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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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noch, dass er einen adligen Drachen gerettet hatte. Ausgerechnet!
    » ValaCorik!«
    » Wenn du so schrecklich vornehm und mächtig bist, beweg deinen fetten Hintern und kriech um dein Leben, bevor Chamija wiederkommt und alles umsonst war.«
    Ein feines Rauchwölkchen stieg aus den Nüstern des Drachen.
    » Siehst du? Das Leben kehrt schon zurück.«
    » Es geht nicht. Mir ist kalt.«
    » Immer noch? Dann muss ich wohl noch erst ein bisschen zaubern. Ich hoffe nur, du bist auch zu edel, um einen ganz gewöhnlichen Müllergesellen mit einem Holzbein zu fressen oder zu verkohlen.«
    » Ha!«, sagte der Drache, aber als er die Wärme spürte, die Rineks Zauberspruch über seinem Leib verteilte, stöhnte er wohlig.
    Rinek überlegte, ob er gegen Moras ausdrücklichen Rat den Heilzauber benutzen sollte. Er hatte nicht vergessen, wie elend und schwach er sich gefühlt hatte, nachdem er Nival und Yaro behandelt hatte. Einen kranken Drachen zu heilen würde gewiss noch mehr Kraft kosten, Kraft, die er dringend selbst brauchte. Aber er konnte wenigstens versuchen, Sions Schmerzen zu lindern. » Besser?«
    Der Drache streckte sich und richtete sich mühsam auf. Es war erschreckend, wie riesig er auf einmal war. Seine linke Schwinge streifte das Gewölbe und weckte ein paar Fledermäuse, die panisch davonstoben, während die rechte zerfetzt an seiner Seite hing.
    » Ich werde jetzt das Tor öffnen. Mach dich vom Acker, wie man bei uns in Brina sagt, edler Herr ValaCorik.«
    Schleppend und alles andere als elegant schlurfte das Ungeheuer zum Ausgang. Dort wandte es sich noch einmal zu Rinek um. » Du verlangst wirklich nichts dafür?«
    » Verschwinde einfach.«
    Sion Ran starrte in die neblige Dunkelheit zwischen den weißen Hügeln. » Ich müsste dich töten. Unseren Gesetzen nach. Du hast mir nicht einmal das Versprechen abgenommen, es nicht zu tun, bevor du die Fesseln gelöst hast.«
    Ein ungutes Gefühl beschlich Rinek. Er hatte durchaus schon Gerüchte von der unwiderstehlichen Drachenzunge gehört. War er einem Zauber erlegen, der ihn dazu gezwungen hatte, das Untier zu befreien, und würde nun zum Dank dafür sterben müssen? Er musste schlucken. Wenn er sehr schnell rannte, hatte er vielleicht eine Chance, immerhin konnte die Bestie nicht mehr fliegen. Aber der Drache versperrte den Ausgang, und in einen der hinteren Gänge zu flüchten verlockte Rinek gerade nicht so sehr.
    » Du kennst jetzt unser Geheimnis. Wenn du dieses Wissen gegen uns einsetzt, sind wir verloren. So wie Chamija es gegen mich angewandt hat. Kann ich zulassen, dass du meinem Volk denselben Schmerz zufügst? Sag nicht, du würdest es nicht tun. Wir haben Krieg – natürlich würdest du.«
    Rinek wartete ab, während ihn das runde Auge des Drachen nachdenklich musterte. Die Entscheidung stand offenbar noch aus. » Ich muss es tun. Wenn ich gegen dieses Gesetz verstoße, verdiene ich es selbst nicht zu leben. Es widerstrebt mir allerdings, meinen Helfer für seine Tat büßen zu lassen.«
    Der Drache neigte zu umständlichen Formulierungen. Rinek wurde langsam ungeduldig.
    » Was denn jetzt?«
    » Einen Ausweg gäbe es für uns beide. Das Hohe Spiel.«
    » Was ist das?«
    » Eine Art … Wette.«
    » Ah. Im Wetten bin ich gut. Wir spielen also um mein Leben?«
    » Nein«, widersprach der Drache. » Um drei Jahre. Drei Jahre lang wirst du mein Diener sein, und in dieser Zeit darf ich dir nichts antun. So kann ich meine Ehre behalten und du dein Leben, und sobald du mein Diener bist, kannst du meine Geheimnisse nicht mehr verraten, denn Hay Ran Birayik selbst wacht über den Spielern.«
    » Na gut. Ich bin dabei. Wie spielt man?«
    » Man kämpft. Hast du kein Schwert, mit dem du mich herausfordern kannst?«
    Da musste Rinek passen. » Bin ich ein Ritter? Ein Soldat? Nein, ich habe kein Schwert. Nur dieses Messer hier. Armdrücken mit dir zu machen erscheint mir nicht ganz fair. Aber wie wäre es mit dem Kugelspiel?«
    » Kugelspiel?«, wiederholte der Drache verblüfft.
    » Ganz recht.« Aus seiner Manteltasche holte er ein paar kleine Holzmurmeln, die er dem Drachen zeigte. » Der Höhlenboden ist glatt genug. Ich rolle sie – siehst du? So. Und so. Wo ist die rote hin?«
    » Unter deiner Hand.«
    » Ah, du hast ein schnelles Auge, das hättest du gar nicht mitbekommen dürfen. Noch einmal, nur zur Probe. Wo ist die rote Kugel?«
    » Linke Hand«, meinte der Drache listig.
    » Ich merke, es wird gefährlich, gegen dich anzutreten. Versuchen wir es

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