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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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bekannt vorkam. » Wir haben euch bisher am Leben gelassen – wobei ihr mittlerweile durch den Hunger so geschwächt sein müsstet, dass ihr kaum noch zum Kämpfen in der Lage seid. Wasser gibt es hier genug, trotzdem läuft euch die Zeit davon. Ihr seid hier gefangen, ohne Ausweg. Warum seid ihr überhaupt in diese Berge gekommen? Das möchten wir gerne wissen. Sucht ihr vielleicht dasselbe wie wir?«
    » Was sucht ihr denn?«, fragte Linn vorsichtig.
    » Diese grüne Schuppe war alles, was Scharech-Par wollte. Sie zu vergeuden war das Schrecklichste, was irgendein Mensch jemals getan hat.«
    » Es könnte eine weitere Schuppe geben? Hier? Hätte dein Herr sie dann nicht längst gefunden?«
    » Das dachten wir auch. Aber warum seid ihr sonst hier? Was weiß dein roter Freund, was Scharech-Par nicht weiß? Es muss wichtig sein, wenn er euch allein in den Sumpf schickt. Also, ich an deiner Stelle wäre etwas offener, Linnia.«
    Wea musste sie nicht daran erinnern, dass Binia in ihrer Gewalt war.
    » Wenn ihr meine Schwester umbringt, erfahrt ihr es nie.« Auf einmal hatte sie wieder eine Waffe, ein Pfand, auch wenn Gah Rans Hoffnung vielleicht weniger wert war als nichts. Scharech-Par wusste über seine Vorfahren sicherlich genau Bescheid – ihm nützte diese Information gar nichts. Linn bluffte, aber das konnte Wea nicht wissen.
    » Du stellst hier nicht die Bedingungen. Scharech-Par erwartet, dass ihr ihm mitteilt, was ihr wisst, ohne dass er groß danach fragen muss. Dass ihr zu ihm kommt und ihm alles sagt – oder alles gebt, was ihr habt.« Sie strich nachdenklich über das schlanke Marmorbein, das eine hellgraue Königin unter dem halb geöffneten Gewand hervorstreckte. » Wie hübsch sie ist. Es waren wahre Künstler, die diese Statuen gefertigt haben. Auf eine alte, erschreckende Weise. Schau nur, wie grimmig ihr Gesicht ist! Wie eine Göttin. Vielleicht sind die Felsleute deshalb das einzige Volk weit und breit, das einer Göttin huldigt, Andiria mit den Schwingen. Diese Frau hat sogar einen ganz ähnlichen Namen – Andia Ran VeaNaik. Sie sieht aus, als würde sie gleich die Flügel ausbreiten und sich wie ein Geier auf alles stürzen, was sich bewegt. Diese alten Drachen waren zornige, herrschsüchtige Könige, mit denen sicher nicht gut Kirschen essen war.«
    Linn ließ Wea reden, ohne sie zu unterbrechen. Nachdenklich fuhr sie die eckig gearbeiteten Zehen eines barfüßigen Königs namens TaRan nach. Auch er war ihr auf eine unheimliche Weise vertraut. War denn die ganze Welt voller ValaNaiks, denen sie immer und überall begegnete, ohne es zu merken? Waren sie gar nicht hier, sondern da draußen, hatte sie sie auf der Straße getroffen, war es ein Wirt in einem Gasthaus gewesen, ein Soldat im Hof, ein Wanderer auf dem Weg?
    Schließlich schwiegen sie beide.
    » Du weißt genau, was er ist«, sagte Linn. » Wie kannst du bloß auf seiner Seite stehen? Nur wegen Khanat? Weil jemand deine Stadt vor einem fremden König gerettet hast, suchst du dir deinen eigenen König?«
    » Er hat wirklich vor, das Mädchen heilen zu lassen«, sagte Wea. » Er hat sogar von irgendwoher eine Zauberin herfliegen lassen, um mich nicht zu schwächen. Also, denk darüber nach. Ihr wärt längst alle tot, wenn es nur um Rache ginge.«
    Sie bedeutete Linn, durch die Felswand zu steigen.
    » Ich könnte dich hier einsperren, aber ich tue es nicht. Denkst du wirklich, alle anderen sind grausam und verdorben, und nur du hast ein reines Herz?« Wea lachte leise. » Ach, Linnia, mach dir nichts vor. Wir verfolgen alle unsere Ziele, und wir alle sind bereit, dafür zu kämpfen. Du willst Scharech-Par töten, und ich will sein Herz auf eine andere Weise – macht mich das wirklich zu deiner Feindin? Gib ihm, was er will, und alles wird gut.«

23

    » Ich habe einen Ausgang gefunden.« Arian erstattete als Erster Bericht. » Wir sind schon häufig daran vorbeigelaufen, doch mir ist nie aufgefallen, dass dort ein Luftzug weht und das Licht anders ist. Ein Gang, der oben in einem der Häuser endet. Er schien nicht bewacht zu sein, aber mein Gefühl sagt mir, dass er es doch ist. Ich würde nur ungern hindurchgehen.«
    Nival nickte. » Habt Ihr den Weg durch Zauberei entdeckt?«
    Der Prinz wurde glühend rot und antwortete nicht.
    » Mit welchem Wort?«
    » Hara Ilas Naik«, gab er schließlich zu.
    » Der Weg zum König? Na, wunderbar. Er würde uns also direkt zu Scharech-Par führen. Gut, dass Ihr rechtzeitig umgekehrt seid. Und bei

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