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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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summte so selbstzufrieden, als sie an Wirenth vorbeiflatterte, daß Brekke lächeln mußte. Die Gedanken des Tierchens waren klar wie Quellwasser – halt, was hatte Rannelly über den Weyr-See gesagt? Daß er verschmutzt war, absichtlich? Sie mußte das nachprüfen.
    Als vier Stunden später allmählich Leben in den Weyr kam, war Brekke voller Verachtung für Merikas Haushaltsführung, aber auch sehr erleichtert, denn sie hatte einige Höhlen mit Vorräten entdeckt, die T’kuls Leuten in der Eile wohl entgangen waren. An Tuch, Leder und Weinen herrschte zumindest kein Mangel.
    Aber der See war tatsächlich verunreinigt und mußte abgelassen werden. Das bedeutete, daß sie während der nächsten paar Tage kein Wasser hatten. Sie berichtete T’bor und Kylara davon.
    »Ich hole ein paar Fässer von Nabol«, verkündete Kylara, sobald sie sich einigermaßen beruhigt hatte.
    Brekke sah deutlich, daß T’bor diese Lösung nicht paßte, aber er hatte so viele andere Dinge zu entscheiden, daß er keine Einwände machte. Zumindest erweckte Kylara den Eindruck, als sei sie wieder bereit, einen Teil ihrer Pflichten zu übernehmen.
    So verließ sie den Weyr, und bald danach brach auch T’bor mit seinem Geschwader auf, um das neue Gelände zu erforschen und für die Patrouillen aufzuteilen. Brekke und die beiden anderen Jung-Weyrherrinnen, Vanira und Pilgra, begannen mit vereinten Kräften, im Weyr für Ordnung zu sorgen. Brekke war so darin vertieft, die Mehlsäcke zu zählen, daß sie Wirenths ersten Schrei nicht hörte. Erst Berd machte sie darauf aufmerksam. Die kleine Echse schnarrte erregt und flatterte hoch.
    Als Brekke ihre Gedanken zu Wirenth aussandte, war sie verwirrt über die widersprüchlichen, heftigen Gefühlsregungen, die ihr entgegenströmten. Was mochte geschehen sein?
    Brekke rannte nach oben.
    Unterwegs kam ihr Pilgra entgegen. »Wirenth steigt zum Paarungsflug auf, Brekke!« stammelte das Mädchen. »Sie ist schon auf dem Wege zur Futterstelle. Du weißt doch, was du zu tun hast, oder?«



10
    Brekke war wie betäubt. Sie ließ sich von Pilgra zur Futterstelle zerren. Wirenth kreiste mit lautem Geschrei über der Herde, bis sich die Tiere verängstigt in einer Ecke zusammendrängten.
    »Los, Brekke!« rief Pilgra und schob sie vorwärts.
    »Sieh zu, daß sie nur Blut trinkt! Sie darf nichts fressen, sonst fliegt sie nicht hoch genug!«
    »Hilf mir doch«, bat Brekke.
    Pilgra legte ihr beruhigend den Arm um die Schultern.
    »Keine Angst«, sagte sie mit einem versonnenen Lächeln.
    »Es ist wunderbar.«
    »Ich – ich kann nicht…«
    Pilgra schüttelte sie.
    »Natürlich kannst du! Du mußt! Ich habe die Reiter bereits verständigt. Und jetzt ziehe ich mich mit Segrith zurück. Vanira hat ihr Tier bereits weggebracht.«
    »Weggebracht?«
    »Stell doch keine so einfältigen Fragen! Die Königinnen würden im Moment nur stören. Ein Glück, daß sich Kylara in Nabol befindet. Prideth wird nämlich selbst bald in der Hitze sein.«
    Damit ließ Pilgra sie stehen.
    Plötzlich war Rannelly neben Brekke und schlug nach der Feuerechse, die aufgeregt umherflatterte.
    »Weg da! Husch! Los, Mädchen, kümmere dich um deine Königin, sonst bist du keine Weyrherrin! Laß nicht zu, daß sie sich vollfrißt!«
    Schwingen peitschten plötzlich die Luft auf die Bronzedrachen kehrten zurück. Und unvermittelt spürte Brekke den Drang in sich, Wirenth zu beschützen. Das Summen der Bronzedrachen erregte sie.
    Und dann sah sie, daß Wirenth sich mit einem herausfordernden Kreischen auf einen Bock gestürzt hatte. Die Königin war in ihrem Taumel, in ihrem Blutrausch, nicht wiederzuerkennen.
    »Sie darf nicht fressen!« schrie jemand Brekke zu.
    »Sie darf nicht fressen!«
    Aber Brekke war jetzt bei Wirenth, fühlte das gierige Verlangen nach rohem, rauchendem Fleisch, den Geschmack von Blut. Sie merkte nicht, was rings um sie vorging.
    Wirenth hatte jetzt den Bock gerissen, und Brekke zwang sie mit ganzer Willenskraft, nur das Blut auszusaugen. Als die Königin endlich von dem Kadaver abließ und erneut über der Futterstelle kreiste, bemerkte Brekke die Bronzereiter, die sie in einem dichten Rang umstanden. Sie warteten auf Wirenths Entscheidung.
    Sie stöhnte. F’nor! Er hatte gesagt, daß er kommen würde. Er hatte versprochen, daß nur Canth Wirenth fliegen würde … Canth! Canth!
    Wirenth stürzte sich auf den zweiten und dritten Bock.
    Wieder siegte Brekkes eiserner Wille. Nach dem vierten Bock begann Wirenths

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