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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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vertan hatte, kümmerte Linn jetzt nicht.
    » Helft mir, ihn aufs Pferd zu heben«, bat sie Dorwit, der sich – schweigend, aber immerhin – auf ihre Seite schlug. Er half ihr, den Bewusstlosen vor ihr in den Sattel zu hieven. Auch ohne Rüstung war Arian schwer, und sie dankte Arajas, dem gütigen Gott, dass wenigstens ihre Hände und Arme unversehrt waren, obwohl die Schmerzen an Hals und Rücken immer schlimmer wurden.
    Sie versuchte sich auf den Prinzen zu konzentrieren und sich mit ihm im Sattel zu halten. Sein dunkles Haar roch nach Rauch.
    Was für ein trauriger Triumph, dachte sie. Halb tot kommen wir nach Hause gekrochen, blutend, verbrannt, und drei von uns sind nicht mehr dabei.
    Der Drache war tot. Einer der vier, die sie geschworen hatte zu töten. Dies war der Beginn ihrer Rache – trotzdem hatte sie einen schalen Geschmack im Mund.
    » Eins«, zählte sie.
    Aber vielleicht war der Preis zu hoch.
    Die Pferde waren so müde, dass sie den Aufstieg zum Schloss kaum noch bewältigten; allein die Aussicht auf ihren Stall trieb sie vorwärts. Linn musste weder die Zügel halten noch ihren Braunen antreiben, während er sich den Hang hinaufkämpfte. Der Prinz in ihren Armen fieberte und murmelte unverständliches Zeug.
    Schlafen. Absitzen und schlafen … niemanden sehen, niemandem Rechenschaft ablegen … Benebelt von Schmerz und Erschöpfung wollte sie nur noch ankommen, ihre Last loswerden und sterben. Allein, irgendwo in einer Ecke.
    Doch die Nachricht von ihrer Rückkehr verbreitete sich schnell, und als die Drachenjäger durchs Tor ritten, wurden sie von einer Menschenmenge empfangen. Auch Chamija war darunter, mit vom Laufen geröteten Wangen stand sie da, und als sie Linns Blick begegnete, lächelte sie. Die meisten hatten schon bemerkt, wie wenige sie waren und in welchem Zustand sich der Prinz befand, und in den verhaltenen Jubel mischten sich Ausrufe der Besorgnis. Linn bekam davon kaum etwas mit. Sie ritt bis vor die Stufen, die zum Haupteingang des Schlosses führten, und übergab den verletzten Hauptmann dort den eilig herbeilaufenden Dienern, die mit einer Trage anrückten. Tani fand den Stall von alleine. Sie fiel halb aus dem Sattel und überließ es den Knechten, sich um das Pferd zu kümmern. Schon fast bewusstlos wankte sie durch die strohbedeckten Gänge und ließ sich irgendwo in eine Ecke fallen.
    Flüsternd standen die Dienstboten zusammen. » Habt ihr ihn gesehen, den Prinzen? Das Gewand voller Blut. Das Gesicht grau und leer. Habt ihr? So sieht einer aus, dem ein Drache begegnet ist, so sieht ein Mann aus, der dem Schrecken ins Auge geblickt hat …«
    Jikesch stand eine Weile da wie erstarrt. Er beobachtete, wie Chamija davonmarschierte, und auf einmal, wie merkwürdig, wurden die kleinen Details wichtig: wie der Rock um ihre Beine schwang, wie im Heben und Senken der Füße eine Handbreit Haut sichtbar wurde zwischen Rock und Stiefeln. Wie ihr blondes Haar sich auf dem Rücken bewegte, als sei es lebendig. Wie sie über die Schulter zurückblickte, auf ihn, der wie ein von einem Giftpfeil getroffener Krieger dastand, gelähmt, während er wartete, dass das Gift wirkte, das tödliche … wie sie ihm ein Lächeln schenkte, ein winziges bloß, aber eins, das nur ihm gehörte, wie ein Zwinkern unter Freunden.
    Oh ja, auch er hatte die Heimkehr der Ritter miterlebt. Linnia auf ihrem langbeinigen Pferd, den Hauptmann vor sich im Sattel, an sie gelehnt. Nein, nicht den Prinzen hatte er in ihren Armen gesehen, sondern einen Mann, den sie festhielt, als könnte sie alles und sich gleich mit ihm verlieren, wenn sie ihn nur für einen Moment losließ. Wie widerstrebend sie ihn den Dienern überreicht hatte, als sei er die einzige Beute, die sie von diesem Kampf mitgenommen hatte …
    Irgendwo in seinem Hinterkopf hörte er Moras Stimme: Pass auf, was du denkst. Du wirst nie wissen, ob es deine Gedanken sind. Du wirst nie wissen, ob es deine Worte sind und deine Taten, und ob die Dinge, die geschehen, dein Werk sind oder ihres oder das Werk der Götter. Um dich herum wird alles zerbrechen, während du glaubst, dass du es in der Hand hältst … Es wird immer schwerer werden, dem Bann zu widerstehen. Am Anfang wird es dir noch ab und an gelingen, und das wird dich glauben lassen, dass du es mit ihr aufnehmen kannst, dass du dein eigener Herr bist, dass sie gar nicht so mächtig ist, wie sie tut. Doch irgendwann bist du verloren, und von da an gibt es kein Zurück mehr. Jetzt wärst du noch in

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