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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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auch schon das Tuch um sein Handgelenk. Nival zog ihn mit einem kräftigen Ruck nach vorn und trat ihm gleichzeitig in den Bauch.
    Die tödliche Drachenschuppe steckte immer noch in seinem Schuh, daher war auch dieser Mann sofort tot.
    Bevor Nival sich seiner Tante zuwandte, warf er beide Leichen in das brennende Haus. Dann hob er Mora auf und verschwand mit ihr in der Nacht.
    » Fünf Drachen? Fünf? Oh, ich wusste es, du bist die Beste!« Chamija sprang wie ein Kind in die Höhe und klatschte in die Hände.
    » Kannst du Heilsalben anrühren?«, fragte Linn. Die Erschöpfung steckte ihr noch in den Knochen, und natürlich war sie aus den zahlreichen Kämpfen nicht ganz ohne Verletzungen hervorgegangen. Da sie sich nicht selbst heilen konnte, hoffte sie, dass Chamija ihr bei der Herstellung einer Salbe helfen könnte. Vielleicht wusste sogar Nival, wie es ging – aber ihn mochte sie nicht fragen. Nein, mit diesem Mistkerl würde sie nie mehr sprechen.
    Linn streifte die Stiefel ab und streckte sich auf ihrem Bett aus. » Wenn ich das gewusst hätte«, murmelte sie. » Wir hätten uns so viel Leid ersparen können.«
    » Wie bist du vorgegangen?«
    » Den zweiten Drachen habe ich am Leben gelassen«, sagte Linn. » Er war sehr hübsch, wie aus Bronze. Die Schuppe macht sich gut an meinem Schwert, nicht wahr? Wer hätte gedacht, dass es so schwer ist, eins dieser Ungeheuer zu verschonen und zu fliehen, aber ich wollte auf keinen Fall mit ihm kämpfen.«
    » Dadurch hattest du die Schuppe eines lebendigen Drachen, um damit gegen die nächsten zu kämpfen«, meinte die Tijoanerin. » Geschickt!«
    » Die Grenze zu Yan verdient bald den Namen Drachengrube«, sagte Linn mit einem erschöpften Lächeln.
    » Oh Linnia, ich bin so stolz auf dich! Du bist wirklich die Beste!«
    » Sie ist die Beste?« An der Tür stand der Prinz und wirkte alles andere als begeistert.
    Hastig setzte Linn sich auf. Er hatte überhaupt nicht das Recht, hier hereinzuplatzen. Arian schien jedoch nicht in der Verfassung, sich um Anstand zu scheren.
    » Sie bekommt fünf Runden um die Stadt«, forderte Chamija. » Wie es ihr zusteht. Sowie fünf Belohnungen! Hat der König schon die Geschenke ausgewählt?«
    » Das ist von jetzt an meine Aufgabe«, sagte Arian grimmig; es fehlte nicht viel, und er hätte geknurrt.
    » Ich lasse euch jetzt mal kurz allein«, zwitscherte Chamija und schlüpfte grinsend aus dem Zimmer.
    Linn sehnte sich nach Schlaf, nach einem Bad, nach Ruhe und einer guten warmen Mahlzeit. Nach der Aufregung der letzten Viertelmonde brauchte sie nicht noch Streit dazu.
    Doch Arian stritt nicht. Zu ihrem Erstaunen marschierte er unruhig die wenigen Schritte zwischen den beiden Betten hin und her, ohne sie dabei anzusehen.
    » Du bist wieder da«, sagte er. » Linnia, die Drachenjägerin. Siegreich. Draußen singt man bereits Loblieder auf dich. Ich müsste dich aus der Garde werfen, weil du einfach so verschwunden bist. Schon wieder! Doch die Stadt würde es nicht verstehen und mir meine Strenge übelnehmen.«
    » Es tut mir leid …«, begann sie, aber er unterbrach sie sofort.
    » Ich kann nicht sagen, was ich fühle. Ich wünschte, das Volk würde mich so lieben, wie es dich liebt. Natürlich bin ich Belim dankbar, dass du gesund zurückgekehrt bist. Was wiegt mehr, meine Freude oder der Stachel in meiner Seele?« Er blieb stehen und starrte sie an. » Ich hasse dich!«
    Linn schwieg bestürzt.
    » Nein!«, rief er aus. » Ich hasse dich nicht. Ich will dich in die Arme schließen, aber ich traue mich nicht, denn ich fürchte mich davor, dass du mich zurückweist. Welches Mädchen in diesem Schloss, in Lanhannat, ja in ganz Schenn würde den Prinzen zurückweisen, dem das halbe Königreich gehört? Wer, außer dir?«
    Er funkelte sie an, und Linn verstand gar nichts mehr. Was las sie in seinen Augen? Wut, Ärger, Verlangen oder war da noch mehr, eine Verzweiflung, die sie gar nicht in ihm vermutet hätte?
    » Wer bist du?«, flüsterte er. » Was machst du mit mir? Du hast mich nicht geheilt. Du hast deinen Namen in meinen Arm geschrieben, und nun werde ich dich nicht los. Bist du eine Zauberin? Hast du mich verhext, damit ich nicht anders kann, als dich zu lieben, obwohl es das Letzte ist, was ich will?«
    Oh Arajas, er liebt mich? » Nein«, sagte sie langsam, denn ihr blieb nichts anderes übrig, als zu lügen. Ein Bund, dachte sie. Hat Chamija es nicht gesagt? Wer heilt, gibt einen Teil seiner Kraft und schafft einen Bund …

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