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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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mit Nival leichtes Spiel haben würde, doch er hatte nie den Affen von Lanhannat kennengelernt, diesen schnellen, wendigen Kämpfer, der so manchen Krieger auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte.
    » Hört auf! Bei Arajas, habt ihr denn den Verstand verloren? Aufhören!«
    Mit blutverschmierten Gesichtern starrten die beiden Männer einander an.
    » Damit ist keinem gedient!«, rief Linn.
    » O doch, mir schon«, sagte Nival trocken.
    » Trau ihm nicht«, meinte Arian und befühlte seine Nase. » Er ist nicht das, was er scheint. Ein Schreiber? Dass ich nicht lache. Er hat einen Schlag wie ein Söldner aus Jagor. Was kann er noch? Uns hier rausbringen? Kannst du das, he?«
    » Vielleicht.« Der angebliche Söldner ließ sich nicht provozieren, sondern legte das Ohr an die Tür, dann prüfte er ihre Stabilität. Sie war aus Rohr geflochten und wirkte leicht und zerbrechlich, doch er schüttelte den Kopf. » Ohne Werkzeug bekommt man sie nicht auf. Sie ist sehr biegsam. Rinek könnte sie vermutlich aus den Angeln reißen, aber er ist leider nicht hier. Ein Drache würde sie wegpusten, aber keiner von uns ist ein Drache. Auch ein Zauberer wäre bestimmt in der Lage, etwas damit anzustellen.«
    » Kannst du wirklich nicht zaubern, Linnia?«, fragte Arian.
    » Nicht mehr.«
    » Ach. Schade.«
    » Ich hätte nicht gedacht, das ausgerechnet von dir zu hören.«
    » Im Moment bin ich durchaus bereit, mit ein paar Prinzipien zu brechen.« Arian winkte Nival, zur Seite zu treten, stieß einen Schrei aus und sprang mit den Beinen voran gegen die Tür. Unsanft prallte er auf den Boden und hielt sich stöhnend den Rücken.
    » Ich sagte doch, ohne Werkzeug geht es nicht.«
    » Spar dir deine Schadenfreude.«
    Leise knarrend schwang die Tür auf, ein Felsmann spähte herein und fragte etwas. Nival antwortete ihm, der Mann nickte und schob die Tür wieder zu.
    » Machst du etwa gemeinsame Sache mit unseren Feinden?«, knurrte der Prinz.
    » Er wollte nur wissen, was der Lärm zu bedeuten hatte und ob jemand verletzt ist. Anscheinend legen sie Wert darauf, dass sie uns in einem Stück an Scharech-Par ausliefern können.«
    Arian blinzelte aus seinem zugeschwollenen Auge und tupfte sich mit dem Ärmel über das Kinn. » Kannst du den kleinen Mann dazu bringen, uns hier herauszulassen? Versprich ihm, was er will. Sobald ich meinen Thron zurückhabe, kann er mit einer üppigen Belohnung rechnen.«
    Nival rief etwas durch die Tür, doch alles blieb still.
    » Sie sind wohl immun gegen Bestechungsversuche.«
    » Niemand ist dagegen immun. Es kommt nur auf den Preis an.«
    » Was ist Euer Preis?«, fragte Nival.
    » Könnt ihr das bitte lassen?«, ging Linn dazwischen. » Wir müssen hier raus, bevor Scharech-Par uns holen lässt, daher sollten wir zusammenarbeiten und unsere Zeit nicht mit Streit vergeuden.«
    » Sie hat wahr gesprochen«, sagte Arian.
    » Das hat sie.« Nival verdrehte die Augen und seufzte. » Also, hat jemand einen Plan?«
    Der Felsmann öffnete die Tür und spähte vorsichtig hindurch. Sie hatten den Eingang ausdauernd bearbeitet und dabei jede Menge Lärm gemacht. Nun herrschte seit einer geraumen Weile Schweigen, und ihre Hoffnung bestand darin, dass einer ihrer Bewacher nachsah, was los war.
    Inzwischen war es dunkel, und der Mann konnte nicht sofort erkennen, wo sich jeder von ihnen befand. Nicht, dass Nival sich direkt über der Tür an den Fels klammerte, und so stieß er einen überraschten Schrei aus, als sich der Gefangene von oben auf ihn fallen ließ und damit plötzlich auf der anderen Seite der Tür war.
    Linn und Arian stürzten ebenfalls vor. Sie rannten auf den Flur, wo Nival den Wächter bereits außer Gefecht gesetzt und ihm die Waffen abgenommen hatte; er reichte Arian das kurze Schwert. Zwei weitere Felsleute, ein Mann und eine Frau, eilten ihrem Kameraden zur Hilfe. Ein Fehler, denn mit ihren kleinen Bögen hätten sie schießen können, ohne sich in die Nähe der Flüchtlinge zu begeben. Arian war nicht umsonst der beste Fechter der Drachengarde. Er drängte die beiden zurück, und vielleicht hätte er sie niedergestreckt, wenn Linn ihm nicht in den Arm gefallen wäre.
    » Töte sie nicht.«
    » Wir kommen nicht weit, wenn sie die ganze Felsstadt alarmieren.«
    » Trotzdem.« Wie konnte sie es ihm erklären, rasch genug, während er die Entwaffneten abwechselnd bedrohte? Dass diese Menschen nicht ihre Feinde waren, dass sie von ihnen gerettet, versorgt und aufgenommen worden waren?

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