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Die Drachenflotte (German Edition)

Die Drachenflotte (German Edition)

Titel: Die Drachenflotte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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vorüber zum Strand. So schnell würde er bestimmt keine solche Chance mehr bekommen, sich zu rächen und dabei reich zu werden.
III
    Knox dachte immer noch über den Mann im schwarzen Hemd nach, als er an der Piroge ankam. Er war ihm irgendwie bekannt vorgekommen und hatte eine unangenehme Unruhe in ihm geweckt. Aber dann erschien auch Lucia, und über den Vorbereitungen zur Abfahrt vergaß er die Episode. Gemeinsam zogen sie alle das Boot auf den Strand, verstauten ihr Gepäck und halfen Lucia auf ihren Platz. Dann schoben Knox, Alphonse und Thierry die Piroge durch die plätschernde Brandung ins Wasser und sprangen hinein.
    Thierry ging zum Heck, um von dort das Boot zu steuern, und Alphonse richtete vorn im Bug den Mast auf und hisste das Segel, bevor er es wieder einholte. Knox und Lucia setzten sich jeder auf eines der schmalen Sitzbretter in der Mitte. Es war so wenig Wind, dass Thierry und Alphonse zu den Paddeln griffen und energisch zu arbeiten begannen. Knox holte sich das dritte Paddel, um mitzuhelfen. Es war aus schwerem Holz geschnitzt, aber er fand schnell in den Rhythmus, und ihre Paddelblätter klopften regelmäßig wie Herzschläge gegen den Rumpf der Piroge.
    Er blickte zur Küste zurück. Der Mann im schwarzen Hemd ging den Strand entlang, beinahe als wolle er mit ihnen Schritt halten. Nach Michails Tod hatte Knox in der ständigen Angst gelebt, dass irgendein Ganove hinter seine Identität kommen und erfahren würde, dass auf seinen Kopf fünf Millionen Euro ausgesetzt waren. Aber die Jahre waren ohne Zwischenfall vergangen, und mit der Zeit hatte er sich sicher geglaubt. Jetzt aber, bei der jähen Erinnerung daran, wie nahe ihm der Mann in der Gasse gewesen war, wie merkwürdig frustriert er einen Moment lang gewirkt hatte, erwachte die alte Furcht mit solcher Macht, dass er den nächsten Paddelschlag verpatzte und Thierry mit einem Schwall Wasser bespritzte. Er drehte sich um und entschuldigte sich. Als er wieder zum Strand blickte, war der Mann verschwunden.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 12
I
    D ie Straße, die von Toliara nach Norden führte, war noch schlechter, als Rebecca sie in Erinnerung hatte. Die ersten zwanzig Kilometer war sie gerade noch annehmbar, aber dann verkam sie zu einer Piste aus Sand, Felsgestein und ausgetrockneten Schlammfurchen, die sich etwas nördlich von Eden ganz im Nichts verlor. Natürlich war da Vorsicht geboten, aber Zanahary kroch dahin wie eine hochschwangere Nonne über ein Feld von Blindgängern. Nach einer Weile hielt Rebecca es nicht mehr aus.
    «Lassen Sie mich fahren», sagte sie.
    Zanahary schüttelte den Kopf. «Geht nicht wegen der Versicherung.»
    «Dann machen wir wenigstens eine Pause. Ich muss mir mal die Füße vertreten», sagte sie.
    Er zog den Wagen bereitwillig an den Straßenrand und griff schon nach seinen Zigaretten, als er die Tür aufstieß. Sie wartete, bis er ausgestiegen war, dann rutschte sie auf seinen Platz hinüber, verriegelte die Tür, startete den Motor und fuhr los. Er war dem Weinen nahe, als sie nach ein paar Metern anhielt und ihn auf der Beifahrerseite wieder einsteigen ließ. Während sie mit Schmackes die Piste entlangbrauste, stieg er fortwährend auf eine unsichtbare Bremse und stemmte sich mit unterdrückten Schreckensschreien gegen das Armaturenbrett. Es war vielleicht pervers, aber seine Angst machte Rebecca nur umso leichtsinniger. Sie war viel zu schnell, als mitten auf der Piste eine Ansammlung von Steinbrocken vor ihr auftauchte. Mit dem rechten Vorderrad prallte sie so hart auf, dass der Wagen durch die Luft flog. Sie fluchte laut. Die Achse war garantiert hin. Eine Panne auf dieser Straße war das Schlimmste, was passieren konnte, man konnte ewig auf ein vorüberkommendes Fahrzeug warten. Zum Glück landeten sie zwischen zwei kleinen Erhebungen und schlugen dann auf freundlichem, weichem Sand auf. Es war ein entsetzlicher Moment, den sie allein ihrem Leichtsinn zu verdanken hatte. Ernüchtert fuhr sie vorsichtiger weiter. Zanahary reagierte genau umgekehrt. «Sie fahren wie mein Bruder», sagte er, als wäre Furcht jetzt sinnlos geworden. «Er auch verrückt.»
    Auf dem Armaturenbrett lagen Musikkassetten. Sie schob eine ein. Die vornehmlich von Percussion-Rhythmen geprägte madagassische Musik versetzte sie Jahre zurück. Sie stellte sie lauter und nickte im Takt mit dem Kopf. Das Lenkrad lag gut in ihrer Hand, sie saß erfreulich hoch in ihrem Sitz. Beim Fahren auf diesen Pisten kam alles auf Voraussicht

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