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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einzulegen. Klah wurde herumgereicht.
    T'ton warf einen Blick auf den Roten Stern, der am Morgenhimmel stand und sie bis jetzt zuverlässig geführt hatte. »Er ändert seine Position jetzt nicht mehr sehr auffällig, vor allem, da unser letzter Sprung nur zwölf Planetendrehungen beträgt. Wir werden zusätzliche Erkennungspunkte brauchen, Lessa.«
    »Ich möchte, dass wir Ruatha erreichen, bevor F'lar meine Abwesenheit bemerkt.«
    Sie fröstelte, als sie zum Himmel sah.
    »So stand der Stern schon einmal über Ruatha nein, zweimal …«
    Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als sie an jenen Morgen dachte. Mit einemmal wurde ihr schwarz vor den Augen. Sie fühlte sich schwach und elend.
    »Was ist, Lessa?« fragte Mardra besorgt. »Sie sehen so blass aus. Und Sie zittern!«
    Sie legte Lessa den Arm um die Schultern.
    »Vor zwölf Planetendrehungen war ich noch auf Ruatha«, murmelte Lessa und umklammerte Mardras Hand.
    »Brechen wir rasch auf! Ich muss zu F'lar. Er wird so wütend sein.«
    In ihrer Stimme schwang Hysterie mit.
    T'ton befahl hastig, die Feuer zu löschen und den letzten Sprung vorzubereiten.
    Bis ins Innerste aufgewühlt, gab Lessa die Erkennungspunkte an die Drachen der Weyrführer weiter: Ruatha im Abendlicht, der Außenhof, der große Turm, die Frühlingslandschaft …
    Das Dunkel weicht dem Dämmerlicht, die Sonne durch die Wolken bricht. Nur meine wilden Qualen bleiben, sie kann kein Hoffnungsstrahl vertreiben.
    Lytol und Robinton zwangen F'lar, etwas zu essen, und sie sorgten auch dafür, dass er genügend Wein trank.
    Der Weyrführer wusste, dass er jetzt durchhalten musste, aber ihm fehlte jegliche Energie. Er brachte es nicht fertig, Pridith und Kylara zurückzuholen, denn mit diesem Schritt hätte er ein-gestanden, dass Lessa und Ramoth nicht mehr am Leben waren.
    Robintons scharfe Stimme durchdrang seine Gedanken. »F'lar, Sie müssen jetzt schlafen.«
    F'lar sah verwirrt auf. Er versuchte den Krug zu heben, aber Robinton hatte den Henkel fest in der Hand.
    »Was sagten Sie?«
    »Kommen Sie! Ich begleite Sie nach Benden. Mann, Sie sehen um Jahre gealtert aus!«
    »Und ist das verwunderlich?« rief F'lar. Sein ganzer ohnmächtiger Zorn richtete sich gegen Robinton.
    In den Augen des Harfners stand Mitleid. Er zog F'lar hoch und stützte ihn.
    »Ich weiß, was Sie durchmachen, aber Sie dürfen sich jetzt nicht gehen lassen. Morgen müssen Sie F'nor benachrichtigen, und übermorgen beginnt der Kampf.«
    Seine Stimme wurde leise.
    »Die Drachenreiter brauchen einen Führer…
    Wortlos ging F'lar auf das verhängnisvolle Portal zu.
    Oft preist die starken Drachenschwingen, die Mut und neue Hoffnung bringen!
    Vor ihnen ragte düster der große Turm von Ruatha auf. Die hohen Wälle des äußeren Hofes zeichneten sich gegen das schwache Abendlicht ab.
    Das Jubeln der Fanfare wurde vom Rauschen der Drachenschwingen übertönt. Geschwader um Geschwader tauchte in herrlicher Formation über Ruatha auf.
    Ein Lichtstrahl fiel auf die Pflastersteine, als sich die Tür öffnete.
    Ramoth landete am Wachtturm, und Lessa rannte auf Lytol zu, der ein paar Fackeln in der Hand hielt. Ihre Abneigung gegen den Verwalter von Ruatha war mit einemmal verflogen.
    »Bei Ihrem letzten Sprung haben Sie sich um zwei Tage verschätzt, Lessa«, rief Lytol, sobald sie in Hörweite war.
    »Um zwei Tage? Aber wie ist das möglich?« rief sie. T'ton und Mardra standen neben ihr.
    Lytol umklammerte ihre Hände.
    »Kein Grund zur Beunruhigung! Er lächelte zum ersten Mal. »Kehren Sie noch einmal um und landen Sie zwei Tage früher.
    Stellen Sie sich die gleiche Stunde vor! Hier im Hof stehen F'lar, Robinton und ich. Mnementh wartet am Wachtturm. In seiner Nähe befindet sich ein blauer Drache.«
    Mnementh? fragte Ramoth eifrig. Ihre großen Augen begannen zu schillern.
    »Ich begreife das nicht«, entgegnete Lessa verwirrt. Mardra legte ihr tröstend den Arm um die Schultern.
    »Aber ich - vertrauen Sie mir!« bat Lytol.
    Er warf T'ton einen Hilfesuchenden Blick zu.
    »Es ist, wie F'nor sagte. Man kann sich nicht zweimal in der gleichen Zeit aufhalten, ohne eine tiefe seelische Erschütterung zu erleiden. Die Belastung für Lessa war zu groß, als sie in das Ruatha zurückkehrte, in dem sie als Magd gelebt hatte.«
    »Das wissen Sie?« rief T'ton.
    »Natürlich. Gehen Sie um zwei Tage zurück. Begreifen Sie doch, ich weiß, dass Sie umgekehrt sind. Ich weiß es jetzt, auch wenn ich bei unserer nächsten Begegnung überrascht

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