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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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uns: Wir wollten Frieden. Wir sahen bereits, dass es der Aufgetauchten Welt vorherbestimmt war, in Tod und Leid zu versinken. Und wir sehnten uns nach einer anderen Welt.« Die Frau hielt inne, und Sennar nickte nachdenklich. »Wir verließen unsere Länder, unsere Familien und durchquerten die vom Krieg verheerte Aufgetauchte Welt. Es war eine entsetzliche Reise, viele von uns blieben tot am Wegesrand zurück, doch der Glaube trieb uns immer weiter, die feste Überzeugung, dass es eine bessere Welt geben müsse, wo wir unseren Platz finden würden. So gelangten wir bis zur Küste im Land des Meeres und brachen von dort ins Ungewisse auf.«
    Moni machte eine lange Pause. In ihren Augen, die so grau waren wie der Stein des Hauses, in dem sie wohnte, funkelten goldfarbene Splitter. Sennar und Rool warteten schweigend, dass sie fortfuhr.
    »Die Schiffe waren klein und die Vorräte knapp. Wir wussten nicht, was es jenseits des Ozeans geben, ob wir bewohnbares Land finden würden, und dennoch stachen wir in See. Ihr musstet euch, um hierherzugelangen, großen Gefahren aussetzen. Für uns war das anders: Wie ein gütiger Vater nahm das Meer uns auf und blieb während der gesamten Überfahrt ruhig. Dennoch hatten auch wir schwierige Situationen zu meistern. Vielleicht wollten die Götter uns prüfen, um zu sehen, ob unser Geist fest genug und wir würdig seien, eine neue Welt zu errichten. Mit unseren Kräften am Ende, gelangten wir bis hierher. Wunderschön erschienen uns die Inseln, und uns war, als lade die Natur uns ein, doch zu bleiben. Das taten wir und begannen ein neues Leben. Viele Jahre lang lebten wir hier in Frieden, errichteten Dörfer und Städte, zogen unsere Kinder groß und verwirklichten unsere Träume. Dann trafen die ersten Schiffe ein.«
    »Schiffe?«, fragte Sennar nach.
    »Ja. Bewaffnete Schiffe voller gieriger, grausamer Männer, die danach trachteten, uns das wieder zu nehmen, was wir uns mit solcher Mühe aufgebaut hatten. Wir setzten uns zur Wehr, kämpften erbittert, besudelten unsere Hände mit Blut. Und erlebten somit erneut das, wovor wir geflohen waren. Aber als Lehre daraus schufen wir den Sturm.«
    »Du hattest also recht, es war das Werk eines Magiers«, flüsterte Rool Sennar zu. »Ganz recht, Kapitän. Ein mächtiger Zauberer half uns, uns vor möglichen Eroberern zu schützen. Und versetzte uns damit in die Lage, nicht mehr zu den Waffen greifen zu müssen.« Moni schloss die Augen, vielleicht weil die Erinnerung zu schmerzhaft war. »Doch mittlerweile hatte sich der Hass schon wieder bei uns eingeschlichen. Viele sagten, diese Inseln seien zu klein für uns, wir müssten uns ein neues Reich schaffen, fernab von den gierigen Blicken der Aufgetauchten Welt. Ein Reich mit einem Heer, das sich selbst verteidigen könne. So entstand das Reich, das ihr die Untergetauchte Welt nennt.«
    Sennar schüttelte den Kopf. »Ich würde zu gern wissen, wie man diese Welt schaffen konnte, wie es gelang ...«
    Moni unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Lass mich zu Ende erzählen, Magier«, murmelte sie und fuhr dann fort: »Unsere Gefährten stachen also wieder in See, aber nun nicht mehr beseelt von einer Hoffnung, sondern erfüllt von Hass und Groll. Auf hoher See überraschte sie ein Sturm, und eins ihrer Schiff ging unter. Und so lernten sie das Volk des Meeres kennen, das seit Jahrhunderten in den Tiefen des Ozeans lebt. Sie waren es, die unsere früheren Gefährten vor den tosenden Fluten retteten und ihnen neue Inseln zeigten, wo sie sich niederlassen konnten. Eine gewisse Zeit schienen sich die Auswanderer mit dieser Lösung anfreunden zu können, aber nicht lange, und sie begannen erneut, Angriffe aus der Aufgetauchten Welt zu fürchten. Kein Ort schien ihnen weit genug entfernt, um wirklich Sicherheit zu bieten. Und so kamen sie auf den Gedanken, sich vom Meer selbst schützen zu lassen. Würden sie unter der Wasseroberfläche leben, könnte sie niemand mehr bedrängen. Der Ozean, ein wahrhaft sicherer Ort. Das Volk des Meeres half ihnen, sich dort einzurichten und sich ein Reich aufzubauen, aber wie genau sie das anstellten, kann ich euch auch nicht sagen. Was an Geschichten und Nachrichten von dort zu uns drang, war ungenau und verworren. Mittlerweile haben wir es aufgegeben, uns um sie Gedanken zu machen. Die Untergetauchte Welt bezeugt unser Versagen. Sie stellt eine düstere Episode unserer Vergangenheit dar, an die wir nicht gerne zurückdenken.«
    »Wisst Ihr denn etwas über den

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