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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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ihretwegen alles zu riskieren. Wenn ihn doch jemand gesehen hatte? Wenn Chamija davon erfuhr, dass er Linnia hierhergebracht hatte – als Narr in die Kammer des so selten anwesenden Schreibers?
    » Du Dummkopf«, schalt er sich selbst, » was tust du hier? Mora wird dir die Ohren langziehen, und der König bekommt vielleicht Lust, dich an den Füßen an den höchsten Turm zu hängen.«
    Was wird Chamija tun? Sie darf es nicht wissen. Oh ihr Götter, lasst sie niemals wissen, was ich fühle …
    Er nahm die Mütze ab, damit ihn die klingelnden Glöckchen nicht verrieten, und kramte hastig in seinem Schrank. In dem kleinen Topf, den er zwischen lauter leeren Tiegeln und Krügen hervorzog, war fast nichts mehr drin.
    » War ich so oft krank in letzter Zeit?«, murmelte er vor sich hin. » Pivellius ist immer gereizt, wenn sein Sohn auf Drachenjagd geht.« Kleinere Wunden wie Schrammen, Blutergüsse und dergleichen behandelte Jikesch stets selbst, damit Mora sie gar nicht erst zu Gesicht bekam. Dummerweise hatte er sie schon länger nicht mehr um Nachschub gebeten, da er weder Lust auf ihre Fragen und Vorhaltungen noch auf ihr Mitleid hatte.
    Jikesch zog sich die Handschuhe aus und tauchte den Finger in die braune Paste. » Tut mir leid«, entschuldigte er sich, als er das Zeug in die offene Wunde schmierte.
    Stöhnend kam Linnia zu sich. Er arbeitete schneller und drückte ihren Oberkörper mit dem Knie herunter, damit sie sich nicht umdrehte, bevor er fertig war.
    » Was …?«, krächzte sie.
    » Gleich geht es dir besser. Versprochen.«
    Wie ein Schleier hing der Schmerz über ihren Augen, dann endlich begann die Salbe zu wirken, und Linnias Blick wurde klarer.
    » Es ist … angenehm kühl«, seufzte sie. Dann fielen ihr die Augen zu, und sie sank auf das Kissen.
    Jikesch zögerte. Vielleicht wachte sie bald wieder auf, vielleicht schlief sie aber auch mehrere Stunden. Am Zustand der Pferde war abzulesen, dass die Ritter sich nicht geschont hatten. In ihrer Eile, den Prinzen lebendig abzuliefern, hatten sie weder auf die Gesundheit der Tiere noch auf ihre eigene Rücksicht genommen. » Schlaf gut«, sagte er.
    Er stand schon auf der Schwelle, als ihm einfiel, dass er Mütze und Handschuhe vergessen hatte. Dieses Mädchen verwirrte ihn mehr, als gut für ihn war. Wenn Chamija das wüsste, was würde sie tun? Weiß sie es nicht sogar?
    Nein, er musste aufhören, an die Zauberin zu denken. Solange er konnte, musste er das Leben leben, das ihm gehörte, das er gewählt hatte, selbst wenn das hieß, dass er sich wieder und wieder für den Schmerz entschied. Es wäre so viel einfacher gewesen, Linnia einfach loszulassen und zu vergessen.
    Linnia, in ihren Armen der bleiche Prinz …
    » Oh Barradas«, flüsterte er, » ist das die Strafe dafür, dass ich in einer Stadt lebe, statt mit dem Wind zu ziehen?«
    Kaum konnte er sich entschließen, was schwerer zu ertragen war – das schlafende Mädchen auf seiner eigenen Liegestatt, das staubige, verklebte Haar über den Wangen … oder auf diesen Anblick zu verzichten und die Tür sacht hinter sich zuzumachen. Beides, stellte er fest, als er den Schlüssel herumdrehte. Linnias Zorn würde vielleicht noch schwerer zu ertragen sein, aber er hatte keine andere Wahl, als sie hier einzusperren. Wenn sie aufwachte und herumschrie, gab es für ihn keine Rettung, aber er konnte nicht mehr warten. Er durfte sich nicht länger um dieses Mädchen kümmern, wenn der König Beistand brauchte.
    Jikesch huschte durch den Gang und bewegte sich dabei so vorsichtig, dass selbst die Glöckchen schwiegen. Erst als er die große Treppe erreicht hatte, schwenkte er laut klingelnd den Kopf.
    » Der König! Wo ist mein König, mein trauriger Spiegel?«, plärrte er, während er vor seinem inneren Auge immer noch das Mädchen in der kleinen Stube des Schreibergesellen sah, auf seinem Bett. Ein Bild, das er nicht loswurde. Ein Gefühl in seinen Händen – ihr Haar, ihre Haut …
    Du bist mein Untergang, Linnia, dachte er und breitete die Arme aus. » Da seid Ihr!« Er flog auf den Mann mit dem königlichen Umhang zu, der mit versteinertem Gesicht im Gang herumstand – wie ein Diener, der sich nicht sicher war, ob es ihm erlaubt war, das Zimmer einer vornehmen Dame zu betreten.
    » Keine Scherze«, befahl Pivellius schroff. » Er liegt da drin. Sie untersuchen ihn gerade.«
    Jikesch sank auf dem Parkett in sich zusammen. Seine gequälte Miene spiegelte die ganze hilflose Verzweiflung des

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