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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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den Kopf und sprach mit leiser Stimme eine Litanei.
    Der Magier hatte gerade noch Zeit zu verstehen, was ihm geschah, konnte aber nichts mehr dagegen tun. Das Atmen fiel ihm schwer, und bald schon verlor er das Bewusstsein. Die Wache riss ihm den Knebel aus dem Mund.
    »Ach übrigens, ich bin nicht der Graf«, sagte der Alte mit einem eisigen Lächeln, bevor er die Zelle verließ.
    Als Sennar wieder zu sich kam, drehte sich alles in seinem Kopf. Um aufzustehen, musste er sich an der Zellenwand hochstemmen. Langsam kehrten seine Kräfte zurück, und damit auch das Wissen darum, was geschehen war.
    »Verdammt noch mal!«, fluchte er vor sich hin. Diesen Zauber kannte er doch. Ja, gar zu gut kannte er ihn.
    Er versuchte es selbst mit einem Zauber, einem ganz einfachen. Dazu streckte er eine Handfläche aus und sprach die Formel, mit der sich ein Feuer entfachen ließ. Nichts geschah. Dann versuchte er es mit ein paar harmlosen bunten Blitzen. Wieder nichts. Alles Mögliche probierte er durch, ohne dass sich etwas an dem Resultat änderte: Er murmelte nur wirkungslose Zaubersprüche. Wütend ließ er sich zu Boden fallen. Dieser Greis hatte ihm ein Siegel auferlegt, und solange das nicht durchbrochen wurde, war er seiner magischen Kräfte beraubt.
    Nun war er weder Magier noch Amtsträger. Er war nur noch ein armer Teufel, der hilflos in einer stinkenden Zelle lag - Tausende von Meilen von zu Hause entfernt.
    Jeder Fluchtversuch war zum Scheitern verurteilt. Die einzige Fensteröffnung lag sehr hoch und war schmal wie eine Schießscharte. Und die Gitter vor der Tür sahen sehr robust aus. Sennar konnte nur den Kopf schütteln über sich selbst, weil er sich so leicht hatte übertölpeln lassen und die Feindseligkeit der Bewohner der Untergetauchten Welt nicht ernst genug genommen hatte. Den ganzen Tag über bekam er niemanden zu Gesicht, und als die Nacht hereingebrochen war, schlief er wenig und sehr schlecht. Albträume quälten ihn: Darin wurde er von diesem Grafen, den man erwähnt hatte, zum Tode verurteilt und hingerichtet, hörte, wie seine Kollegen im Rat der Magier über ihn lachten und sich sogar der Tyrann selbst über sein Bravourstück lustig machte. Auch von Nihal träumte er. Nihal in der Schlacht, Nihal in Gefahr, Nihal im Sterben. Als er erwachte, hatte ein schwaches, schummriges Licht gerade begonnen, die Zelle ein wenig zu erhellen. Das einzige Geräusch, das er hörte, kam von seinem Magen, der nach Nahrung verlangte. Er rief nach der Wache, erhielt aber keine Antwort.
    Welch absurde Situation. In den Tiefen des Ozeans saß er auf dem Boden einer feuchten Zelle, in einer unheimlichen Stille, die nur vom Knurren seines Magens durchbrochen wurde.
    Erst als es schon stundenlang hell war, hörte er endlich Schritte, die sich dem Gitter näherten. »Wo hast du denn gesteckt? Was ist? Wollt ihr mich hier verhungern lassen?«, raunzte er. Die Schritte verstummten. »Es tut mir leid«, antwortete eine weibliche Stimme, »ich erfuhr erst heute Morgen, dass wir einen Gefangenen haben.«
    Durch die Gitterstäbe sah Sennar ein Mädchen mit einem Tablett in Händen näher treten. Sie war zierlich, nicht sehr groß und wohl nicht älter als sechzehn, hatte ein ovales Gesicht mit harmonischen Zügen und rosafarbene Wangen. Bisher hatte Sennar in dieser Welt nur Personen mit weißen Haaren gesehen. Aber das Haar des Mädchens, das ihm da gegenüberstand, war mit vielen kastanienbraunen Strähnen durchsetzt.
    Es entstand ein verlegenes Schweigen.
    »Verzeih mir, ich wollte nicht grob zu dir sein«, murmelte Sennar verlegen. »Ich dachte, es sei die Wache.«
    Das Mädchen lächelte schüchtern. »Schon gut. Ich hab dir zu essen gebracht.« Sie schob das Tablett durch den Schlitz unterhalb der Gitterstäbe.
    Sennar machte sich gleich über die gut gefüllten Schüsseln her. In einer war eine Art Brühe, in der eigenartige schwarze Fäden schwammen, in einer anderen etwas Fleischartiges, möglicherweise Huhn, mit einer grünlichen Soße darüber, in der dritten eine Portion Muscheln, wie sie Sennar noch nie zuvor gesehen hatte. Das Einzige, was er sicher einordnen konnte, war der rote Apfel, aber das war Sennar egal. So gierig löffelte er die Brühe in sich hinein, dass er von dem Geschmack überhaupt nichts mitbekam. Schweigend sah ihm das Mädchen zu, mit einer Spur Belustigung in ihren grünen Augen.
    Sennar stellte die Schüssel ab. »Köstlich«, sagte er, während er sich die zweite vornahm. »Hast du das

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