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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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es kamen jedoch keine Worte aus seinem Mund, es war ein Teppich aus Tönen und Klängen. Zwei seltsam geformte Stäbe, die zu beiden Seiten von Lahryns Kopf von der Decke hingen, begannen zu glimmen und sandten ein weiches, rötliches Licht aus.
    »Habt Vertrauen und schließt Eure Augen.«
    Im Schneidersitz saß Galorond vor dem niedrigen Lager und legte seine Fingerspitzen auf Lahryns Schläfen. Leise erhob sich sein Lied, das den kranken Geist einhüllte und sacht in die Welt der Träume entführte. Verstohlen glitt Galorond mit seinen Gedanken zu Lahryn hinüber und machte sich auf die Suche. Er musste große Widerstände überwinden, denn wie jeder Mensch hatte auch der Magier viele Erlebnisse, die ihn zu sehr schmerzten oder erregten, verdrängt und in tiefe Kammern vergraben. Der Elbenheiler spürte sie auf. Hatte er die Fährte einmal aufgenommen, ließ er nicht mehr locker und folgte ihr wie ein Hund der Spur des Wildes. Auf seinem Weg in die Tiefe öffnete er viele Türen und riss feste Mauern nieder. Die befreiten Empfindungen loderten ihm entgegen: Hass und Eifersucht auf einen Rivalen, die tiefe Verzweiflung der unerwiderten Liebe der Jugend, die Enttäuschung über den Vater, der die Mutter im Stich gelassen hatte. Dann traf Galorond auf die magische Schranke. Der Zauber hatte eine feste Wand errichtet. Vorsichtig umschlich der Elbenheiler die Barriere auf der Suche nach einer Lücke oder schwachen Stelle, doch es gab keine. Dann musste er eben angreifen. Er konzentrierte seine Energie auf einen Punkt und schleuderte sie dann in sengender Hitze gegen die Mauer. Lahryn stöhnte auf, aber die Barriere hielt stand. Ein grimmiger Zug grub sich in die glatten Gesichtszüge des Elben. Wieder stürzte er vor und stellte sich der anderen Macht, die ihm den Zugang verstellte. Die Kräfte wogten hin und her, und eine Weile war nicht abzusehen, welche die Oberhand gewinnen würde, doch dann begann die Magie des Spruchs zurückzuweichen, ihre Macht ließ nach. Unerbittlich rückte Galorond weiter vor. Er fühlte, wie die Mauer brüchig wurde, wie sich Risse bildeten. Als sie dann aber plötzlich brach, warf ihn die freigesetzte Flut von Gedanken fast um und spülte ihn beinahe mit sich fort. All das Wissen, die Erfahrungen, die Gefühle und Eindrücke eines langen Lebens schäumten wie wildes Wasser um ihn her.
    Erschöpft lehnte sich Galorond zurück und schloss für ein paar Minuten die Augen. Er schob die fremden Erinnerungsfetzen von sich und wartete, bis sein Herzschlag sich beruhigte. Den Spruch zu brechen hatte ihm mehr zugesetzt, als er erwartet hatte. Behutsam flößte er Lahryn einen starken Schlaftrunk ein, um seinem Unterbewusstsein ein wenig Zeit zu verschaffen, mit der befreiten Flut fertig zu werden. Die starken Eindrücke waren nicht ungefährlich und konnten eine ernste Gefahr für den alten Menschen werden. Dann erhob sich der Elb schwankend und trat in den Nebenraum, wo er sich auf sein karges Lager sinken ließ. Er musste jetzt ruhen, denn der Magier würde ihn dringend brauchen, wenn er aus seinem Schlaf erwachte.
    »Fansei, Fansei«, murmelte Rolana vor sich hin, doch dann zuckte sie die Achseln. »Ich fürchte, ich habe das Wort noch nie gehört.«
    Auch der weit gereiste Thunin musste passen. Es war der Tag nach der Beerdigung der Gefallenen, die Freunde saßen im Grünen Drachen in Fenon zusammen und schmiedeten Pläne. Die Überlebenden waren inzwischen bei Freunden und Verwandten in Fenon untergebracht worden, währenddessen Cewell Mojewsky Stunde um Stunde Gespräche mit den Geldverleihern der Stadt, dem Advokaten des Grafenvon Theron und anderen Kaufleuten führte, um Unterstützung für den Wiederaufbau des Guts zu erhalten.
    »Ich glaube, ich weiß, in welcher Gegend Fansei liegt«, sagte Cay zwischen zwei Schlucken Met. Die anderen sahen ihn überrascht und ungläubig an. Thunin drängte ihn weiterzusprechen.
    »Nun lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen«, brummte er ungeduldig.
    Cay trank in Ruhe noch einen Schluck und begann dann zu berichten.
    »In den Jahren, in denen ich mit der Gonola zur See fuhr, stießen wir einmal auf einer Fahrt weit nach Norden vor. Auf unserem Weg kamen wir an einer versprengten, öden Inselgruppe vorbei, eher ein Haufen felsiger Klippen, die vor einer lang gestreckten Landzunge aus dem Meer ragen. Dieser Ort wird von allen Seefahrern gemieden und weiträumig umsegelt. Der Kapitän war ziemlich nervös, dass uns die Strömung so nahe

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