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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Mir gefällt das nicht.
    »Was, Ruth?«
    »O bitte, Jaxom, was sagt er? Ich habe solche Angst!«
    »Ich auch. Und Ruth ebenfalls.«
    Brekke kam zurückgelaufen, ihre Reitjacke in einer Hand, einen Beutel mit Medikamenten in der anderen. Als sie den Sandstreifen betrat, blieb sie unvermittelt stehen und sah ratlos umher.
    »Ich kann ja gar nicht weg! Canth muß bei B’zons Ranilth bleiben. Es geht nicht, daß wir an einem Tag gleich zwei Bronzedrachen verlieren.« Sie biß sich auf die Unterlippe. »Aber sie brauchen mich!«
    Im nächsten Moment trompetete Ruth entsetzt los.
    »Robinton!« Brekke schwankte und wäre wohl umgekippt, wenn Jaxom und Sharra sie nicht gestützt hätten. »O nein, nicht Robinton! Was ist geschehen?«
    Dem Meisterharfner geht es sehr schlecht. Aber sie lassen ihn nicht fort. Sie halten ihn fest. Wie damals dich.
    »Ich bringe dich hin, Brekke. Auf Ruth. Ich hole nur rasch meine Sachen.«
    Beide Frauen schüttelten energisch den Kopf.
    »Du darfst noch nicht fliegen, Jaxom. Die Kälte im Dazwischen würde einen Rückfall auslösen.« Sharra schaute ihn beschwörend an. »Bitte, Jaxom, sei vernünftig!«
    Jetzt haben sie Angst um dich. Ruths Gedanken drückten Verwirrung aus. Große Angst. Ich weiß nicht, warum, aber es ist lebensgefährlich, wenn ich dich ins Dazwischen bringe.
    »Er hat recht, Jaxom. Die Folgen wären nicht auszudenken.« Müde nahm Brekke den Reithelm ab. »Du mußt mindestens vier bis sechs Siebenspannen warten, sonst riskierst du Kopfschmerzen für den Rest deines Lebens oder gar Blindheit…«
    »Woher wißt ihr das?« fragte Jaxom in hilflosem Zorn.
    Sharra warf ihm einen ernsten Blick zu. »Ich habe das schon einmal erlebt. Ein Drachenreiter aus dem Süden ging ins Dazwischen, bald nachdem er die Feuerkrankheit überwunden hatte. Wir wußten damals nicht um die Gefahr. Zuerst wurde er blind, dann wahnsinnig vor Kopfschmerzen. Schließlich suchte er zusammen mit seinem Drachen den Tod. Es war eine Erlösung für ihn.« Ihre Stimme schwankte.
    Jaxom starrte sie wie betäubt an.
    »Und warum habt ihr mir das bisher verschwiegen?«
    »Wir dachten, es sei vielleicht nicht nötig, dich zu beunruhigen.« Sharras Blicke waren bittend auf ihn gerichtet. »Du wirst mit jedem Tag kräftiger, und wir hofften, dir würde die Zeit hier schnell vergehen.«
    »Also weitere sechs Siebenspannen hier?« Er ballte die Hände zu Fäusten.
    Sharra nickte langsam, mit ausdrucksloser Miene. »Eine blöde Lage, nicht wahr, denn im Augenblick brauchen wir nun mal einen Drachenreiter.« Er schaute Brekke an. Sie hatte den Kopf nach Westen gewandt. Jaxom spürte den Widerstreit ihrer Empfindungen. Auf der einen Seite wußte sie, daß sie dringend gebraucht wurde, auf der anderen scheute sie davor zurück, Canth von Ranilth fortzuholen. Plötzlich schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Aber Brekke könnte doch – Ruth, würdest du Brekke allein nach Ista bringen?«
    Ich bringe Brekke an jeden Ort, den sie aufsuchen möchte! Der kleine weiße Drache hob den Kopf, und seine Augen kreisten, als er auf Brekke zutrat.
    Von Brekkes Zügen waren der Kummer und die Hilflosigkeit wie weggewischt. »Jaxom – würdest du das wirklich zulassen?«
    Die überwältigende Dankbarkeit, die aus ihrer Frage sprach, rührte ihn. Er nahm sie am Arm und führte sie zu Ruth.
    »Du mußt nach Ista. Wenn Meister Robinton…« Jaxom schluckte. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
    »Vielen, vielen Dank, Jaxom! Und dir auch, Ruth – vielen Dank!« Brekke schloß mit zitternden Fingern den Helmriemen. Der weiße Drache duckte sich, damit sie sich auf seinen Rücken schwingen konnte.
    »Ich schicke Ruth sofort zurück, Jaxom!« rief Brekke. Dann richtete sich ihr Blick in die Ferne. »Nein! Bitte nicht! Laßt ihn nicht einschlafen!«
    Wir halten ihn lautete Ruths ruhige Antwort. Er stupste Jaxom noch einmal mit der Nase an und stieß sich dann kräftig vom Boden ab. Eine Sandwolke hüllte Jaxom und Sharra ein. Sekunden später war Ruth im Dazwischen verschwunden.
    »Jaxom?« Sharras Stimme klang so unsicher, daß er sich besorgt umdrehte. »Was kann geschehen sein? T’kul wird in seiner Raserei doch nicht etwa den Harfner angegriffen haben?«
    »Vielleicht versuchte Robinton den Streit zu schlichten. Übrigens – kennst du ihn denn?«
    »Ich habe viel über ihn gehört«, meinte sie und zupfte nachdenklich an einer Haarsträhne. »Von Piemur und Menolly. Und er war in unserer Burg. Ich hörte ihn

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