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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Telgar und Fort begannen sofort zu streiten, wessen Aufgabe es sei, den Meisterharfner zu befördern. Als sie sich gemeinsam gegen den Bronzereiter wandten – der Harfner erkannte N’ton – fühlte sich Robinton zum Eingreifen verpflichtet. »Es ehrt meine Gilde, daß ihr darum wetteifert, ihr zu dienen.« Und Robinton verbeugte sich ironisch vor den beiden Zankhähnen.
    »Aber das ist nicht nötig, denn ich habe Verwendung für alle drei Tiere. Um das glückliche Ereignis auf Telgar gebührend zu feiern, beabsichtige ich, vier meiner Harfner als Unterstützung mitzunehmen.«
    Er sah die wütenden Blicke, die zwischen dem grünen und dem blauen Reiter hin und her gingen. N’ton hielt sich im Hintergrund. Er besaß bessere Manieren als die beiden anderen, obwohl er nicht aus einem Weyr stammte.
    Seine Männer kamen ins Freie gerannt. Sie verstauten noch ihre Instrumente und warfen die Umhänge aus Wherleder über. Robinton deutete unauffällig auf Talmors verrutschten Gürtel und flüsterte Tagetarl zu, daß er sich frisieren solle.
    »Wir sind bereit, meine Herren«, erklärte er kurz darauf den Drachenreitern. »Brudegan, Tagetarl, ihr nehmt den Grünen …« »Ich hätte gute Lust…«, begann der grüne Reiter. »Ich sehe es«, unterbrach ihn Robinton kühl. »Sebell, Talmor, auf den Blauen – und vergeßt nicht, euch bei D’ram für diese Aufmerksamkeit zu bedanken!«
    Er selbst trat zu N’ton. »Wenn Sie gestatten …«
    Der Bronzereiter half ihm beim Aufsteigen. Er tat, als habe er von der feindseligen Stimmung nichts gemerkt. Die beiden anderen Reiter spürten, daß es wenig Sinn hatte, zu protestieren.
    Banner wehten, als Robinton mit N’ton über der Burg von Telgar auftauchte. Der große Außenhof war mit frischem Grün und Fellisblüten geschmückt, und der Blumenduft vermischte sich mit den appetitlichen Gerüchen aus der Küche, wo das Festmahl zubereitet wurde. Offensichtlich strömten die Gäste schon seit Stunden herbei, denn auf dem Vorplatz drängten sich die angepflockten Reittiere. Heute nacht gab es mit Sicherheit auf Telgar kein freies Zimmer, und Robinton war nur froh, daß ihm sein Rang gewisse Vorrechte verschaffte.
    Er wandte sich an den Bronzereiter: »Sie bleiben, N’ton?«
    Der junge Mann lächelte dem Harfner zu, aber seine Augen blieben ernst.
    »Lioth und ich haben noch einen Patrouillenritt vor, Meister Robinton«, erwiderte er und versetzte seinem Tier einen liebevollen Klaps.
    »Aber ich wollte mir das Festgepränge gern anschauen, und als Baron Asgenar mich bat Sie abzuholen, tat ich ihm gern den Gefallen.«
    »Vielen Dank«, entgegnete Robinton.
    »Auch dir Lioth, für den ruhigen Ritt.«
    Er tätschelte die Schnauze des Tieres.
    Gern geschehen.
    Verwirrt sah der Harfner N’ton an, aber der Junge hatte keinen Ton gesagt. Lioth? Der Bronzedrache breitete die Schwingen aus, und Robinton mußte einen Schritt zurücktreten. Nun, der Tag fing mit Überraschungen an!
    »Sir?«
    Brudegan verbeugte sich vor ihm.
    »Ach, ihr seid da.«
    Er grinste sie an. Talmor war zum erstenmal mit einem Drachen geflogen und wirkte ein wenig grün um die Nase.
    »Brudegan, du kennst Telgar. Zeig den anderen den Harfner-Raum und stelle bitte mein Instrument dort ab. Dann mischt ihr euch unters Volk. Hört euch um, und wenn etwas wichtig ist, verständigt mich! Ihr kennt den Kode der Trommler.
    Wendet ihn an!
    Brudegan, du nimmst Sebell mit, es ist sein erstes öffentliches Auftreten.
    Nein, Sebell, wenn ich kein Vertrauen zu dir hätte, wärst du nicht mitgekommen.
    Talmor, geh nicht bei jedem Wort hoch, das dir nicht gefällt!
    Und Tagetarl, du hast nach dem Bankett immer noch Zeit, die Mädchen mit deinem Charme zu beglücken. Und trinkt nicht zuviel! Der Wein ist stark.«
    Damit ließ er sie allein und betrat den Großen Hof.
    Am Bronzeportal des Hauptsaals standen Larad von Telgar in einem honiggelben Gewand und der Bräutigam Asgenar in Mitternachtsblau. Die Frauen von Telgar trugen weiße Kleider, mit Ausnahme der Braut Famira. Sie hatte den traditionellen Hochzeitsstaat in genau abgestuften Rottönen angelegt, und das blonde Haar fiel offen bis zu ihren Hüften.
    Robinton blieb einen Moment lang seitlich des Eingangs stehen und warf einen Blick auf die Gäste, die in kleinen Gruppen zusammenstanden. Er entdeckte Sograny, den Herdenmeister, in der Nähe der Ställe. Der Mann machte ein Gesicht, als habe er etwas Ekelerregendes gesehen. Webermeister Zurg und seine lebhafte Frau wanderten

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