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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Schädel versperrt.
    »Der Reiter, den man Ihnen zugewiesen hat, Baron Meron, bringt Sie jetzt zurück nach Nabol«, erklärte N’ton.
    »Auf Fort wird man Sie in Zukunft nicht mehr empfangen.«
    »Dazu haben Sie kein Recht! Sie können mir den Zutritt zu diesem Fernrohr nicht verwehren! Sie sind nicht der Weyrführer. Ich werde ein Konklave einberufen und euch Drachenreiter zum Handeln zwingen. Mich könnt ihr nicht betrügen. Ein Nabol fällt auf eure Ausreden nicht herein! Feiglinge! Ein Pack von Feiglingen seid ihr allesamt! Ich wußte es immer. Jeder kann zum Roten Stern gelangen. Jeder! Ich werde euch zwingen, Farbe zu bekennen!«
    Der grüne Reiter half Meron wortlos beim Aufsteigen. Kaum kreiste der Drache über den Sternsteinen, als F’nor sich auch schon über das Fernrohr beugte und einen Blick auf den Roten Stern warf.
    Was konnte Meron gesehen haben? Oder schrie er ihnen unbegründete Anschuldigungen entgegen, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen?
    Immer wenn er den Roten Stern mit seinen finsteren, rötlichgrauen Wolkenmassen betrachtete, durchzuckte ihn einen Moment lang Furcht. Doch an diesem Abend wollte ihn das Grauen, das ihn erfaßt hatte, nicht mehr loslassen. Das Fernrohr enthüllte den grauen Schweif, der an die Halbinsel von Nerat erinnerte. Und dicht darüber sah er Wolken – Wolken, die sich zu einer Faust zusammenballten und nach dem Ausläufer zu greifen schienen. Noch während er sie beobachtete, lösten sie sich auf und bildeten ein Drachenauge.
    »Was könnte er gesehen haben?« N’ton klopfte F’nor auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
    »Wolken«, sagte F’nor und trat einen Schritt zurück. »Wie eine Faust. Dann verwandelten sie sich in ein Drachenauge. Wolken – das ist alles.«
    N’ton seufzte erleichtert.
    »Damit kommt er nicht weiter.«
    F’nor streckte die Hand nach Grall aus. Sie hüpfte gehorsam von seiner Schulter. Er begann sie zu streicheln, ihren Kopf, dann ihre Flügel. Er hielt sie in Augenhöhe, und ohne sein sanftes Streicheln zu unterbrechen, strahlte er das Bild aus, das er gesehen hatte – die rötlichgrauen Wolken mit dem weißen Saum, die sich wie eine Faust über der Nerat-Halbinsel schlossen.
    Dann übermittelte er den Gedanken, daß Grall den langen Sprung ins Dazwischen wagte, mitten in die Wolkenfaust.
    Blankes Entsetzen, wirbelnde Eindrücke von Hitze, heftigen Stürmen, Atemnot – das alles strömte auf F’nor ein und ließ ihn zurücktaumeln. Grall riß sich mit einem wilden Kreischen von ihm los und verschwand.
    N’ton stützte den braunen Reiter.
    »Was ist mit ihr geschehen?«
    F’nor holte tief Atem. Es dauerte eine Weile, bis er sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden hatte. »Ich machte ihr den Vorschlag zum Roten Stern zu fliegen.«
    »Na, das bringt uns einen Schritt weiter. Meron wird also mit seinen Versuchen kaum Erfolg haben.«
    »Aber weshalb reagierte sie derart heftig? Canth?«
    Weil sie Angst hatte , entgegnete Canth trocken. Aber auch er schien ein wenig überrascht. Du hast sehr klare Koordinaten übermittelt.
    »Ich habe klare Koordinaten übermittelt?«
    Ja.
    »Aber dich scheinen sie nicht so erschreckt zu haben wie Grall?«
    Die Kleine ist jung und einfältig . Canth machte eine Pause und schien etwas zu überlegen. Du hast unangenehme Erinnerungen in ihr geweckt . Das klang fast verwirrt.
    »Erinnerungen? Aber sie ist doch erst vor wenigen Wochen ausgeschlüpft!«
    »Was sagt Canth?« erkundigte sich N’ton, der dem raschen Gedankenaustausch nicht folgen konnte.
    »Einen Augenblick, N’ton!« F’nor legte dem Bronzereiter die Hand auf die Schulter. Ihm war plötzlich ein Gedanke gekommen. »Canth«, begann er vorsichtig, »du sagst, daß ich klare Koordinaten übermittelt habe? Klar genug für dich? Du könntest mich zu dieser Wolkenfaust bringen?«
    Ja, ich erkenne, welchen Punkt du meinst , erwiderte Canth so zuversichtlich, daß F’nor der Atem stockte. Aber er hatte jetzt keine Zeit für lange Überlegungen. Er mußte handeln.
    Er streifte seinen Umhang und die Reithandschuhe über.
    »Sie brechen schon auf?« fragte N’ton.
    »Der Spaß hier ist ohnehin vorbei«, entgegnete F’nor leichthin. »Und ich möchte nachsehen, ob Grall in den Weyr zurückgefunden hat. Andernfalls muß ich sie auf dem Südkontinent suchen.«
    »Seien Sie vorsichtig«, riet ihm N’ton. »Zumindest haben wir heute ein Problem gelöst: Meron kann seine Feuerechse nicht zwingen, zum Roten Stern zu

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