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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Luftzufuhr stets einwandfrei funktionierte. »Wir müssen sehen, wie wir irgendwie über die Runden kommen«, erzählte Ondine. »Noch nicht einmal für eine Mitgift für mich reicht es bei uns. Aber egal, wer würde mich auch schon zur Frau nehmen wollen?«
    »In meiner Welt wärest du sicher von einer ganzen Heerschar von Freiern umlagert«, antwortete Sennar, etwas verlegen. Er war es nicht gewöhnt, Komplimente zu machen.
    Ondine schüttelte den Kopf und lächelte ungläubig. »Mit diesen Haaren und diesen roten Wangen?«
    Sennar kam Ondines Situation widersinnig vor. Von Moni hatte er gehört, die Gründerväter der Untergetauchten Welt hätten eine bessere Gesellschaft aufbauen wollen, in der jedermann in Frieden leben sollte. Was ihm aber jetzt berichtet wurde, hörte sich sehr nach einer Welt an, die auf Hass und Herabsetzung gründete.
    Sennar ließ sich erzählen, wie die Untergetauchte Welt politisch organisiert war: Eine gewisse Anzahl von Amphoren-Städten war jeweils zu einer Verwaltungseinheit zusammengefasst, über die ein Graf fast absolut und mit einem eigenen Heer herrschte. An diesen Grafen waren Abgaben zu entrichten, die er zu einem gewissen Anteil an den König abzuführen hatte. Über das, was ihm blieb, konnte er nach Belieben verfügen. Einige Glückliche lebten in Amphoren, die aufgeklärten Grafen Untertan waren, Herrschern also, die mit den Steuergeldern das Leben ihrer Untertanen zu verbessern suchten. Doch die meisten wurden von Despoten regiert, die ihr Volk drangsalierten. Die höchste Autorität war der König, der sich allerdings nur wenig für die entlegeneren Provinzen interessierte.
    In früheren Zeiten waren die Verhältnisse noch ganz anders gewesen. Da gab es keinen König, und das Volk regierte sich selbst. In regelmäßigen Abständen kamen die Bewohner jedes Ortes zusammen und trafen gemeinsam die wichtigsten Entscheidungen, und ebenso machten es - in Angelegenheiten, die die ganze Untergetauchte Welt betrafen - die Vertreter jeder Amphore. Aber dieser Friede währte nicht lange. Bald schon gab es Versuche einzelner Gesandter, die Herrschaft mit Gewalt an sich zu reißen, was Zalenia an den Rand eines Krieges trieb. Um eine bewaffnete Auseinandersetzung zu verhindern, beschloss man gemeinsam, einen König zu wählen, der über die gesamte Untergetauchte Welt herrschen sollte.
    »Im Grunde können wir uns nicht beklagen«, meinte Ondine. »Das Wichtigste ist doch, dass der Frieden erhalten bleibt. Wenn wir einen Grafen haben, der ungerecht regiert, hoffen wir eben, dass sein Nachfolger gerechter sein wird. Es kann ja nicht immer Sturm toben, oder?« Der Graf war auch für die Rechtsprechung zuständig. Ergriffen seine Männer einen Verdächtigen, sperrten sie ihn bis zur Urteilsverkündung ein, denn nur der Graf hatte das Recht, eine Strafe zu verhängen.
    »Und wenn der Graf... sich nicht für den Fall interessiert und fortbleibt?«, fragte Sennar besorgt. Ondine zögerte. »Ich glaube nicht, dass dir meine Antwort gefallen würde.«
    »Ich will sie trotzdem hören.«
    Das Mädchen biss sich auf die Lippen. »Wenn sich der Graf nicht mit dem Fall befassen möchte, dürfen die Wachen über das Schicksal des Gefangenen entscheiden«, erklärte sie in einem Atemzug, um Sennar gleich darauf mit einem Lächeln Mut zu machen. »Aber sei unbesorgt. Ich bin sicher, der Graf wird dich anhören und dir eine Audienz beim König ermöglichen. Wirklich.«
    Sennar hoffte, dass das Mädchen recht behalten würde. Doch die Tage vergingen, und von einem Grafen war weit und breit nichts zu sehen.

11. Ein alter Mann im Wald
    In sicherer Entfernung von der Grenze ritten sie durch den Wald. Die freudige Erregung, die Nihal bei ihren ersten Reisen verspürt hatte, wollte jetzt nicht in ihr aufkommen. Längst hatte das alles den faden Geschmack des Gewohnten angenommen: Die langen Stunden im Sattel, die Fußmärsche in unwegsamstem Gelände, bei denen das Pferd am langen Zügel zu fuhren war, die Mahlzeiten, die schweigend, ohne von der Schüssel aufzusehen, eingenommen wurden. Wäre sie mit Laio allein gewesen, hätten sie sich vielleicht öfter unterhalten, doch mit diesem Soldaten in ihrer Begleitung war die Atmosphäre nicht mehr so besonders freundschaftlich. Mathon mochte wohl sechs oder sieben Jahre älter sein als sie selbst, aber er war so einsilbig und verschlossen wie ein alter Griesgram. Nie lächelte er.
    »Er hat schon viel Übles erlebt«, erklärte Laio ihr eines Abends. »Er ist

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