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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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dich hier? Dort draußen ist die Welt. Tijoa … Tijoa, Tijoa, Tijoa …
    Der Narr blieb stumm, als die Garde aus dem Tor ritt. Der Hauptmann und Linnia nebeneinander, und Arian lächelte sie an. Eine Faust krampfte sich um Jikeschs Magen, als das Mädchen zurücklächelte, doch dann streifte ihn ihr Blick, hart und kalt, und ihn überkam das Bedürfnis, sich ganz klein und unsichtbar zu machen.
    Jemand legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer es war. Eine Hand, klein und kühl.
    » Komm«, befahl Chamija.
    Er trottete ihr nach wie ein gehorsamer Hund; wenn hier irgendetwas unsichtbar war, dann die Leine, die ihn an sie band.
    Als sie zwischen den Götterstatuen angekommen waren, die heute verlassen dastanden, ohne Zeugen von Schaukämpfen, persönlichen Niederlagen und Triumphen zu werden, wandte sie sich ihm zu.
    » Nun, mein kleiner Spion, wie sieht es aus? Erstatte mir Bericht.«
    Die Worte kamen aus seinem Mund, ohne dass er sie zurückhalten konnte. Er hätte die Zähne zusammengebissen, wenn es etwas genutzt hätte, doch er hatte bereits die Erfahrung gemacht, dass es nichts half.
    » Arians Truppen sind unter der Führung von Ichokar unterwegs nach Khanat«, sagte er. » Flüchtlinge aus Yan und eine Drachenplage machen den Norden unsicher. Der Prinz erwägt, auch dorthin Soldaten zu entsenden, denn Gerüchte von einem maskierten Mädchen, das sämtliche Drachen erschlägt, machen die Runde. Linnias Rückkehr hat alle aufgestört. Die Drachenjäger werden unruhig, sie hoffen nun auf ähnlich großen Ruhm, wenn im Grenzgebiet wirklich so viele Drachen ihr Unwesen treiben. Solange die Untiere vor allem unter den Flüchtlingen wüten, hat der König es nicht eilig, aber sobald die Bevölkerung der Provinz Honau betroffen ist, muss er eingreifen. Mittlerweile zweifelt Arian daran, ob es richtig war, die Truppen in die Ebene zu schicken.«
    » Dann ist Lanhannat also ungeschützt?« Chamija schüttelte besorgt den Kopf. » Damit spielen wir ihm in die Hände. Das gefällt mir nicht … Aber es gibt keinen anderen Weg, um Arian zu zeigen, auf wen er sich verlassen kann. Ja, Pivellius muss die Jäger aussenden, und zwar so bald wie möglich.«
    » Es ist Herbst«, sagte Jikesch. » Soll er sie in den Winter schicken? Wir müssen auf den Frühling warten.«
    » Das ist gar nicht mal so verkehrt. Dann hast du den Winter über Zeit, ihn dazu zu bringen.«
    » Die Garde untersteht jetzt dem Prinzen«, erinnerte der Narr.
    » Der nicht auf dich hört. Aber der König tut es.«
    » Nicht mehr«, murmelte Jikesch. » Er hat mich verschenkt und braucht mich nicht länger.«
    » Ach, Unsinn!« Chamija lächelte liebreizend. » Er hat dich doch gern, mein Kleiner. Besuch ihn. Bring ihn dazu, dass seine Mundwinkel sich heben. Er hat wenig zu lachen, der gute alte König. Arian wird dich schon nicht vermissen, dafür sorge ich.«
    Jikesch verzog das Gesicht, als hätte er Schmerzen.
    » Ach«, sagte die Zauberin, » glaubst du etwa, ich vermag es nicht, den Prinzen abzulenken? Denkst du, weil er Linnia ansieht, als könnte er ihretwegen tatsächlich zu einem Helden werden, würde er vergessen, dass es noch andere Frauen gibt auf dieser Welt, die die Götter erschaffen haben? Glaubst du, es gibt irgendein Ziel, das ich nicht erreichen könnte?«
    » Nein«, sagte Jikesch leise. Dann wagte er es, vorsichtig zu fragen: » Wem spielen wir in die Hände?«
    » Dem Mann, der nach dieser Stadt greifen wird«, antwortete sie ungeduldig. » Ich habe nicht mehr viel Zeit, um zu tun, was ich vorhatte. Wir beide müssen uns beeilen, kleiner Narr. Die Dinge müssen sich entscheiden, bevor er kommt.«
    » Wer?«, fragte Jikesch bang.
    » Wer schon? Scharech-Par, wer sonst? Ich habe nicht gewusst, dass er die Maske in die Schatzkammer gelegt hat. Oh ihr Götter, er hat mir nichts davon gesagt, was bedeutet, dass er mir nicht so vertraut, wie ich dachte … Übles bedeutet das, mein kleiner Narr. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Geh zum König, um den Rest kümmere ich mich. Bereiten wir alles vor, für das, was kommen mag. Hast du eine Ahnung, mein kleiner Kerl, was das sein könnte?«
    » Ihr wollt den Prinzen für Euch«, flüsterte er. » Genau wie das Schloss. Sobald es Euch gehört, werdet Ihr das Unterste zuoberst kehren, auf der Suche nach dem grünen Stein.«
    Chamija zog die Brauen hoch. » Du weißt vom ValaNaik? Nun bin ich doch überrascht. Ja und nein – obwohl du es ganz gut

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