie meinst du das? Hier im Wald?»
    Sie schüttelte den Kopf und zeigte ihm das GPS. Er starrte es so verwirrt an wie jemand, der von moderner Technik keine Ahnung hatte. Rebecca erklärte ihm, worum es ging.
    «Dann komme ich mit», sagte er. «Ich helfe dir suchen.»
    «Vergiss es», entgegnete Rebecca. «Du hast getrunken.»
    «Nur ein Glas. Vierunddreißig Jahre kenne ich deinen Vater. Vierunddreißig Jahre! Und da soll ich einfach hierbleiben und nichts tun? Außerdem kenne ich mich mit dem Boot aus. Ich kenne die Riffe. Da kenne ich mich sogar bei Nacht aus.»
    Sie sah Knox an. Er zuckte mit den Schultern, um ihr zu sagen, dass die Entscheidung bei ihr allein lag. «Also gut», sagte sie seufzend.
    Sie versorgten sich mit Treibstoff und wateten hinaus. Knox machte das Boot los und steuerte sie durch die Passage, während Rebecca neben ihm die GPS-Koordinaten auf der Karte von Eden absteckte.
    «Ah, da wollen wir also hin, ja?», fragte Pierre.
    «Ja.»
    Er runzelte die Stirn und öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen. Doch er ließ es sein, zupfte sich am Ohrläppchen und ging weg.
    Knox warf Rebecca einen Blick zu. «Was war dasdenn?», fragte er.
    «Keine Ahnung.» Sie schwieg einen Moment, dann sagte sie: «Sie haben mir doch erzählt, dass mein Vater die Genehmigungen für das Projekt beantragt hatte. Wissen Sie, bei welcher Stelle?»
    «Beim Kulturministerium, glaube ich. Aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen.»
    «Aber es war jedenfalls jemand in der Zentralregierung? Nicht irgendeine lokale Behörde?»
    «Richtig. Warum fragen Sie?»
    «Mein Vater und meine Schwester haben Antananarivo immer gehasst. Sie sind da nie hingefahren, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.»
    «Aber in diesem Fall hätte es sich nicht vermeiden lassen.»
    «Doch, wenn sie Pierre geschickt hätten.»
    «Ist das anzunehmen?»
    «Er hat immer alles Mögliche für meinen Vater da oben erledigt, er hat Vorträge gehalten, an Besprechungen teilgenommen, dafür gesorgt, dass die richtigen Leute ihre ‹Provisionen› erhielten.» Sie rieb vielsagend Daumen und Zeigefinger aneinander. «Mein Vater hat diese Seite von Madagaskar verabscheut. Emilia ist es genauso gegangen.»
    «Hätte Ihr Vater denn Pierre vertraut?»
    «Sicher nicht genug, um ihm zu sagen, wo genau das Wrack liegt. Aber dass er etwas entdeckt hatte und Genehmigungen brauchte … Ja, das kann ich mir vorstellen. Und ich weiß, dass Pierre in letzter Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Stellen Sie sich vor, Sie hätten Ihr Leben lang keinen Finger gerührt, und plötzlich merken Sie, dass Ihnen das Geld ausgeht.»
    «Und Ihr bester Freund hätte gerade ein Vermögen auf dem Meeresgrund gefunden und weigerte sich, Ihnen zu verraten, wo. Schlimmer noch, er hätte vor, alles dem Staat zu übergeben.»
    «Pierre war die ganze letzte Woche auf einer Konferenz in Antananarivo», sagte Rebecca. «Wenn es wegen des Bergungsprojekts noch abschließende Einzelheiten zu erledigen gegeben hätte, wäre das die ideale Gelegenheit gewesen. Er hat meinem Vater eine E-Mail geschrieben und ihn gebeten, ihm neue Fotos von Larvensifakas zu schicken. Aber hier in der Gegend gibt es keine Sifakas. Die findet man nur südlich und östlich von Toliara.»
    «Sie glauben, es war ein Code?», fragte Knox stirnrunzelnd. «Sie glauben, er hat Ihren Vater aufgefordert, das Wrack zu

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