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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Selbst jetzt, wo sich das Blatt gewendet hatte, zählte das noch etwas.
    Es musste reichen, dass sie es ihm verbot. Ihre Blicke trafen sich, und einen Moment lang war er ein Krieger, wild und entschlossen, und ein Prinz, den niemand ungestraft einsperren durfte – dann veränderte sich etwas in seinem Gesicht, er nickte und senkte das Schwert.
    Nival sprang vor. Er berührte die beiden Wächter, die daraufhin bewusstlos zusammenbrachen.
    » Was war das?«, fragte Arian verwundert.
    » Rennt!«
    Der Gang verlief leicht abfallend. Es widerstrebte Linn, sich nach unten zu wenden, wo sie zwangsläufig irgendwann in der Falle saßen, doch von weiter oben hörten sie Stimmen.
    » Es ist eine größere Gruppe«, meinte Linn, die angestrengt horchte. » Gegen Pfeile ist keiner von uns gefeit.«
    Sie wichen zurück, den Gang hinunter, der an vielen Türen vorbei immer weiter in die Tiefe führte. Noch befanden sie sich über der Erde, wie der Blick durch ein schmales Fenster verriet. Die Sterne draußen waren groß und hell wie magische Leuchtkugeln, doch die Dämmerung zog bereits auf, und durch die schmale Ritze sah Linn Schatten über der Stadt kreisen.
    Sie kannte diese Umrisse zu gut, um auch nur einen Moment zu glauben, es könnten Geier sein.

19

    Düster sah Rinek ihnen nach. Zu gerne wäre er dabei gewesen, Scharech-Par die Überraschung seines Lebens zu bereiten, aber der Tijoaner kannte ihn und würde sich von keinem Zauber blenden lassen. Sion dagegen hatte ihm versichert, dass niemand sie je in ihrer jetzigen Gestalt gesehen hatte – außer den Drachen, und die konnten glücklicherweise nicht ins Schloss hinein. Obwohl sie dazu neigte, ihn wie eine überfürsorgliche Mutter zu bewachen, hatte sie es sich nicht nehmen lassen, bei diesem Raubzug dabei zu sein.
    Drachen und Schätze. Er hätte damit rechnen müssen, dass sie darauf bestand mitzukommen.
    Die unterirdische Höhle wirkte ungewöhnlich leer und still, so sehr hatte er sich schon an die vielen Menschen gewöhnt. Die drei Alten schliefen, ebenso alle anderen, die zu schwach oder krank waren, um sich zu beteiligen. Okanion, der ebenfalls allzu leicht erkannt werden konnte, marschierte mit düsterem Gesicht durch die Gänge.
    » Rinek!«
    Agga eilte auf ihn zu; in ihrer schwarzen Dienstmädchentracht erinnerte sie ihn an eine grimmige Soldatin.
    » Warum bist du nicht oben im Schloss?«, fragte er streng.
    » Du kannst mitkommen! Äh, ich meine, Ihr, Herr Rinek. Die Luft ist rein. Scharech-Par ist gar nicht da, und er hat die Zauberin mitgenommen. Wir haben freie Bahn! Was kümmern uns die tijoanischen Soldaten, bei den ganzen Zaubern, die uns schützen? Komm, äh, kommt!«
    » Wie lange werden sie weg sein? Nicht, dass es eine Falle ist und etwas durchgesickert ist.« Er grinste, die Vorfreude pulsierte wie Branntwein in seinen Adern. » Tja, das müssen wir wohl riskieren, wie?«
    » Wartet noch«, flüsterte eine Stimme. » Könnt Ihr … wegen meiner Hüfte … kurz mal nachsehen?«
    Rinek drehte sich zu dem unsichtbaren Sprecher um. » Ihr wollt mit Zauberei geheilt werden, Majestät? Wirklich? Nicht, dass Ihr mir dafür den Kopf abschlagen lasst, wenn das alles hier vorbei ist.«
    » Ihr habt auch ohne das schon genug getan, wofür man Euch den Kopf abschlagen müsste«, knurrte der König.
    Rinek hätte ihn am liebsten ein wenig betteln lassen, aber er verkniff sich weitere Bemerkungen. » Gut«, sagte er, » legt Euch dort auf eine freie Matte. Ich hole etwas von dem Zeug, das Sion mir besorgt hat. So, was macht Euch denn am meisten zu schaffen?«
    » Die Hüfte. Bei jedem Schritt fährt es mir durch Mark und Bein.«
    Rinek tastete die Gestalt auf der Matte ab. Er erschrak darüber, wie dünn und ausgezehrt der König war, nur noch Haut und Knochen. Er war in keiner guten Verfassung. Der Verlust von nahezu allem hatte ihn ausgezehrt – oder war es der Zauber, den er auf sich trug? Gegen Trauer und Melancholie gab es, soviel Rinek wusste, kein Heilmittel, auch nicht gegen das Alter. Aber er konnte, wie er es auch für die Greise tat, die Schmerzen lindern und den Körper stärken.
    » Besser?«
    Pivellius rappelte sich auf. » Zauberei ist eine Gabe der dunklen Götter, egal, was Ihr damit anstellt.« Seine Laune hatte sich jedenfalls nicht gebessert.
    » Nein«, widersprach Rinek. » Das ist sie nicht. Habt Ihr je einen Zauberer gefragt, woher seine Kraft kommt? Warum er zu solchen Dingen fähig ist?«
    » Die Zauberer haben uns wiederholt in

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