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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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oder?«
    Rinek ließ den Vorwurf auf sich wirken. Was war Lanhannat für ihn? Ein aufregendes Pflaster, als er hergekommen war, voller neuer Möglichkeiten und Herausforderungen. Was würde er empfinden, wenn sie aufgeben mussten, weil sie nichts gegen Scharech-Par ausrichten konnten? Dort draußen gab es noch andere Städte, andere Königreiche zu entdecken.
    » Ich bin nicht Euer Gegner«, sagte er. » Der König meinte, ich könnte nützlich sein, und ich habe nicht vor, der Sache zu schaden. Wenn es wirklich hart auf hart kommt, solltet Ihr das Kommando übernehmen.«
    Okanion musterte ihn, und Rinek fragte sich, ob er die Prüfung bestand. » Wenn wir in Gefahr sind, wenn es schnell gehen muss, wenn man Truppen einteilt und ihnen Aufgaben zuweist, darf es keinen Streit darüber geben, wer das Sagen hat.«
    » Den wird es nicht geben«, versicherte Rinek. » Solange wir spielen, lasst mich das tun. Ich bin ganz gut darin. Wenn es zum Kampf kommt, seid Ihr an der Reihe.« Er streckte die Hand aus. » Abgemacht?«
    » Was ist mit Euch? Werdet Ihr Euch dann ebenfalls meinem Kommando unterstellen?«
    Die Frage war heikel. Rinek hatte eher daran gedacht, sich zu diesem Zeitpunkt zu verabschieden. Sich jedoch von einem Vorgesetzten auf irgendeinen Posten stellen zu lassen, ohne Widerspruch?
    » Selbst wenn ich es jetzt versprechen würde, in der besten Absicht, es zu tun, würde ich vermutlich, sobald es so weit ist …«
    » Ja? Was würdet Ihr dann?«
    » Schwierig werden«, räumte Rinek ein. » Die Fairness gebietet mir, Euch das jetzt schon mitzuteilen. Ich tauge nicht zum Soldaten. Wenn Ihr mir etwas befehlen würdet, was ich nicht einsehe, würde ich den Befehl nicht ausführen.«
    » Was soll ein Hauptmann mit solchen Leuten anfangen? Nichts, sie sind wertlos für ihn.« Okanion machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen, und sprach dann weiter. » Die Soldaten haben mir erzählt, wie Ihr sie mühelos überrumpelt habt. Wenn ich hier das Sagen haben sollte, werde ich gewiss nicht auf Euch verzichten. Ich werde Euch dort einsetzen, wo ich es für richtig halte.«
    » Aber …«
    » Kein Aber. Jetzt seid Ihr hier der Hauptmann, und den Zeitpunkt, ab wann ich es sein werde, bestimmen wir beide gemeinsam. Ihr seid nicht machtgierig, also sollte das kein Problem sein. Von da an gehorcht Ihr mir, so wie ich Euch im Moment gehorche.« Er griff nach Rineks Hand, bevor dieser protestieren konnte. » Also abgemacht.«
    » Dann … gehe ich mal nachsehen, wie unser kleiner Streich abläuft.«
    Rinek hatte das Gefühl, eine Art Armdrücken hinter sich zu haben. Hatte er verloren? Wahrscheinlich. Dieser Okanion konnte nicht nur mit Drachen, sondern auch mit Menschen umgehen. Störte es ihn? Eher weniger. Während er die Stufen hinaufsprang, war ihm vielmehr, als sei ihm eine Last von den Schultern gefallen.
    Im Schloss herrschte geschäftiges Treiben. Rineks Dienstmädchen und Kammerdiener, deren abgehärmtes Aussehen in Friedenszeiten nicht so recht zu königlichem Personal gepasst hätte, fielen gegenüber den übrigen Dienstboten nicht so sehr auf, wie er befürchtet hatte. Alle in der Stadt hatten gelitten. Auffallend waren höchstens die vielen Körbe und Kisten, die mit Decken verhüllten Bilder und Vasen, die sie durch die Flure trugen. Die nicht Eingeweihten merkten nichts davon, denn über allen von der unterirdischen Truppe hatte Rinek den Zauber der Harmlosigkeit ausgesprochen. Deshalb hielten die tijoanischen Soldaten nicht einmal das Mädchen auf, in dessen Wäschekorb es verdächtig klirrte. Wenn ihre Kraft nicht verstärkt worden wäre, hätte sie unmöglich so viel Gold auf einmal schleppen können.
    » Darf ich mal sehen?«
    Sie grinste ihm verschwörerisch zu, und Rinek lüftete das Tuch, das über der Beute lag. Harmlos zu wirken bedeutete nicht, dass nicht doch einer der Tijoaner misstrauisch werden konnte, wenn der Diebstahl allzu offensichtlich vor sich ging.
    » Das ist … die Krone?«
    » Pst.« Die junge Diebin zwinkerte ihm zu. » Der König will nicht, dass jemand sie anfasst.«
    » Ab mit dir ins Labyrinth.«
    Sie schaute alarmiert auf, denn ein hochgewachsener Kammerdiener mit arroganten Gesichtszügen marschierte an ihnen vorbei. Rinek versetzte dem Mädchen einen Klaps aufs Hinterteil, um nur ja nicht wie ein verräterischer Verschwörer zu wirken.
    Der Mann warf ihnen einen verächtlichen Blick zu und ging etwas schneller.
    Die Kleine kicherte.
    » Weiter.« Die strenge Stimme

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