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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Mutter versteckt. Ich bin dann nach Mal Kallin gegangen, um mich zu rächen…“
    Foller ließ sein Schwert sinken. Er drückte den darauf nicht gefassten Nod an sich. Der Dicke ließ seine Hand auf An’luins Schulter sinken, der offensichtlich nicht wusste, wie er damit umgehen sollte.

    Als das Feuer brutzelte und Nod das von ihm geschossene Rebhuhn verteilte, herrschte gelöste Stimmung. Vorher hatten An’luin, Foller, Regi, der eigentlich Re’giun hieß und Arpheis, der dicke Bogenschütze, zusammen den Tan’sedin gesungen, um ihre Götter zu ehren. Arpheis hatte sich anfangs etwas verwirrt umgedreht, da Nod an diesem Ritual nicht teilnahm, hatte das Thema aber später nicht aufgegriffen.
    „Ein saftiges, fettes Rebhuhn.“
    „Ja, Regi. Und jetzt bedanke dich mal bei unseren Gastgebern, die dir etwas davon abgegeben haben.“, mahnte Foller seinen Kumpanen.
    „Ist schon gut“, wandte An’luin ein, „wir sind ja schon froh, dass ihr uns nicht abgemurkst habt.“ Alle lachten. Der Wald wirkte auf einmal gemütlich und das Tha’niam-Gebirge [xiv] überhaupt nicht bedrohlich.
    „Was hat euch auf die Straße getrieben?“ Die Direktheit der Frage durchbrach die aufkommende Vertrautheit, aber Nod war niemand, der um den heißen Brei herumredete.
    „Hier oben gibt es nicht mehr viel zu ernten für einfache Bauern.“ Foller blickte ins Feuer während er redete. „Wir hatten es einfach satt, reiche Händler aus Ankilan oder aus Norr durch unser Land ziehen zu sehen, die unsere Rüben nicht einmal mit dem Allerwertesten ansahen. Da wir alle drei noch ungebunden waren, haben wir uns überlegt, dass wir ein paar reiche Leute ein bisschen weniger reich machen und keiner trägt einen großen Schaden davon.“
    Nod kon nte an der Stimme des Mannes die Scham erkennen, die in seinen Worten mitschwang. Er wusste, was Armut bedeuten konnte. Sie machte nicht unbedingt edelmutiger.
    „Es ist schwierig genug“, fügte Arpheis hinzu. „Die meisten Kaufleute haben Söldner dabei, entw eder Norr oder ankilanische Soldaten. Wir haben sogar schon einen Südländer gesehen.“
    „Der sah so aus, als ob er frieren würde“, fügte Regis hinzu und alle lachten.
    „Und ihr?“ fragte Foller. „Wie seid ihr zu ankilanischen Soldaten geworden?“
    Nod und An’luin schauten sich an.
    „Lange Geschichte“ begann An’luin. Nod war froh, dass er erst einmal nichts sagen musste.

    Am nächsten Morgen trennten sich die Wege der Männer. Nod hatte nicht sehr gut geschlafen, denn obwohl man zusammen gespeist hatte und die anderen zumindest ihre Religion ausgeübt hatten, hatte er Angst, dass die Ca’el ihm und An’luin die Pferde und ihre Ausrüstung neideten.
    Er zog aus seinem Lederbeutel einen Silberkuning und drückte ihn Foller in die Hand. Dann sagte er: „Geht nach Mal Kallin und stellt euch beim Waffenmeister vor oder direkt bei Captain Wath. Sagt, dass ihr uns getroffen habt und dass ihr auf der Suche nach ehrlicher Arbeit seid. Mal Kallin ist eine Stadt, die wächst. Gute Leute werden dort immer g ebraucht. Es wird euer Schaden nicht sein.“
    Foller nickte wortlos und steckte die Münze ein.
    Nod blickte nach Westen über die kargen Hügel. Heute Abend würden sie sein Heimatdorf erreichen.
16. Durch Schnee und Eis

    hne die Skier von Linja wären sie niemals weiter gekommen, das war Ketill klar geworden. Dennoch konnte er sich nicht überwinden, ihr zu danken. Nicht, dass sie so aussah, als würde sie dies erwarten. Sie schien, und seltsamerweise fing auch das an Ketill zu stören, überhaupt gar nichts zu erwarten und schien keinerlei Schwierigkeiten zu haben, sich irgendwelchen neuen Gegebenheiten anzupassen. All ihr Handeln war darauf ausgerichtet, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen und dazu hatte sie immer noch eine aufreizend gute Laune. Ketill selbst dagegen war äußerst unzufrieden darüber, wie langsam sie in dem tiefen Schnee von Völsand vorwärts kamen.
    Die Stimmung in der Truppe war allgemein nicht besonders gut. Eyvind schien nach wie vor schlecht gelaunt zu sein anhand der Dummheiten, die Ketill begangen hatte und Eirik sagte grun dsätzlich nicht viel, sondern grunzte ab und zu, ob zustimmend oder ablehnend war schwer auszumachen, das machte aber auch keinen wirklichen Unterschied.
    „Wenn wir den Kamm da überqueren“, Linja deutet e auf eine Bergkette, die sich vor ihnen auftat und die Ketill wie ein weißer, unüberwindlicher Walrosszahn vorkam, „dann gelangen wir ins

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