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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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dann hörte er sie hinter sich leise sprechen.
    „Es sind die alten Dämonen, noch aus der Zeit, als die Menschen gegen die Dämonen um die Erde kämpften. Es gibt nur noch wenige von ihnen. Doch sie sind tödlicher als alle anderen Wesen, und grausamer und kälter.“
    Nod drehte sich erneut um, doch Daaria blickte ihn nicht an. Was für schöne Aussichten, dachte er sich. Und er versuc hte sich mit diesem Gedanken selbst zu erheitern, doch der Versuch misslang. In der Ferne hörte er ein hohes Kreischen, ein Geräusch, das er zuvor noch nie gehört hatte. Er blieb stehen und drehte sich um. „Bist du sicher, dass wir weitergehen sollten?“ fragte er Daaria, „ich habe eigentlich keine Lust auf diese Wesen, die es hier im Wald geben soll.“
    Daaria blickte zurück. Sie waren noch nicht allzu tief in den Wald vorgedrungen.
    „Wir können zurückgehen. Aber wohin gehen wir dann?“
    Das war richtig. Der Weg, den sie die letzten Tage genommen hatten, war immer an einer Bergkante verlaufen und hatte sich zu keiner Zeit geteilt. Zurückzugehen hieße fünf bis sechs Tage Fußmarsch, bis sie wieder an eine Stelle kamen, an der sie einen anderen Weg einschlagen könnten.
    „Weißt du wie groß dieser Wald ist?“
    „Ich weiß ja gar nicht genau, ob es der ‚alte Wald‘ ist. Wenn er es ist, dann ist er sehr gr oß. Aber wenn wir ihn durchquert hätten, dann würden wir im Herzen des Gebirges herauskommen, von wo aus wir alle Dörfer gut erreichen könnten.“
    Ein lautes Scharren und Kratzen war zu hören, diesmal ganz in ihrer Nähe. Nod wollte nicht umke hren. Vielleicht war es ein Fehler, aber er wollte vor Daaria nicht wie ein Feigling dastehen.
    „Komm“, sagte er, „wir gehen weiter. N’tor stehe uns bei.“
    Daaria nickte. Sie kannte die Eigenschaft von Männern Stärke beweisen zu müssen zu Genüge. Eines wollte sie aber auf keinen Fall: umkehren.

58. Überraschende Neuigkeiten

    yril wusste nicht, was mehr Zeit in Anspruch nahm, die Hochzeitsvorbereitungen oder die immer wieder neu durchgeführten Befragungen von immer neuen Vertretern der Kirche der Sonne. Vor Präfex Gouillon hatte sie noch geredet, wie ihr der Mund gewachsen war, als er nach den Einzelheiten von Cathylls Verrat an der Kirche der Sonne gefragt hatte. Sie hatte die Tatsachen mit einigen prägnanten Lügen vermischt und einige Gerüchte mit Bedacht übertrieben dargestellt. Doch dann merkte sie, dass sie aufpassen musste, dass sie sich nicht selbst widersprach, als der Präfex genauer nachfragte.
    Nun war sie im Konvent von Ludoir, eigentlich eine kleine Ansammlung von Kirchengebäuden und Unter künften für die Adepten. Hier war der Stammsitz des Priors von Aqun. Sie wartete in einem Innenhof des Hauptgebäudes, in dessen Mitte ein großer Garten angelegt war, durch den zwei Wege führten, die jeweils an den Ecken begannen und endeten und in der Mitte von einem hohen Springbrunnen aus weißem Marmor verziert wurden. Die äußeren Enden des Gartens wurden jeweils von einem Säulengang begrenzt, der an das Gebäude anschloss. Ab und zu eilte ein Adept einen der Gänge hinab, allerdings ohne sie zu beachten.
    Trotz der Schönheit und der Stille, die hier herrschte , war Cyril aufgebracht. Sie war immerhin die angehende Herzogin von Aqun, wurde hier allerdings auf einem Innengang abgestellt, als sei sie eine einfache Dienstmagd. Die Steinbank, auf der sie saß, war kalt und sie saß hier schon so lange, dass der Schatten des Apfelbaums, der rechts neben ihr im Garten stand, ein paar Zentimeter gewandert war. Am Mittag war sie angekommen, nun war die Sonne hinter dem Gebäude nicht mehr zu sehen. Cyril war klar, dass dies eine Machtdemonstration der Kirche war - eine deutliche Ansprache an sie, wer hier das Sagen hatte. Sie war kurz davor aufzustehen und zu gehen, als ein in tiefblauer Robe gekleideter Mönch auf sie zukam, vor ihr stehen blieb und sie, auf den Boden blickend, ansprach: „Der Prior ist nun bereit Euch zu sehen, Madame.“ Dann drehte er sich um und ging ohne ein weiteres Wort den Gang, den er gekommen war, wieder hinab. Cyril vermutete, dass sie dem Mann folgen sollte, was sie auch tat. Innerlich kochte sie allerdings und wenn sie irgendwie gekonnt hätte, hätte sie den impertinenten Mönch auspeitschen lassen. Sie wusste jedoch, dass sofortige und rohe Gewalt in ihrer Position nicht möglich war und so machte sie sich einen inneren Vermerk, einen von vielen schon vorhandenen, über die Personen oder Institutionen,

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