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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Skjelltal. Da gibt’s ordentlich was zu rekrutieren, Herr König.“
    Ketill konnte ihr niemals nachweisen, dass sie einen spöttischen Unterton hatte, aber er wurde nie das Gefühl los, dass sie ihn nicht ernst nahm. Daher grummelte er: „Da kommen wir niemals rüber.“
    Auch Eyvind, der zu ihnen gestoßen war, zog die Stirn in tiefe Falten.
    „Niemals ist ein großes Wort, Herr König“, flötete Linja und ging voraus.
    Als sie am Fuß der Bergkette angelangt waren, verspürte Ketill schließlich keine Wut mehr gegenüber ihrer Führerin. Zu ausgiebig hatte er seine Kräfte für den langen, mühsamen Weg hierher verbraucht und zu oft seine eigene Dummheit verflucht, die ihn an diesen gottverlassenen Ort getrieben hatte. Welcher König war jemals auf Skiern durch eine menschenverlassene Einöde gefahren und hatte sich dabei von einem kleinen Mädchen verspotten lassen? Er blickte den Hang hinauf und sah einen endlosen Anstieg vor sich. „Dann machen wir hier wohl ein Lager“, machte er die Andeutung eines Befehls. Linjas Gesicht drückte Überraschung aus. „Oh, das würde ich nicht empfehlen, Herr König.“
    „Bitte nenn mich nicht ‚Herr König‘. Nenn mich Ketill. Warum sollten wir hier kein Lager m achen?“
    „Wir befinden un s hier in der Talsenke, Herr Ketill. Die Gefahr, dass wir unter einer Lawine begraben werden, ist zu groß. Wir müssen ein Stück hinauf. Dort ist meiner Erinnerung nach eine Höhle, die wir aufsuchen können.“
    Ketill fragte sich, wo dieses Mädchen schon überall gewesen sein musste in ihrem zarten Alter, aber er war zu kraftlos, um zu widersprechen.
    Nach weiteren zwei Stunden Fußmarsch hinauf, die Skier auf den Rücken geschnallt, war Ketill kurz davor einfach stehenzubleiben. Allerdings wagte er dies angesichts der bereits eingetretenen Dunkelheit nicht, denn nach kurzer Zeit würde dann Eirik, der vor ihm ging, nicht mehr zu sehen sein. Ketill überlegte, ob er sich in den Schnee legen und einschlafen sollte. Ob er dann wieder aufwachte, war ihm momentan nicht so wichtig. Sein einziger Trost war, dass es den anderen auch so zu gehen schien. Eyvind ächzte ab und zu hinter ihm und Eiriks Grunzen war rhythmisch geworden – alle fünf Schritte ein Grunzer.
    Linja drehte sich um und Ketill sah ihre weißen Zähne im Mondlicht blitzen . „Da ist sie.“ Ihr Finger deutete auf einen schwarzen Fleck auf dem mondbeschienenen, schneeweißen Hang in weiter Höhe von der Größe einer Fliege.

17. Mütterliche Liebe

    o sehr sie die Abende mit dem Herzog genoss, so sehr verpönte sie die nachmittäglichen Treffen mit ihrer Mutter. Es war schlimm genug, dass ihre Mutter offensichtlich eifersüchtig war auf die Zeit, die ihre Tochter mit dem Herzog verbrachte. Fast unerträglich war dagegen, auf wie offensichtliche Art sie versuchte Cyril diese Zeit mit fadenscheinigen Gründen madig zu machen. Der ganze Hof lache schon über sie, sie müsse sich um eine echte Heirat mit jemandem kümmern, der eher ihrem Stand entspreche, sie sorge für Neid - das waren nur einige der gängigen Litaneien, die Cyril über sich ergehen lassen musste.
    So hatte sie gelernt einen Teil ihrer Aufmerksamkeit vom langweiligen und monotonen Gebrabbel ihrer Mutter abz uspalten und sich entweder mit den neusten Kleidern der Mode aus Lueton [xv] zu beschäftigen und sich vorzustellen, wie sie in blauweißen, mit silbernem Brokat bestickten Gewändern über die Parkanlagen tanzen würde und die neidischen Blicke der hochgeborenen Damen auf sich ziehen und die offenen Münder der Edelmänner belächeln könnte oder wie sie im Pavillon eben jenes Parks ein Treffen mit Hugues de Montplaissiere hätte, der sich vor ihr verbeugen und ihr eine Rose zu Füßen legen würde.
    Er schien seinerseits nicht abgeneigt ihr gegenüber zu sein. Zumindest war er schon einmal an dem nachmittägliche n Tee, den die Damen auf der hinteren, westlichen Veranda zu sich nahmen, vorbei gelaufen und hatte sich explizit vor ihr verbeugt, oder zumindest war es so Cyril erschienen.
    Einmal hatte er sie alleine am Brunnen sitzend gesehen, als er einen wichtigen Botengang zu erled igen hatte und hatte sich ihr sogar zugewandt und ihr einen Handkuss gegeben. Cyril war sich ziemlich sicher, dass sie fürchterlich errötet war und hatte ihr Gesicht abgewendet. Als sie wieder aufgeblickt hatte, war er schon verschwunden. Nein, wenn sie darüber nachdachte, war sie sogar sicher, dass er ihr zugetan war.
    „Hörst du mir überhaupt zu,

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