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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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drehte sich um und brachte seinen Vater mit einem ernsten Blick zum Schweigen. Er stellte seinerseits seine Begleiter vor. „Ihr müsst meinen Vater entschuldigen, Gunnar. Er ist ein stolzer Wolfinger.“
    „Und das sollte er auch sein, angesichts eines solch wortgewandten Sohnes“, erwiderte Sveia, was ihr ein weiteres Brummen von Stikle einbrachte.
    „Und dies ist Eirik, mein Begleiter. Es gibt weniger Berserker, die gefürchteter sind.“
    „In der Tat, viel haben wir schon von Eirik Karlsson, dem Baumreißer aus Falhon, gehört.“ Diesmal war es Svein, der das Wort ergriffen hatte und somit eine Gelegenheit, die Stimmung etwas aufzubessern.
    Gunnars Familie begleitete den König der Drakinger und seine Gäste die breite Hauptstraße in die Stadt von Birkesund hinauf. Dahinter folgten einige Männer Gunnars, die erst die Beute des Königs würde n bei ihm abliefern müssen, bevor sie selbst ihren Familien ihre Aufwartung machen konnten. Während sie langsam den Steinweg hinauf gingen, da der König immer wieder anhielt, um einzelne Gefolgsleute zu begrüßen oder sich nach dem Befinden eines manchen alten Mütterleins erkundigte, , bewunderte Ketill die Hauptstadt der Drakinger. Es gab auffallend wenige Soldaten oder überhaupt bedrohlich wirkende Männer, obwohl Birkesund das Handelszentrum in Ostnorrland war. Viele Händler boten auf der breiten Straße ihre Waren feil, es gab Töpfe aus Kjeterhall, Tuchwaren aus dem Osten, Felle und Walrossstoßzähne aus der Finnmark, Eisenwaren aus den Bergwerken im Süden des Landes, Silberschmuck von den Rus, Lederwaren, Stockfisch, Inselponys, Schiffstuch, Pökelfleisch, Fässer, Stühle, Süßwaren aus Syrah und vieles mehr. Eines wunderte Ketill. Er beugte sich zu Svein. „Habt ihr keine Sklaven?“ Svein schüttelte den Kopf. „Seit König Gunnar den Glauben der Sonnenanbeter angenommen hat, handeln wir nicht mehr mit Menschen. Diese sollen unter dem Antlitz der Sonne alle gleich sein, so heißt es.“
    „So heißt es?“ Ketill nahm den skeptischen Ton des Königssohnes auf.
    Svein zuckte mit den Schultern. „Nun, es ist doch sehr offensichtlich, dass nicht alle Menschen gleich sind, oder?“ Mit einem Zucken seines Ellenbogens deutet er kurz und für andere nicht erkennbar auf seine Schwester. Ketill lachte. In der Tat war es eine absurde Idee, dass alle Menschen gleich seien. Er war zumindest ganz froh, dass es Menschen gab, die so anders waren, dass er mit ihnen das Bett teilen konnte. Aber das sagte er natürlich nicht.
    Es gab zwar keine Sklaven in Birkesund, aber es gab viele Künstler und Schausteller. Er sah Schwertschlucker, Narren, Feuerspucker, Seiltänzer , Menschen, die mit Äxten jonglierten, Artisten, die sich so aufeinanderstellten, dass sie einen Turm bildeten, der das höchste Haus überragte, Mädchen, die auf Pferden standen, während diese ritten. Ketill war erstaunt über so viel buntes Treiben, auch wenn ihm klar war, dass heute ein besonderer Tag sein musste, da der König zurückgekommen war. Die Menschen hier konnten aber nicht genau gewusst haben, wann Gunnar wiederkehren würde, daher schien diese Stadt auch so voll zu sein mit Leben und Bewegung.
    Und trotz der vielen Menschen, die die Straßen säumten, herrschte eine ruhige und besonnene A tmosphäre. Es gab keinen Streit zwischen Händlern und Kunden und keinen Ärger von betrunkenen Seeleuten, was Ketill ungewöhnlich fand, da er solch unschöne Auswüchse gut aus Throndje kannte.
    Je weiter die Gruppe die Hauptstraße hinauf ging, desto mehr dünnten sich die Häuser aus. Am A nfang waren die Gebäude noch so dicht gedrängt, dass zwischen den Häuserwänden kein Platz war, mit der Zeit aber sah man immer mehr Holzhütten und Steinhäuser, die von einem Garten umgeben waren. Ketill hatte damit gerechnet, dass die Straße auf den königlichen Palast zuführen würde. Umso erstaunter war er, als er hinter einer Biegung sah, wie jene Straße an einem Bauerngrundstück endete, dass durch einfache, aber sorgfältig gearbeitete Holzzäune abgegrenzt wurde. Das Grundstück war von einer saftigen Wiese umgeben, im Norden krallten einige Tannen ihre Wurzeln ins Gestein. Bevor Ketill etwas sagen konnte, lachte ihn Sveia an: „Vater mag es einfach. Seid nicht enttäuscht, werter Gast.“
    „Ich bin nicht…“, versuchte Ketill sich zu verteidigen, doch er wurde von seinem Vater unterbr ochen. „Pah, noch nicht einmal einen Palast haben sie.“ Gunnar schien das alles nicht zu

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