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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Nival leise.
    » Ich weiß!«, schrie sie. » Ich hätte es trotzdem tun müssen. Ich hätte bei ihnen sein müssen! Warum war ich nicht da? Warum habe ich sie nicht gewarnt? Warum habe ich sie nicht alle weggeschickt, damit sie sich irgendwo verstecken, wo er sie niemals findet?«
    » Sie wären nicht gegangen«, sagte Nival. » Wovon hätten sie leben sollen? Du konntest dein Dorf damals nicht beschützen, und du kannst es auch heute nicht – gegen einen Drachen, ja, vielleicht auch gegen zwei, aber nicht, wenn der König der Drachen gegen dich ist.«
    » Daran musst du mich nicht erinnern«, sagte sie bitter.
    Sie grub die Finger in die seidenen Kissen, denn sie konnte sie nicht stillhalten, ihre zitternden Hände, die nach einem Schwert gierten, um zu kämpfen, oder nach einer Drachenschuppe, um zu zaubern – als wären sie nicht ein Teil von ihr, sondern selbstständige Wesen, die nichts davon wussten, dass sie nicht mehr über Magie gebot und dass Waffen nichts nützten.
    » Worauf warten wir? Wir müssen das Mädchen befreien!«, verkündete Arian.
    » Der andere ValaNaik …«
    » Er ist nicht hier, oder?« Arian hatte nie so gehofft und gebangt wie sie. Für ihn war dieses Unternehmen von vornherein sinnlos gewesen.
    » Vielleicht haben wir auf die falsche Weise gesucht. Vielleicht war er hier und ist wieder gegangen, vielleicht …«
    » Es gibt keinen anderen Drachenkönig«, sagte Linn leise. » Oder? Wir sind allein hier unten. Niemand wird uns helfen. Selbst wenn es jemanden gäbe, der so mächtig ist wie Scharech-Par … trüge er nicht dasselbe Lächeln in seinem Gesicht und hätte er nicht dieselben Augen? Wenn er freundliche Worte an uns richten würde, woher wüssten wir, dass er uns nicht das Messer in den Rücken stoßen wird? So, wie ich es getan habe«, murmelte sie trostlos. » So wie ich. Ich wollte Rinek beschützen, sonst nichts. Ich wusste doch nicht … O Arajas, wie hätte ich wissen können, dass Scharech-Par weiterlebt und sich nicht an mir, sondern an meiner Familie rächt? Dass ich meinen Bruder rette, um meine Schwester zu opfern?«
    » Es muss noch jemand hier sein«, beharrte Nival. » Jemand, der sich uns nicht zeigt. Jemand, der …«, sein Blick blieb an Arians Schwert hängen, » Eisen hasst?«
    Linn hob den Kopf. » Das ist wahr. Die Drachen hassen es, und sie können es über eine recht große Entfernung wahrnehmen. Deshalb hat Brahan also sein Schwert abgelegt, bevor er die Drachengrube betrat? Ich meine, bevor er herkam? Bestimmt wusste er nicht alles über die Drachen – nicht das, was wir wissen, sonst hätte er Laran nie als sein eigenes Kind akzeptiert. Aber er wusste immerhin, dass er ohne Schwert sicherer war als mit. Er hatte nichts mehr aus Metall bei sich, als er hier ankam, weder Schild noch Rüstung. Wir hätten besser auf die Legende hören sollen.«
    » Jetzt ist es vermutlich zu spät«, meinte Arian und fuhr mit dem Daumen zärtlich über die Klinge. » Selbst wenn ich es weglege. Er weiß jetzt, dass wir hier sind – immer vorausgesetzt, es gibt diesen Er überhaupt. Heimlich anschleichen ist unmöglich. Er weiß, wer wir sind, er hat uns mit Sicherheit schon beobachtet, er kennt unsere Absichten. Also, warum zeigt er sich nicht? Wenn er gegen uns ist, hätte er uns längst im Schlaf überwältigen können, und wenn er für uns ist, benimmt er sich jedenfalls nicht so.«
    » Was, wenn er sich einfach in einen anderen Winkel der Stadt zurückgezogen hat?«
    » Warum versorgt er uns dann mit Essen? Das lässt auf eine freundliche Person schließen. Wenn er uns übel gesinnt wäre, könnte er uns hier einfach unserem Schicksal überlassen.«
    » Wir müssen noch mal in die Halle mit den Statuen«, sagte Nival. » Wie viele ValaNaiks gab es dort? Außerdem sollten wir nach Wänden suchen, auf denen vielleicht ein Stammbaum verzeichnet ist. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, sämtliche Zeichen, an denen wir vorbeigekommen sind zu lesen. Irgendwie müsste man herausfinden, wer hier regiert hat und wie lange, und ob noch jemand am Leben ist.«
    » Ich kann diese Zeichen nicht so gut lesen«, bekannte Linn. » Jedenfalls ist mein Wortschatz nicht größer als die wenigen Texte, die Nat Kyah mich gelehrt hat. Bei Arajas! Gah Ran hat mir gesagt, Steinhag sei wie ein riesiges Zauberbuch. Darin wären alle Antworten zu finden. Doch nun sind wir hier, und es kommt mir vor, als wäre ich blind.«
    Ein verbündeter ValaNaik würde Binia retten können. Was war

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