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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mal getan, nicht wahr, Lytol? Kein Grund zur Aufregung!«
    »Sie wußten von diesen Ausflügen, Manora?« fragte Lessa wütend.
    »Natürlich, Weyrherrin«, entgegnete Manora, ohne sich einschüchtern zu lassen.
    »Und ich paßte auf, daß sie alle heil zurückkehrten. Wann brachen sie auf, Gandidan? Spielten sie vorher noch mit euch?«
    »Kein Wunder, daß Ramoth so aufgeregt war; und ich dachte, sie bildete sich alles nur ein. Wie konnten Sie so etwas zulassen?«
    »Aber, Lessa!« besänftigte F’lar sie. »Es gehört zum Stolz eines jeden Jungen, sich nicht vor dunklen, staubigen Gängen zu fürchten. Eine weitere Mutprobe ist es, möglichst kleine Kerzenstummel mitzunehmen, bei denen man nie sicher weiß, wann sie endgültig verlöschen.«
    Der Harfner grinste, während die Jungen mit offenen Mäulern zuhörten. Lytols Wangenmuskel hatte wieder zu zucken begonnen.
    »Wann brachen sie auf, Gandidan?« wiederholte Manora. Sie hob das Kinn des Jungen und sah ihm in die Augen. Als er nur ängstlich schluckte, drehte sie sich entschlossen um.
    »Wir schauen besser nach! Man kann sich leicht verirren, wenn man nicht genau den Fußspuren folgt.«
    Es bildeten sich rasch Suchtrupps, die in die Korridore eindrangen und Stück für Stück des Labyrinths durchforschten. Aber F’lar und Lytol waren es, die das helle Licht schließlich entdeckten. Sobald sie die kleinen Gestalten am Boden liegen sahen, schickte F’lar nach Hilfe.
    »Was ist denn los mit Ihnen?« fragte Lytol.
    Er stützte seinen Zögling und fühlte nach seinem Puls.
    »Blut?«
    Entsetzt sah er auf seine klebrigen Finger.
    F’lar richtete seine Lampe auf die Brust des Jungen. Das Leinenhemd war zerrissen, und darunter kamen die Schürfwunden zum Vorschein.
    »Nur ein paar Kratzer. Sieht nicht weiter schlimm aus. Hat jemand Heilsalbe mitgenommen? Nun regen Sie sich doch nicht auf, Lytol! Sein Herzschlag ist kräftig.«
    »Aber er wacht nicht auf!«
    Lytol schüttelte Jaxom.
    »Felessan fehlt äußerlich überhaupt nichts«, meinte der Weyrführer, der sich nun über seinen Sohn beugte.
    Manora und Lessa kamen herbeigerannt und gaben zwei Männern den Auftrag, Jaxom und Felessan nach oben zu tragen.
    Eine Menschenmenge hatte sich inzwischen angesammelt. Die Verwalterin der unteren Höhlen warf einen Blick auf F’lar und Fandarel, die sich dem geheimnisvollen Eingang näherten, gefolgt von Lessa und Lytol. Sie begann energisch die Zuschauer zu verscheuchen.
    »Los, hinauf mit euch! Die Jungen sind gefunden. Und das Abendessen wartet, Herrschaften!«
    Allmählich leerte sich der Korridor.
    »Das Licht kommt nicht von Kerzen«, verkündete der Schmied, der vorsichtig in den hell erleuchteten Raum schaute.
    »Und den glatten Wänden nach zu urteilen, handelt es sich um ein Stück des ursprünglichen Weyrs.«
    Er sah F’lar mit gerunzelter Stirn an.
    »Wußten Sie, daß es hier solche Räume gab?« Es war fast eine Anklage.
    »Man hörte natürlich allerlei Gerüchte«, entgegnete F’lar und betrat den Raum, »aber ich drang nie sehr weit in die unbenutzten Korridore vor. Sie, Lytol?«
    Der Burgverwalter schüttelte den Kopf. Auch er konnte nicht widerstehen und warf einen Blick in den Raum. Jetzt, da sein Schützling gefunden war, wirkte er sichtlich ruhiger.
    »Vielleicht sollten Sie ihm auf Ruatha mehr Freiheit geben«, meinte Robinton mit einem Blinzeln.
    »Wenn der Bursche solche Schatzkammern aufspürt…«
    Er verstummte und deutete mit dem Finger auf ein Wandgemälde, das aus bunten Stäben und Kugeln zusammengesetzt war und sich leiterähnlich vom Boden bis zur Decke erstreckte.
    »Was mag das bedeuten? Lessa, Sie sind unsere Expertin für Wandbehänge. Was sagen Sie dazu?«
    »Ich halte es nicht für ein Kunstwerk, auch wenn die Farben recht hübsch sind«, meinte sie und fuhr vorsichtig mit dem Finger über die Wand.
    »Und sehen Sie hierher! Da wurde etwas über das Original gepinselt. Eine Art Schrift. Der Farbton stimmt nicht genau.«
    Fandarel trat dicht vor die Wand und musterte die Malerei mit zusammengekniffenen Augen.
    »Merkwürdig, sehr merkwürdig«, murmelte er. Dann wandte er sich den anderen Wundern zu. Seine klobigen Finger strichen ehrfürchtig über die Borde und Hängeregale aus Metall. Lessa mußte ein Kichern unterdrücken, als sie seinen verzückten Gesichtsausdruck bemerkte.
    F’lar rührte sich keinen Schritt von der Wanddarstellung weg. Etwas an der Schrift kam ihm quälend vertraut vor.
    »Lessa, ich könnte schwören,

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