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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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romantische Beisammensein im Sonnenuntergang. Aber bitte ...« Aires brach in schallendes Gelächter aus. »Ach, Benares, mir war noch nie so klar, was du für ein Idiot bist.«
    »Und mir nicht, was du für eine Kokotte bist«, knurrte er.
    »Vorsicht, Benares, du spielst mit dem Feuer.«
    Sennar lag auf dem Boden. Gedämpft hörte er die Stimmen des streitenden Paares, sah den weißen Sand eine Handbreit vor seiner Nase. Als er versuchte, sich zu erheben, schwindelte ihn. Kaum war er auf den Beinen, da schlug ihn Benares erneut nieder. Sennar stürzte zu Boden und blieb der Länge nach liegen. Es war vielleicht doch nicht ratsam, sich mit einem eifersüchtigen Geliebten anzulegen. Aires und der Pirat standen sich so dicht gegenüber, dass sich ihre Nasen fast berührten, und warfen sich weiter Beleidigungen an den Kopf. Irgendwann kam dem Magier die Situation nur noch lächerlich vor. Jetzt reicht's. Er setzte sich auf und streckte eine Hand zu Benares aus.
    Augenblicklich erstarrte der Mann - und verstummte. So, jetzt können wir mal ein vernünftiges Wort reden, sagte sich der Magier, während er aufstand.
    Aires' fassungsloser Blick wanderte zwischen ihrem Geliebten und Sennar hin und her. »Was ...?«
    Sennar bedeutete ihr zu schweigen und trat auf den versteinerten Piraten zu. »Ich muss dir ein Geständnis machen, Benares. Als ich dich zum ersten Mal sah, dachte ich sofort: Was für ein Dummkopf! Als man mir dann aber von Rools Befreiung erzählte, habe ich meine Meinung geändert. Nun jedoch sieht es so aus, als wenn mich mein erster Eindruck nicht getäuscht hätte.« Die Augen des Piraten entflammten wie brennende Holzscheite.
    Der Magier schnipste mit den Fingern, und Benares hatte seine Stimme wieder. »Schwör mir, dass du nicht mehr um sie herumscharwenzelst«, röchelte er.
    »Ich bin niemals um sie herumscharwenzelt.«
    »Schwöre es mir. Sonst werde ich dir, so wahr ich hier stehe, sobald ich frei bin, mit diesen Händen den Garaus machen. Dein Zauber kann nicht bis in alle Ewigkeit anhalten.« »Wer weiß? Wollen wir es ausprobieren?«, reizte ihn Sennar. Zwar verlangte ein Angriffszauber, wie er ihn gerade ausübte, eine gewisse Anstrengung und konnte nicht allzu lange aufrechterhalten werden. Aber das wusste Benares mit Sicherheit nicht.
    Und in der Tat ließ er sich bluffen. »Ich will dein Wort!«, brüllte er.
    Sennar stieß die Luft aus. »Fällt dir nicht mal was anderes ein? Zum letzten Mal: Ich habe nicht versucht, deine Geliebte zu verführen, und werde es auch in Zukunft nicht tun. Nun, zufrieden?« Benares wandte Aires den Blick zu, die mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht der Szene beiwohnte. »Also gut, für heute will ich's dir noch mal durchgehen lassen«, brummte er ihr zu. »Aber denk dran: Meine Geduld hat Grenzen.«
    Sich in den Hüften wiegend, trat Aires ganz nah an ihn heran. Lange betrachtete sie ihn, lächelte ihn an und streichelte ihm über das Gesicht. Dann schürzte sie die Lippen, so als wolle sie ihn küssen.
    Der Speichel traf Benares genau ins Auge. Aires drehte ihm den Rücken zu und entfernte sich erhobenen Hauptes.
    Der Zauber war nicht mehr länger aufrechtzuerhalten. Sennar musste ihn lösen, und sogleich stürzte der Pirat Aires nach, aber erst, nachdem er Sennar noch zugezischt hatte: »Mit dir hab ich noch eine Rechnung offen, Magier.«

8. Laios Kampf
    Der Brief war knapp gehalten und ließ keine Fragen offen.
    Laio,
    dein Betragen ist nicht länger hinzunehmen. Nicht nur hast du durch dein Versagen in der Prüfung der ersten Schlacht die Familienehre besudelt, nein, du hast auch noch feige das Weite gesucht und ein Vagabundenleben geführt. Und nun erfahre ich, dass du dich in einem Lager verkrochen hast, wo du Arbeiten verrichtest, die weit unter deinem Rang und deinen Fähigkeiten liegen.
    Ich verlange, dass du unverzüglich dieses absurde Verhalten aufgibst. Du bist zum Krieger geboren, und du wirst ein Krieger werden. Dich meinem Willen zu widersetzen ist nicht nur töricht, sondern auch sinnlos. Ich befehle dir, dich unverzüglich zu mir in das Land des Wassers zu begeben, wo du unter meiner persönlichen Aufsicht deine Ausbildung zum Ritter fortsetzen wirst. Solltest du binnen der nächsten zwanzig Tage nicht vor meiner Tür stehen, werde ich dich holen kommen und mit nach Hause nehmen – auch gegen deinen Willen.
    Darunter prangte ein Siegel, das einen Drachen mit aufgerissenem Maul zeigte und darüber eine schmale Mondsichel und drei Sterne,

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