Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
Vom Netzwerk:
dass das möglich sei, da ja selbst ihre tapferen Männer unterlegen gewesen waren. Doch erstaunt stellten die Frauen fest, dass, wo ihre Männer Wunden geschlagen hatten, die einfach verheilt waren, sie die Dämonen verletzen, ja sogar töten konnten. Sie konnten sich dies anfangs nicht erklären, kamen jedoch später dahinter, dass die Frauen, die selbst nicht so grausam und brutal wie ihre Männer waren, nicht vom Fluch Keitholls betroffen waren. Und so fingen sie an gegen die Dämonen zu kämpfen und bald die Oberhand zu gewinnen.
    Sie versuchten sogar, d as schwarze Erdloch zu finden, durch das die Dämonen kamen, doch es gelang ihnen nicht. Mit dem Tode von Alf’oy und seinen Männern war auch das Geheimnis des Ortes, an dem der Prinz die Fliege erschlagen hatte, verschwunden.
    Staer’cui hatte, als Hal’feira ihm diese Legende erzählt hatte, zunächst ungläubig geschaut. „Das ist aber doch nur eine Legende“, hatte er eingeworfen, doch Hal’feira zeigte keine Regung auf ihren Zügen. „Einst war es die Wahrheit“, hatte sie erwidert, „mit der Zeit wurde es eine Legende. Die Menschen vergessen was sie vergessen wollen. Aber wir Daei’i vergessen nicht.“
    Und in diesem Moment änderte sich Staer’cuis Ansicht von Hal’feira. Er hatte sie zuvor als harte, ja kalte Frau gesehen. Doch nun, da sie ihm den Zweck ihres Daseins erläutert hatte, betrachtete der Ca’el sie mit mehr Ehrfurcht. Vielleicht war sie gar nicht kalt, sondern einfach nur verantwortungsbewusst. Dennoch störte ihn etwas.
    „Ich verstehe die… Dringlichkeit eurer Mission. Was ich nicht verstehe ist, dass Daaria und ich dieses Gebirge niemals mehr verlassen sollen.“ Hal’feira nickte.
    „Die Daei’i haben geschworen, dass keine Arshak diese Berge verlassen dürfen, um Unheil unter den Menschen anzurichten. Es gibt Tausende Arten von Dämonen. Man erkennt sie im Allgemeinen an ihrem Geruch, aber nicht immer. Es gibt große, kleine, furchtbare und relativ harmlose. Dir die Grauen der Arshak aufzuführen würde zu lange dauern. Aber eines wisse, Staer’cui: Es gibt unter den Arshak auch Gestaltwandler. Sie tarnen sich gerne als diejenigen, die sie getötet haben. Dies festzustellen wäre nur nach längerer Zeit, und dann auch nur schwerlich, möglich. Daher lassen wir niemanden aus diesem Gebirge hinaus. Unsere Gesetze verbieten es.“
    Dies war der eine Punkt, der immer noch an Staer’cui nagte. Was sollte er hier in diesem Gebirge noch, wenn er es ni emals verlassen dürfte? Sollte er ein einfacher Bauer werden? Daaria versuchte weiterhin, sein Gemüt aufzuhellen, auch jetzt, da sie in dieser sternenreichen Nacht zu seiner Baumhöhle gingen.
    „Lass uns doch erst einmal die Drachenlanze finden. Dann können wir immer noch nach einem Ausweg suchen.“ Sie hielt sich an seinem Arm fest und obwohl Staer’cui ihre Geste zu schätzen wusste, konnte er sich nicht durchringen sie zu erwidern.
    „Schau dich doch nur um, Daaria. All diese Frauen hier mit ihren finsteren Blicken und ihren Waffen. Es scheint nicht unbedingt, als ob sie Spaß verstehen. Denke daran, wie sie uns am Lagerfeuer überrascht haben. Sie scheinen überall Augen und Ohren zu haben.“
    „Nun, Hal’feira hat nur davon gesprochen, dass es lange dauert, bis man erwiesenermaßen kein Dämon ist – nicht, dass es unmöglich sei, dies festzustellen.“
    „Sie scheint allerdings fest davon auszugehen, dass wir sowieso von Dämonen getötet werden, so wie sie geredet hat.“ Dies war der andere Punkt, der Staer’cui beunruhigte.
    „Sie hat dich ja auch nicht gegen Rollo kämpfen sehen“ , versuchte Daaria ihn aufzuheitern.
    Doch Staer’cui war an jenem Abend zu bedrückt, um die Versuche Daarias würdigen zu können, auch wenn er, bevor sie sich für die Nacht trennten, über ihre roten Haare strich und sie zärtlich küsste. Zu viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum und zu ungewiss war die Bedrohung durch die Arshak, die sich wie ein dunkler Schatten über sein Leben gelegt hatte. Was waren das für Wesen? Und wie konnte man gegen sie kämpfen?
    Die Antwort sollte er noch in der gleichen Nacht bekommen. Er wurde, in seiner Baumhöhle li egend, von einem lauten, langgezogenen Geräusch geweckt. Als er vollständig wach war identifizierte er dies als das Blasen eines Horns. Gleichzeitig wurde eine Glocke geschlagen und als er sich aufrichtete, sah er, dass das ganze Lager um ihn herum in Bewegung war. Aus der Dunkelheit der Bäume kam ein Schatten

Weitere Kostenlose Bücher