Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
ihn dann neben Thunin auf denKutschbock. Cay und Ibis fingen die versprengten Pferde und Kühe ein, dann machte sich der Zug auf und rollte langsam nach Fenon.
    Den ganzen Tag war Lahryn mit den Zwergen in den Stollen, doch schon zu Mittag taten ihm alle Knochen weh, und er sehnte den Abend herbei.
    »Ich bin zu alt«, seufzte er, als er endlich wieder auf der Bank vor dem Haus seiner Gastfamilie saß und die erschöpften Beine von sich streckte. Er sah zu dem gläsernen Himmel empor, der sich langsam purpurn verfärbte. Nina trat aus dem Haus und setzte sich neben ihn. Lange hielt sie die Stille nicht aus.
    »Du wirst uns verlassen, nicht wahr?«, sagte sie traurig.
    Lahryn nickte. »Ja. Der Rat ist so freundlich, mir ein Pferd zu überlassen, so dass ich weiterziehen kann.«
    »Warum?«, fragte sie leise, und Tränen traten in ihre Augen. »Gefällt es dir denn nicht bei uns?«
    Lahryn legte den Arm um die kleine Gestalt. »Liebste Nina, natürlich gefällt es mir bei euch, und ich wurde noch nie in meinem Leben so liebevoll umsorgt, aber ich muss mich auf die Suche machen. Ich bin krank und suche nach Heilung.«
    Nina sprang auf und sah ihn besorgt an. »Was fehlt dir? Ich kann nichts erkennen. Kein Fieber, keine Ringe unter den Augen, keine Flecken auf deiner Haut.«
    »Es ist keine Krankheit, die du sehen kannst. Mein Geist, mein Gedächtnis ist krank, und ich fühle, dass ich mit jedem Tag ein Stück mehr meiner Erinnerungen verliere.«
    »Das ist das Alter«, sagte Nina weise und nickte mit dem Kopf .»Man wird vergesslich und wunderlich.«
    Der Magier lächelte. »Ja und nein. Mein Geist wurde von einem mächtigen Zauber angegriffen und zu großen Teilen zerstört. Nun hoffe und wünsche ich, dass ich jemanden finde , der mir das zurückgeben wann, Was der Zauber mir genommen hat. Ein großer Magier oder Heiler kann mir vielleicht helfen.«
    Nina sah zu Boden. »Wir Zwerge haben keine Magie. Wir haben nur unsere Hände, mit denen wir unsere Arbeit tun.«
    Lahryn nahm ihre kleinen Hände in die seinen. »Fleißige und geschickte Hände, doch keine, die Zauber ausüben, und deshalb werde ich mich morgen nach Süden aufmachen, um in den Nebelwäldern nach den Elben zu suchen.«
    »Eiben?«, kreischte Nina auf und entzog ihm ihre Hände. »Sie sind falsch und verlogen, hinterhältig und gefährlich. Du darfst nicht zu den Elben gehen!«
    »Ja, diese Gerüchte gibt es, aber auch über Menschen und Zwerge wird manch falsches Urteil gefällt. Es heißt auch, dass der Weise von der Steineiche der mächtigste Heiler im ganzen Reich ist. Ich muss es einfach versuchen.«
    Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und nickte. »Ich werde immer an dich denken und mir wünschen, dass du wiederkommst«, sagte sie schlicht, umarmte den Magier und eilte dann ins Haus, um den gellenden Rufen ihres Sohnes nach seinem Brei Folge zu leisten.
    »Ich werde dich vermissen«, sagte der Magier, doch sie war schon verschwunden. Lange saß er noch auf der Bank und sah in den Sternenhimmel hinauf. Vielleicht war er wirklich schon zu alt, um noch einmal in die Welt hinauszuziehen, eine innere Stimme jedoch trieb ihn an und ließ es nicht zu, dass er sich einen ruhigen Lebensabend in einem kleinen Zwergendorf am Rande der Silberberge gönnte.
    Der nächste Morgen kam, und schon im Morgengrauen führte Lahryn das Pferd zum Tor hinunter. Nina weinte. Auch der Vater und die Brüder kamen alle mit hinunter vor das Dorf, um sich von dem großen Menschen zu verabschieden. Die Zwergenfrau drückte ihm ein großes Paket mit allerlei Köstlichkeiten in den Arm, und dann kam Burk angelaufen und reichte ihm eine Landkarte, die er von den alten Pergamenten, die im Versammlungshaus aufbewahrt wurden, abgezeichnet hatte. Er umarmte den Magier.
    »Wir stehen in Eurer Schuld, Lahryn. Durch Eure Hilfe ist unsere Ausbeute nun größer und das Silber noch reiner.«
    Der Magier lächelte. »Wir haben es uns gemeinsam erarbeitet.«
    Die bärtigen Gestalten standen noch lange vor dem Tor und winkten dem alten Mann nach. Die ersten Sonnenstrahlen lugten schon über die schroffen Gipfel der Silberberge, als die Silhouette im Morgendunst ihren Blicken entschwand.
    Im offenen Land am Fuß der Berge kam Lahryn rasch voran. Er wunderte sich selbst, wie gut er sich im Sattel hielt und wie frisch er sich plötzlich fühlte. Bald zeigten ihm die Spuren zahlreicher Pferde und Wagenräder, dass er sich auf der Handelsroute nach Süden befand.
    Am nächsten Tag verließ

Weitere Kostenlose Bücher