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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hübsche …«
    »Hübsch?« entgegnete F'lar und zog verächtlich die Brauen hoch. »Hübsch? Jora war hübsch.«
    Er spuckte aus.
    »K'net und T'bor kommen heim«, erklärte F'nor aufgeregt.
    Drachenschwingen peitschten durch die Luft. Die beiden Männer hoben die Köpfe und betrachteten die Geschwader, die vom Westen in einer weiten Spirale auf den Weyr zuflogen.
    Mnementh streckte sich und stieß ein lang gezogenes Heulen aus. F'lar rief ihn zu sich, und der Bronzedrache kam, ohne zu protestieren, Nachdem F'lar sich von seinem Bruder verabschiedet hatte, kletterte er auf Mnemenths Nacken und ließ sich in die Felsenhöhle tragen, die ihnen beiden als Wohnung diente.
    Mnementh rülpste vor sich hin, als sie über den schmalen Steinsims gingen. Dann suchte er seine Schlafmulde auf und machte es sich bequem. F'lar beugte sich zu ihm herunter und strich ihm beruhigend über die Augenwülste.
    Seit jenem Augenblick vor mehr als zwanzig Planetendrehungen, als der Junge F'lar und der eben ausgeschlüpfte Drache einander zum ersten Mal gegenübergestanden hatten, empfand der Drachenreiter die stille Abendstunde als die schönste Zeit des ganzen Tages.
    Es gab nichts Erhebenderes als das Vertrauen, das die geflügelten Geschöpfe von Pern einem Menschen entgegenbrachten. Denn die Drachen hielten ihrem Reiter ein Leben lang unbeirrbar die Treue.
    Mnementh schloss zufrieden die großen Augen und schlief ein. Dennoch wurde F'lar, dass sein Drache im Augenblick der Gefahr sofort hellwach sein würde.
    Beim Goldenen Ei von Faranth, bei der Weyrherrin, stark und kühn, zieht Drachen, bronzerot und braun, zieht Drachen, leuchtendblau und grün, zieht Reiter, mutig, gewandt, damit Mensch und Tier sich vertrau'n und von des Weyrs Türmen im Flug den Himmel stürmen.
    Lessa wartete, bis sie sicher war, dass der Drachenreiter das Schlafgemach verlassen hatte. Als sie das Flügelrauschen hörte, lief sie über den ausgetretenen Pfad bis zum gähnenden Eingang der Höhle.
    Der Bronzedrache flog in lässigen Kreisen über dem riesigen, öden Oval des Benden-Weyrs. Sie hatte schon viel über die Weyr gehört, aber die Wirklichkeit war doch anders, als sie geglaubt hatte.
    Sie starrte die Felswand an, die senkrecht in die Tiefe abfiel. Nur Drachenschwingen konnten diesen Steilhang überwinden. Die übrigen Höhleneingänge lagen weit weg, unerreichbar für Lessa. Sie war hier gefangen.
    Weyrherrin, hatte er gesagt. War sie dadurch an ihn gefesselt? Musste sie sein Lager teilen?
    Nein, das war nicht in den Gedanken des Drachen enthalten gewesen. Jetzt erst fiel ihr auf, dass sie Mnementh verstanden hatte. Merkwürdig. Oder war es ganz normal?
    Nun, jedenfalls hatte der Drache angedeutet, dass es sich um etwas Größeres handelte, um eine Sonderstellung. Das konnte nur heißen, dass sie die Betreuerin der neuen Drachenkönigin werden sollte.
    Aber wie hing alles zusammen?
    Sie erinnerte sich vage, dass die Drachenreiter während der Suche nach ganz bestimmten Frauen Ausschau hielten. Dann hatte sie also Konkurrentinnen?
    Aber die Worte des Bronzereiters hatten so geklungen, als sei nur sie in der Lage, die Aufgabe zu erfüllen. Der Mann war reichlich eingebildet und arrogant, soviel stand fest. Aber er besaß zum Glück nicht die Brutalität von Fax.
    Sie sah, wie der Bronzedrache sich auf einen Bock stürzte und ihn auf einen entlegenen Steinsims trug. Instinktiv zog sie sich zum Höhleneingang zurück.
    Der Anblick der hungrigen Drachen rief die Erinnerung an grausige Erzählungen wach. Erzählungen, über die sie gelacht hatte, aber nun … Stimmte es etwa doch, dass Drachen Menschenfleisch fraßen? Oder …
    Lessa zügelte ihre Gedankengange. Drachen waren nicht weniger grausam als Menschen. Aber sie handelten wenigstens aus Not und niemals aus Gier.
    Lessa hoffte, dass der Drachenreiter eine Weile ausbleiben würde. Sie durchquerte die große Höhle und betrat das Schlafgemach. Dort hob sie die Kleider und den Beutel mit der Waschkleie auf und ging weiter in den Baderaum.
    Er war nicht groß, genügte aber vollkommen für seinen Zweck. Ein breiter Felsvorsprung bildete eine Art Stufe in das kreisförmige Badebecken. An einer Seite standen eine Bank und ein paar Regale mit Handtüchern. Ein Teil des Beckens war mit Sand aufgeschüttet, so dass man bequem im Wasser stehen konnte.
    Endlich! Sie atmete befreit auf. Mit spitzen Fingern streifte sie die Lumpen vom Leib und schob sie mit dem Fuß zur Seite. Dann verrieb sie eine Handvoll

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