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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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außer sich vor Angst.«
    Jaxom überlegte, ob sie von dem Spalt wußte … ob sie wußte, daß die Weyr-Jungen heimlich die Drachenkönigin und ihr Gelege beobachteten.
    Aber sie hatte gesagt, daß Lytol ihm nicht böse war. Auf Manora konnte man sich verlassen. Wenn sie Bescheid wußte und nicht wütend war …?
    Wenn sie jedoch erst durch seine Fragen von dem Spalt erfuhr, wurde sie vielleicht ärgerlich.
    »Schließlich hast du die alten Kammern entdeckt, Jaxom. Du kannst dich auf deinen Lorbeeren ausruhen.«
    »Kammern?«
    Sie streckte ihm lächelnd die Hand entgegen. »Ich dachte, du seist hungrig.«
    Ihre Finger waren weich und kühl. Sie führte ihn an den Schlafräumen des Gesindes vorbei zur Küche. Es mußte bereits spät sein, denn die meisten Vorhänge waren zugezogen. Das Feuer in der Küche brannte niedrig. An einem Tisch saßen ein paar Frauen und nähten. Sie sahen lächelnd auf, als Manora mit Jaxom vorüberkam.
    »Sie sagten Kammern?« beharrte Jaxom.
    »Jenseits des Raumes, den du geöffnet hattest, lagen zwei weitere, dazu die Ruine einer nach oben führenden Treppe.«
    Jaxom pfiff durch die Zähne.
    »Und was befand sich in den Kammern?«
    Manora lachte leise.
    »Ich habe den Schmied noch niemals so erregt gesehen. Er entdeckte ein merkwürdig geformtes Instrument und ein paar Glasplättchen, aus denen ich nicht recht klug werde.«
    »Ein Raum aus der Vorzeit?«
    Jaxom bedauerte nur, daß er keine Gelegenheit bekommen hatte, die Kammern zu durchstöbern.
    »Aus der Urzeit«, verbesserte ihn Manora.
    Als sie den Speisesaal betraten, stockte die Unterhaltung der Drachenreiter und ihrer Begleiterinnen. Jaxom war die Blicke anderer gewohnt. Er streckte sich, hielt die Schultern gerade und ging mit gemessenen Schritten weiter. Ebenso gemessen nickte er den Reitern zu, die er kannte.
    Draußen herrschte jetzt Dunkelheit. Der Sternstein auf der Klippe hob sich schwarz gegen den etwas helleren Himmel ab. In der Tiefe des Kessels schimmerte der Badesee, Mnementh lag auf dem Felsensims, der zur Schlafhöhle der Drachenkönigin führte. Sein riesiges leuchtendes Auge schien sich mit einem Blinzeln auf Jaxom zu richten.
    Besitzen die Drachen etwa Sinn für Humor? dachte er. Bei den Wachwheren hatte er diese Eigenschaft bis jetzt nicht feststellen können, obwohl sie der gleichen Rasse angehörten.
    Die Verwandschaft ist sehr entfernt.
    »Wie bitte?«
    Jaxom sah verwirrt zu Manora auf.
    »Ich habe nichts gesagt.«
    »Ich dachte …«, murmelte Jaxom.
    Er warf einen Blick auf den mächtigen Schatten auf dem Felsvorsprung, aber Mnementh hatte den Kopf abgewandt. Dann stiegen Jaxom Essensdüfte in die Nase, und er ging schneller.
    Manora brachte ihn in Lessas Wohnraum. An der Schwelle stockte sein Fuß plötzlich. Seinen Vormund hatte er erwartet, ebenso F’lar und Lessa.
    Aber was machten Fandarel und der Meisterharfner hier?
    Manora stupste ihn leicht an, und er trat mit einer Verbeugung ein. Lessa drückte ihn auf den leeren Platz neben Felessan.
    »Kein Wort, Lytol, bevor das Kind gegessen hat«, sagte die Weyrherrin energisch.
    Sie stellte dem Jungen einen Teller mit dampfendem Fleisch und Gemüse hin.
    Felessan versuchte, dem Freund durch Grimassen etwas mitzuteilen, aber Jaxom begriff den Sinn nicht. Und dann beugte er sich über sein Essen und vergaß die Umwelt.
    Eine modrige alte Wherhaut lag ausgebreitet auf dem Tisch, und die Männer beugten sich darüber. Der Schmied sagte: »Wenn ich diesen Plan richtig auslege, müßte über den Kammern, welche die Jungen entdeckten, noch eine Reihe von Räumen liegen.«
    F’lar schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie etwas von einem Landzugang auf dieser Seite des Weyrs gehört.«
    »Es gab einen Eingang zur Kesselsohle«, sagte Fandarel. »Wir fanden ihn. Er war versiegelt, vielleicht wegen jenes Bergrutsches.«
    Jaxom sah ängstlich zu Felessan hinüber, der sich jedoch abgewandt hatte. Was bedeuteten die Grimassen? Das der Freund nichts verraten hatte? Oder daß sie alles wußten?
    »Die Fuge war kaum sichtbar«, fuhr der Schmied fort.
    »Und die Versiegelungssubstanz erwies sich als äußerst wirksam.«
    »Man konnte sie nicht einmal mit einem Messer anritzen«, knurrte Fandarel kopfschüttelnd.
    »Weshalb versiegelten sie wohl den Eingang?« fragte Lessa.
    »Weil sie diesen Teil des Weyrs nicht benutzten«, entgegnete F’lar.
    »Die Korridore waren in Vergessenheit geraten, bis die Kinder sie wieder entdeckten.«
    Jaxom wagte nicht von seinem Teller

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