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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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aufzuziehen, wurde sich Sennar bewusst, dass er sich an keinem geringeren Ort als in der Kapitänskajüte befand.
    »Schämst du dich denn gar nicht?« Sie kam zurück an die Koje und setzte sich zu ihm. »Zwei Tage am Stück durchzuschlafen ...?«
    Sennar rieb sich die Augen. »Wo sind wir?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Aires verneigte sich. »Willkommen auf den Vanerien, großer Zauberer.«
    »Den Vanerien?«, fragte Sennar verwirrt.
    »Ja, diese namenlose Inselgruppe auf deiner Karte ... Die Leute hier nennen sie Vanerien. Es sind insgesamt vier Inseln:
    eine größere, die bewohnt ist und vor der wir liegen, und drei kleinere, die praktisch nur aus Klippen bestehen. Du musst mal erleben, wie sie uns hier anstarren. Wesen aus der Aufgetauchten Welt haben die Leute hier noch nie gesehen. Wir sind die ersten«, erklärte Aires stolz. Sennar ließ sich auf das Kissen zurückfallen.
    »Du bist ziemlich erledigt, was?«, kicherte sie.
    Sennar nickte. »So geht es uns Magiern immer nach einem sehr schwierigen Zauber.« »Du hast uns ja einen mächtigen Schrecken eingejagt. Als ich dich im Mastkorb fand, warst du bleich wie der Tod. Dann erst merkte ich, dass du schläfst. Und da hat es mir fast ein bisschen in den Fingern gejuckt, dich mit ein paar Ohrfeigen zu wecken.«
    »Das hätte mir gerade noch gefehlt ...« Sennar seufzte.
    Aires strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Ihr Blick war nun ernst. »Ich muss dir sehr danken. Die ganze Mannschaft muss dir sehr danken. Ohne dich wären wir jetzt alle tot, Sennar. Gewiss, ohne dich wären wir auch gar nicht erst in See gestochen ...«
    Der Magier spürte, dass er errötet war.
    »Jetzt erhol dich erst mal richtig«, sagte Aires, während sie aufstand. »Das Schiff ist ziemlich übel zugerichtet, für die Reparatur werden wir ein paar Tage brauchen. Und dann überlegen wir, wie es weitergehen soll.« Als sie schon fast durch die Tür war, blieb sie plötzlich stehen und machte noch einmal kehrt. »Ach, das wollte ich ja noch fragen«, sagte sie mit einem seltsamen Lächeln im Gesicht. »Ist sie schön?«
    Sennar blickte sie verwirrt an. »Wer?« »Ach, tu doch nicht so ...«
    »Ich weiß wirklich nicht, was du meinst«, stammelte er.
    Aires brach in Gelächter aus. »Ein Zauberer und Lügner! Zwei Tage lang hast du immer wieder denselben Namen gemurmelt. Also, wer ist diese Nihal?«
    Sennars Herz machte einen Sprung.
    »Komm schon, zier dich nicht so«, drang Aires weiter auf ihn ein. »Wenn ein Mann im Traum den Namen einer Frau ruft, kann das nur eins bedeuten: Er ist in sie verliebt.« Sennar geriet immer mehr in Verlegenheit. »Ich also ..., ich hab ja nicht ...«
    Sie setzte sich auf den Rand der Koje und blickte ihn mit einem koketten Lächeln an. »Kein Angst, ich bin ja nicht eifersüchtig.«
    »Sie ist eine Freundin«, gab Sennar endlich seinen Widerstand auf.
    Aires zog eine Augenbraue hoch. »Welche Art Freundin?«
    »Nur eine Freundin, mehr nicht«, antwortete er in einem Ton, der unverfänglich klingen sollte. Aires ließ sich nicht hinters Licht führen. »Irre ich mich, oder höre ich da aus diesem ›mehr nicht‹ so etwas wie Bedauern heraus?«
    »Wieso? Sie ist eben eine Jugendfreundin«, stieß Sennar hervor. »Wir haben bei derselben Lehrerin die magischen Künste gelernt. Das ist alles.«
    »Dann ist sie also auch eine Zauberin?«
    »Eigentlich nicht. Sie wird bald Drachenritter werden.«
    »Eine Frau als Ritter«, sagte Aires interessiert. »Das Mädchen gefällt mir. Und - ist sie hübsch?« Sennar senkte den Blick. »Ich weiß nicht. Ich glaub schon. Aber können wir nicht endlich dieses Verhör beenden?«
    Aires dachte nicht daran. »Und, liebt sie dich?«, fragte sie weiter. »Denn dass du sie liebst, liegt ja auf der Hand.«
    Sennar verdrehte die Augen. »Aires, bitte ...«
    »Nun?«
    »Nein, sie liebt mich nicht. Sie liebt einen anderen, einen Ritter, der im Kampf gefallen ist. Nun, zufrieden?«
    »So ein Toter sollte doch kein großer Rivale mehr sein«, antwortete Aires spöttisch. »Weißt du, was dein Problem ist, Sennar? Du unterschätzt dich.« Damit stand sie auf und versetzte ihm einen Klaps auf die Wange. »Denk mal drüber nach.«
    In den folgenden Tagen entwickelte sich die Kapitänskajüte zum Ziel eines wahren Pilgerzugs. Ein Pirat nach dem anderen, die gesamte Besatzung, kam Sennar besuchen, um ihm persönlich für die Rettung zu danken. Am überschwänglichsten tat dies Dodi, der Sennar zu seinem Helden erkoren hatte. Er brachte

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