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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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eingewiesen.“
    Der Mann sprach trotz seiner hohen Stimme so bestimmt, dass es Gareth, obwohl er König war, schwer fiel tatsächlich eine Frage zu stellen.
    „Aber… die wichtigen Entscheidungen sollen mir von den Akolyten Col und Sab weiter überbracht werden, damit ich einen Überblick über die Staatsgeschäfte habe. Und…“
    Carn winkte ab. „Jaja, so wie es besprochen war. Jemand wird Euch einmal im Monat besuchen und informieren.“ Gleichzeitig wedelte er mit den Händen, um so Gareth aus dem Raum zu komplementieren, als hätte er etwas Dringendes zu erledigen.
    Draußen im Gang wurde Gareth von einem ihm unbekannten Akolyten zu seinem Zimmer geführt. Als der Mann in der dunklen Robe ihn den westlichen Gang hinunterführte, wollte Gareth zunächst protestieren, denn die Schlafräume b efanden sich östlich. Hatte sich so viel verändert in den paar Monaten, in denen er nicht mehr hier gewesen war? Er hatte zumindest kein einziges Gesicht wiedererkannt, als er in aller Eile hierhergekommen war, nur von Großmeister Tarhorg begleitet. Im westlichen Teil des großen Gebäudes war auch das „Loch“ gewesen, in dem er tagelang gelegen hatte, um „den Mond zu sehen“. Ansonsten gab es hier seines Wissens nach keine Schlafräume oder Unterkünfte, aber so genau hatte das keiner gewusst, denn die Akolyten, mit denen er geredet hatte, konnten selbst keine Auskunft über diesen Teil geben.
    Der Mann in der schwarzen Robe öffnete eine kleine, unscheinbare Holztür. Gareth schaute kritisch in den sich auftuenden Türspalt, doch er konnte außer einem schmalen Gang nichts erkennen. Er hatte das Bedürfnis mit dem Mann, der ihn schweigend begleitet hatte, zu reden, wusste aber nicht so recht was er sagen sollte. Schließlich nickte er einfach und ging sich bückend durch die Öffnung. Der Gang, den er schon vorher erspäht hatte, führte zu einem kleinen Zimmer. Als Gareth sich umschaute, stellte er fest, dass die Bezeichnung Zimmer eigentlich nicht passte. Dies war eher ein Loch. Er wollte protestieren, doch er hörte nur noch, wie die Tür hinter ihm zugeschlagen wurde. Dann gab es ein Klacken. War er etwa eingesperrt worden? Er lief zurück und rüttelte am Türknauf. Tatsächlich. Er konnte nicht hinaus.
    Er ging zurück in sein Zimmer und sah sich seine „Einrichtung“ an. Der Raum war oval geformt, es gab keine richtigen Ecken. Diese wurden nur durch die spärlichen „Möbelstücke“ definiert, die die Einrichtung ausmachten. In einer Ecke stand ein kleiner Tisch, auf dem eine erleuchtete Kerze stand und ein schweres Buch lag. Links stand eine Pritsche, die mit zwei dünnen Decken belegt worden war. Ihm gegenüber stand auf dem Boden eine Truhe. Als er sich hinabbeugte, um sie zu öffnen, fand er einen weiteren Umhang und einen Teil seiner Sachen darin. Außerdem lagen dort noch we itere Kerzen und Zündsteine. Er vermisste allerdings die Pergamente und die Feder, die er extra mitgebracht hatte, um wichtige Staatsgeschäfte regeln zu können. Vermutlich würde er solche Dinge in der Bibliothek regeln, dachte er. Oberhalb der Truhe war ein kleines Fenster in den Stein gehauen worden, von dem er vermutete, dass es tagsüber nicht viel Licht spenden würde.
    Gareth setzte sich auf die Pritsche und versuchte sich nicht von einem aufsteigenden Gefühl der Verzweiflung überwä ltigen zu lassen. Er würde morgen noch einmal mit dem Commolitonen reden. Wahrscheinlich war diesem nicht klar, dass er schon während seines ersten Aufenthalts lange Zeit in der vierten Kammer des Mondes verbracht hatte, bis er zu einer Erkenntnis über sich gelangt war, die ihn auf seinem Weg hatte reifen lassen. Und er würde auch auf ein Treffen mit Sab und Col drängen, von denen er jetzt schon länger nichts gehört hatte. Und, natürlich würde er auch um sein Schreibwerkzeug bitten, denn er sehnte sich danach seiner Königin einen Brief zu schreiben.

30. Aufräumen

    s war nicht leicht gewesen Balain und An’luin wegreiten zu sehen. Seltsamerweise waren auch diese beiden nun Teil seines Lebens geworden, auch wenn er nun wieder in seiner eigentlichen Heimat lebte. Als sie hinter einem grünen Hügel verschwunden waren, hatte er sich umgeblickt und auf die Überreste seines Dorfes gesehen. Würde er sich hier jemals wieder zuhause fühlen? In den nächsten zwei Tagen hatte er sich daran gemacht, das Haus, in dem seine Familie gelebt hatte, wieder aufzubauen. Das Steinhaus war nicht mutwillig zerstört worden, nur war es seit

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