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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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das jemand, der dich unterstützt?“
    Der Herzog stand mit offenem M und vor seiner Verlobten. Er tat einen Schritt, brach aber in der Bewegung wieder ab. „Äh,…worauf willst du hinaus?“ Er schaute sie kurz an und blickte dann, ihre Worte erinnernd, wieder auf den Boden.
    „Was denkst du denn? Hast du denn niemals dunkel gekleideten Männern ohne Namen geheime Aufträge gegeben, damit sie in der Dunkelheit der Nacht ein schmutziges Geschäft für dich erledi gten, das sich auf deine Interessen positiv auswirken würde?“
    Der Herzog stammelte vor sich hin. „Ich weiß nicht, was du….“
    Nun trat sie vor ihn, packte ihn am Hermelinpelz und zog sein Gesicht direkt vor ihre Nase. „Du sollst ihn töten lassen. Oder wir sind geschiedene Leute.“
    Der Herzog sah sichtlich geschockt aus, was sie überraschte. Sollte er wirklich so unschuldig sein, wie er immer tat? Sie hatte sich ihre Strategie für dieses Gespräch gut überlegt. Er musste, unvorb ereitet, weichgekocht werden, bis er bereit war, diesen drastischen Schritt zu tun. Nun war sich Cyril unsicher, ob sie sich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte und der Herzog sie einfach für den Rest ihres Lebens der Einsamkeit des klösterlichen Daseins überlassen würde. Schließlich konnte er sich die Gesellschaft für seine Bettstatt aussuchen und war nicht auf ein einfaches Mädchen aus Ankilan angewiesen. Aber anscheinend hatte sie doch einen Nerv bei ihm getroffen, indem sie es gewagt hatte, mit ihn zu reden, wie es noch niemand vorher getan hatte. Mit einer weinerlichen Stimme sagte er: „Aber… ich weiß doch gar nicht wie ich das machen sollte. Immerhin ist er ein Mann der Kirche und…“
    Cyril lächelte den Herzog an, das erste Mal seitdem er in ihre Kemenate gekommen war. „Es gibt da eine Frau auf dem Marktplatz der Stadt. Diese alte Frau verkauft Liebestränke, aber auch andere Mischungen mit jeglicher Wirkung. Du musst von ihr ein Fläschchen Rosenwasser kaufen. Du musst ihr sagen, dass du das besondere Rosenwasser willst. Sie wird verstehen. Dann sprichst du beim Prior vor und schenkst ihm dieses Wasser, oder du gibst ihm einen Trank mit diesem Wasser. Mach was du willst. Er muss es zu sich nehmen. Dann bist du das Problem los.“
    Sie blickte den Herzog an, um einschätzen zu können, wie er reagierte. Bewegungslos starrte er sie an. Sie war vorbereitet. Sie besprenkelte ihre Augen mit dem Fingerhut Salzwasser, den sie die ga nze Zeit in ihrer linken Hand gehalten hatte, küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund und sagte: „Bitte mein Liebster. Ich bin so verzweifelt.“
    Der Herzog drückte sie an sich.

63. Begegnung im Wald

    s hatte etwas Abenteuerliches an sich, nachts durch den Wald zu reiten, mit einer geheimen Mission. Während der kalte Winterwind An’luins Gesicht zu einer eisernen Maske erstarren ließ, schaffte er es nicht, das Bild von Niedas enttäuschtem Gesicht aus seinem Kopf zu bekommen. Er hatte ihr alles erklärt, doch nach der ersten Wut undder Verzweiflung war nur stille Trauer geblieben, die An’luin die Antwort auf die Frage gab, ob Nieda mit den anderen zurück nach Ulhala fahren würde, wenn das Eis schmolz.
    Er war mit Ha‘il zurück zur Burg gekehrt, wo sie den notwendigsten Proviant gepackt und die Pfe rde reisefertig gemacht hatten. Der Berater hatte in der ganzen Zeit, die sie gemeinsam in den Süden geritten waren, kein einziges Wort gesprochen, war nur den hartgefrorenen Weg vorangeritten und ab und zu hatte er prüfend eine Hand auf die hintere Satteltasche gelegt, um sich zu vergewissern, dass die Papiere, die ihn als direkten Berater der Königin ausgaben, noch vorhanden waren. An’luin indes hatte auch kein Bedürfnis verspürt zu reden. Zu sehr war er gedanklich noch in Frae’chulin, wo er irgendetwas sagen hätte können, dass Niedas Verletzung gemildert hätte. Aber zu irgendeinem Zeitpunkt hatte er gespürt, dass jedes weitere Wort die Sache nur schlimmer machen würde. Das einzige, was er hätte tun können, wäre gewesen bei ihr zu bleiben und nicht nach Mal Tael zu reiten. Aber er wusste, dass er Cathyll nicht im Stich lassen konnte. Nur wäre er gerne schon weiter im Süden, am besten hinter Gearf [xxvi] , so dass sie sich endlich in einem Gasthaus niederlassen und ihre kalten Knochen wärmen konnten. Ha’il hatte gesagt, dass es besser sei, nicht zu früh Rast zu machen, um nicht erkannt zu werden.
    Ein Funken Hoffnung machte sich in An’luin breit, als Ha’il abrupt

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