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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Wie schön.“ Dann drehte er sich erst zum I nnenraum um und brüllte: „Linje ist da“, was er dann auch über den ganzen Platz hinausschrie. Im Laufe der nächsten Herzschläge kamen aus allen Ecken Menschen, alt, jung, männlich, weiblich, die sich offensichtlich darüber freuten, ihre „Linje“ wiederzusehen. Ketill, Eyvind und Eirik schauten sich missmutig an, kurz davor übelgelaunt zu werden angesichts ihrer Missachtung, doch da piepste ihre kleine Begleiterin: „Ich habe hier den rechtmäßigen König aus Throndje mitgebracht: König Ketill.“
    Sofort drehten sich alle Augen zur Mitte der Lichtung, wo die drei mit ihren Fellmützen standen. Der große Mann, der Linja als erster begrüßt hatte, trat auf die drei zu und sagte dabei: „Ist das wahr?“ Eyvind, der gerade seine Skier abgelegt hatte, trat einen Schritt vor und sagte auf Ketill deutend: „Dies ist Ketill Stikleson, Neffe von König Olaf und letzter Nachkomme der Wulfinger [xix] . Er ist zurückgekommen, um sich zu holen was ihm gebührt. Und…“
    Doch dann verstummte Eyvind. Die umstehenden Leute verbeugten sich zusammen mit ihrem Jarl, der im Laufen innegehalten hatte. Danach erhoben sich alle und fingen an zu jubeln, was Ketill sehr verlegen machte. Nachdem einige der hochgeworfenen Fellmützen den Boden berührt hatten, wandte sich der Dorfoberste zunächst an Eyvind: „Wohl gesprochen, Eyvind, Skalde von Lokar. Das Wort eines so großen Mannes kann nicht angezweifelt werden und so schaut es aus, dass uns der König“, damit wandte er sich wieder Ketill zu, „große Ehre macht. Und ich Hornochse laufe im Unterhemd rum.“ Die Menge lachte bei diesen Worten und auch Ketill konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es schien, als hätte sich seine Reise, die er bis vor wenigen Stunden noch verflucht hatte, doch gelohnt.
    Nach der ersten Begrüßung wurde die Gruppe in die große Halle des Jarls, der Thorstein Isbakken hieß, eingeladen, um sich dort bei heißem Met und einer frisch geschlachteten Ziege zu laben. Ketill wurde der Platz am Ende des Tisches zugewiesen und neben ihm saß Thorstein und fragte ihn mit tosender Stimme über seine Pläne und Absichten aus, was Ketill, wenn diese Fragen von jemand anderes gekommen wären, gestört hätte. Doch Thorstein war ein Mann, dem man nicht böse sein konnte – er schien über alle Maßen freundlich zu sein und willens dem König beizustehen.
    „Wir Skjelltäler sind immer und sofort bereit zu helfen, wenn es gegen diese verdammten Wür mlinger [xx] geht. Schließlich leben diese nicht so weit von hier und dringen immer wieder in unsere Jagdgebiete ein, überfallen unsere Familien und rauben uns unser Land. Oder zumindest versuchen sie es.“ Eyvind lächelte wissend vor sich hin und kommentierte: „Hast du nicht auch ab und zu ein wenig Land von ihnen genommen?“ Dies verursachte nur ein Grinsen bei Thorstein, der fortfuhr.
    „Seitdem dieser verfluchte und verdammte Thorgnyr bei denen das Sagen hat, kennen die Würmer aber kein Maß mehr. Sie rauben und brandschatzen als gäbe es kein Morgen. Die Nachricht vom Tod der ganzen Königsfamilie hat uns tief getroffen letztes Jahr.“ Damit blickte er auf Ketill. „Wie froh wir hier alle waren, als wir Gerüchte gehört haben, dass wir einen König haben und dieser sogar in unserem Lande ist.“
    Ketill wurde rot. Die Leute hier schafften es , ihn in Verlegenheit zu bringen.
    „Sagt, was habt ihr vor, König Ketill?“
    „Wir wollen durch Viklesund und Völsand ziehen, um Männer zu gewinnen, die für mich zu kämpfen bereit sind. Und dann müssen wir Throndje zurückerobern.“
    „Ein verwegener Plan, ein königlicher Plan. Die Würmer verdienen es in ihre Schranken verwiesen zu werden. Aber sie sind nicht zu unterschätzen, denn Thorgnyr scheint nur eins im Sinne zu haben: Krieg. Und deswegen habt Ihr Recht, Ketill. Auf unsere Hilfe könnt Ihr zählen. Und einer Sache seid gewiss: Ihr braucht nicht selbst weiter zu ziehen. Das erledigen wir für Euch.“ Ketill wurde hellhörig. „Wie das?“
    Thorstein grinste ihn an. „Wir haben Möglichkeiten. Den Fluss, Schlittenwägen und – Wölfe.“
    Ketill beobachtete wie Linja, die am anderen Tischende saß und fast hinter ihrem riesigen Bierkrug verschwand, in sich hineinlächelte. Sie musste es die ganze Zeit gewusst, ja geplant haben. Und er hätte es eigentlich vorher wissen und planen sollen – die Skjelltäler waren berühmt dafür, dass sie Wölfe abrichten konnten. Sie

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