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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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ihrem Gesicht. Ein vorwitziger Halm kitzelte sie an der Nase.
    Warum tötete er sie nicht endlich? Bedeutete das für ihn zu spielen, wie mit einer Maus, bis ihre Kräfte sie verließen?
    Sie rappelte sich auf.
    » Na los! Tu es endlich!«
    Nat Kyah lachte. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und breitete die Flügel aus. Sie starrte an ihm hoch. Dort war sein Herz, aber sie hätte ein Riese sein müssen, um ihn zu erstechen. Er stand da, als wollte er sie umarmen, wie eine gigantische Fledermaus, dann kam er wieder herunter und bewegte seinen Kopf auf sie zu. Sie hieb nach ihm; Funken sprühten auf, und wieder lachte er.
    » Auch so kann man Caness gewinnen«, meinte er amüsiert.
    » Ergibst du dich?«
    » Nie im Leben!«, rief sie und schlug nach ihm, einmal und noch einmal, tausend Mal, bis ihr Arm erlahmte.
    Es störte ihn nicht. Die Klinge prallte von seinen harten Schuppen ab, ohne ihn auch nur zu verletzen. Sein Lachen sprudelte auf, und dann drückte er Linn mit der Pranke zu Boden. Seine scharfen Krallen bohrten sich durch ihr Seidenkleid.
    » Eins«, zählte er belustigt, » zwei und drei. Wie es aussieht, bist du besiegt.«
    Sie versuchte, sich unter den Krallen hervorzuwinden, doch gegen seine Kraft hatte sie keine Chance. » Nicht, solange ich atme!«, presste sie heraus.
    » Das Hohe Spiel endet mit der Niederlage eines der Kontrahenten, nicht mit dem Tod«, meinte er selbstzufrieden. » Wenn das keine Niederlage ist, was dann? Soll ich dir beide Beine brechen, damit du dich ergibst? Ich habe nicht vor, dich zu verletzen – damit wärst du ja völlig unbrauchbar. Also, wie wäre es mit einem › Ja, Meister ‹ , einem › Ich gebe auf, mein Gebieter ‹ ?«
    » Davon träumt Ihr wohl«, keuchte sie.
    » Nun ja – ja.« Er lachte und ließ sie los. Stöhnend richtete sie sich auf. » Warum tötet Ihr mich nicht endlich?«
    » Das würde dem Zweck dieses Spiels zuwiderlaufen, findest du nicht?« Mit kreisenden Augen beobachtete er sie durch die Dunkelheit hindurch. Alles tat ihr weh. Auf einmal fühlte sie sich hoffnungslos und müde, und ihr ganzer trotziger Mut blätterte von ihr ab. Ihre Beine zitterten so sehr, dass sie auf die Knie fiel. Mit einem beifälligen Nicken nahm er es zur Kenntnis.
    » Ich stelle dich in meinen Dienst«, sagte er. » Bei SaiHara, es ist lange her, dass mir dieses Vergnügen zuletzt widerfahren ist. Wie war es noch? Ja, du musst dich vor mir beugen und mir dein Schwert zu Füßen legen.«
    Die Tatsache, dass der Drache sie nicht töten würde, drang endlich in Linns umnebeltes Gehirn durch. » Wir haben das Hohe Spiel gespielt«, stellte sie fest.
    » Das haben wir«, bestätigte er. » Es war ein schlauer Schachzug von dir, mich herauszufordern, kleine Linnia. Ich war kurz davor, dich zu braten.«
    » Und ich bin jetzt … was bin ich?«
    » Was immer ich will, dass du bist. Jedenfalls keine Drachentöterin. Nimm die Rüstung ab.«
    Er meinte ihre Maske, das Einzige, was sie an Rüstung besaß. Mit zitternden Händen löste sie die Bänder und ließ das Leder in den Staub fallen.
    Ein Atemstoß, eine einzige Flamme, und die Maske zerfiel zu Asche.
    Lanhannat. Die dunklen Straßen. Nival …
    Ich werde ihn nie wiedersehen, dachte sie in diesem Augenblick, in dem ihre Hoffnung verbrannte. Ich werde nicht zurückkehren. Ich bin besiegt.
    So fühlte es sich also an, von nichts mehr träumen zu können.
    Das zufriedene Funkeln in den Augen des Drachen war unerträglich. Sie sah von ihm weg zur Burg. Wie unwirklich das alles war, wie lange es her zu sein schien, dass sie aufgebrochen war, um Nat Kyah zu töten. Sie war sich so sicher gewesen, dass sie es schaffen konnte.
    » Woher habt Ihr es gewusst?«, fragte sie leise. » Habt Ihr Euch nur schlafend gestellt? Ich dachte, dieses Schwert dürfte Euch nicht stören.«
    » Das tut es auch nicht. Du bist schlau, auch wenn man darüber streiten kann, ob es wirklich klug ist, einen Drachen zu bestehlen.« Er war zum Plaudern aufgelegt, wild und aufgedreht – konnte es ihn wirklich so sehr freuen, dass er ein Mädchen besiegt hatte, was ja wohl kein Kunststück für ihn war? » Verrückt und wagemutig, aber wer sonst außer den Verrückten und Wagemutigen käme je in die Situation, mit einem Drachen das Hohe Spiel zu spielen? – Nein, es ist das Leuchtfeuer, das du in deiner Tasche trägst. Ich weiß immer, wo du bist. Es schreit die ganze Zeit: Hier, hier! Man müsste taub sein, um es zu überhören.«
    » Das …

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